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Bürgerversammlung Untermeitingen: Alter Friedhof und Gemeindeprojekte im Fokus

Untermeitingen

Nur eine Sargbestattung pro Familie?

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    Der alte Friedhof steht im Zentrum der Disskusion bei der Bürgerversammlung Untermeitingen
    Der alte Friedhof steht im Zentrum der Disskusion bei der Bürgerversammlung Untermeitingen Foto: Victoria Schmitz (Archiv)

    In der Aussprache bei der Bürgerversammlung stand die Diskussion über Bestattungen am alten Friedhof in Untermeitigen im Fokus.

    Schon im Voraus hatte Johannes Schmid eine Anfrage mit 30 Unterschriften bei Bürgermeister Simon Schropp eingereicht. Auch Siegfried Wiedemann und Xaver Schmid meldeten sich mit gleichen Anliegen vor Ort. Aktuell sind Sargbestattungen auf dem alten Gemeindefriedhof nur eingeschränkt möglich. Das belaste viele Bürgerinnen und Bürger „emotional und moralisch“, hieß es in der Anfrage. Gleich zu Beginn sicherte Bürgermeister Schropp Verständnis zu: „Ich verstehe, dass das ein sehr sensibles Thema ist.“

    Eine Erdbestattung ist aktuell nur in Einzelfällen möglich

    Das Problem an dem betroffenen Teil des Friedhofsgeländes ist, dass der Lehmboden den Verwesungsprozess einschränkt. Das aktuelle Bestattungsunternehmen führt daher nur in Einzelfällen Sargbestattungen durch. Siegfried Wiedemann kritisiert, dass pro Familiengrab nur eine Erdbestattung möglich sei. Das führe dazu, dass sich Ehepartner entscheiden müssen. Xaver Schmid fordert ebenfalls, dass bei alten Familiengräbern das Recht auf eine Erdbestattung bestehen bleibt. Er schlägt vor, die Grabzeit um fünf Jahre zu verlängern.

    „Wir als Gemeinde wollen auch, dass es wieder so wird wie 2021“, sagte Schropp. Jedoch müsse ein Bestatter gefunden werden, der trotz Lehmboden Erdbestattungen durchführt. Außerdem bestehe die Gefahr, dass bei erneuten Bodenuntersuchungen Sargbestattungen ausgeschlossen werden. „Da traue ich mir keine Prognose zu, ob sich die Lage verbessert oder verschlechtert“, sagte der Bürgermeister. Trotzdem wolle man das Thema in der nächsten Gemeinderatssitzung aufgreifen und einen Informationsabend für Betroffene anbieten.

    Eine Bürgerin wünscht sich, dass Blätter von Gemeindebäumen von einem Laubsaugerfahrzeug entfernt werden
    Eine Bürgerin wünscht sich, dass Blätter von Gemeindebäumen von einem Laubsaugerfahrzeug entfernt werden Foto: Augsburger Allgemeine (Archiv)

    Eine Bürgerin sprach bei der Versammlung die Laubentsorgung von Bäumen der Gemeinde an. Sie selbst würde aktuell die Blätter in der Wendelsteinstraße entsorgen. Mit zunehmendem Alter falle es ihr jedoch schwerer. Daher bittet sie, die Blätter von einem Laubsaugerfahrzeug entfernen zu lassen. Eine Anwohnerin gab zu bedenken, dass die Fuggerstraße vor allem mit Kindern schwer zu überqueren sei. Außerdem gebe es Stellen am Bürgersteig, die mit Kinderwagen kaum zu befahren sind. „Ich finde, dass man etwas tun muss, bevor es kracht“, sagte sie und schlägt deshalb einen Zebrastreifen oder eine Ampel vor. Beide Themen werden in die nächste Gemeinderatssitzung aufgenommen.

    Die Pro-Kopf-Verschuldung in Untermeitingen liegt bei 25,68 Euro.

    Zuvor stellte Bürgermeister Schropp den Ist- und Wird-Zustand der Gemeinde Untermeitingen vor. Dabei sprach er über viele erfolgreichen Projekte. Auch über die zwei Sorgenkinder: den Glasfaserausbau und die Windkraft. Der Schuldenstand habe im Jahr 2024 abgenommen und betrage rund 196.000 Euro. Das mache eine Pro-Kopf-Verschuldung bei 7568 Einwohnerinnen und Einwohner von 25,68 Euro aus.

    So sieht die Turnhalle in Untermeitingen aktuell aus
    So sieht die Turnhalle in Untermeitingen aktuell aus Foto: Sarah Schöniger

    Bei den Baumaßnahmen stand die Erweiterung der Turnhalle im Fokus. Die Gesamtkosten lägen bei rund 7,5 Millionen Euro. Davon werden drei Millionen Euro durch staatliche Förderungen abgedeckt. Bei Bau liege man im Zeitplan. Bereits fertiggestellt wurde der Anbau an der Kindertagesstätte am Heuweg. Damit sei Platz für 50 Kinder geschaffen worden. Die Erweiterung der Boule-Bahn soll Genetationenvielfalt in der „Grünen Mitte“ fördern und als Veranstaltungsort dienen. Um auch in den nächsten Jahren die Abwasserentsorgung gewährleisten zu können, werde an der Kläranlage in Oberottmarshausen ein neuer Faulturm errichtet. Um die Kosten von knapp zehn Millionen Euro zu decken, musste die Kanalgebühren um 30 Cent pro Kubikmeter erhöht werden.

    Bei der Infrastruktur erinnerte der Bürgermeister an Projekte wie Radwegausbau und -sanierung, Leitungssanierungen und die Fahrbahndeckenerneuerung auf der Kreisstraße A19. Beim Glasfaserausbau in Untermeitingen, Obermeitingen und Graben habe es Probleme gegeben. Da nicht die Gemeinde, sondern die Telekom für die Verlegung zuständig sei, wisse man erst 2025, wie es weitergeht „Ich glaube, wir fühlen uns da alle richtig verschaukelt“, sagte Schropp.

    Trotz ausgewiesener Konzentrationsflächen kann noch kein Windrad gebaut werden

    Auch beim Bau eines Windrades müsse man sich gedulden. Zwar hätte Untermeitingen 85 Hektar an Konzentrationsfläche für ein Windrad ausgewiesen und gemeinsam mit den Nachbargemeinden die Bürgerwind Hochfeld GmbH und Co. KG für eine Bürgerbeteiligung gegründet. Durch die Einflugzone von Militärflugzeugen in Lagerlechfeld wird bisher aber der Bau untersagt. Um das zu ändern, habe man sich in den vergangenen Wochen an das bayerische Wirtschaftsministerium sowie die Bundesregierung gewandt, berichtete Schropp.

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