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Bobingen: Wo ist noch Platz für unsere Kinder?

Bobingen

Wo ist noch Platz für unsere Kinder?

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    Die Betreuung von Kindern ab dem Windelalter in unterschiedlichen Tageseinrichtungen ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Dass dies für Eltern und ihre Sprösslinge relativ reibungslos funktioniert, ist es eigentlich nicht. Denn für Erzieherinnen, die Träger der Kindertagesstätten (Kitas) und die Stadt ist das eine große Herausforderung. Vor allem, seit eine unerwartet stark angestiegene Nachfrage seit dem Frühjahr dieses Jahres viele Gemeinden überraschte. Zuzüge von Flüchtlingen waren nur eine der Ursachen. Hinzu kam auch, dass die Ausweitung der gesetzlichen Ansprüche auf Kita-Plätze von vielen berufstätigen Eltern gerne angenommen wird.

    Auch Bobingen hat damit ein Problem – aber auch Lösungen, wie ein Informationsabend der Kitas und der Stadt aufzeigte. Obwohl bereits zwei Notgruppen mit Krippenplätzen und eine weitere für Kindergartenkinder eingerichtet werden mussten (wir berichteten), seien nicht die fehlenden Räume das Hauptproblem, sagt Zweiter Bürgermeister Klaus Förster: „Schwieriger ist es, auch das qualifizierte Personal dafür zu bekommen!“

    Die Stadt messe der Kinderbetreuung hohen Stellenwert bei, so Förster. Als „Signal zur Familienförderung“ verstehe sie die Möglichkeit zur Übernahme der Betreuungskosten zu 60 Prozent ab dem zweiten Kind und zu 80 Prozent für jedes weitere Kind.

    Über 4,4 Millionen Euro Kosten pro Jahr

    Für die Regenbogenmäuse, die Waldwichtel und andere Gruppen zur Betreuung von Bobinger Kindern geben die Stadt und der Freistaat jedes Jahr mehrere Millionen Euro aus. 2,4 Millionen Euro zahlt das Land, weitere zwei Millionen die Stadt. Hinzu kommen weitere 250 000 Euro aus dem Stadthaushalt an zusätzlichem Defizitausgleich an die Träger der Kitas. Denn die Elternbeiträge reichen längst nicht aus.

    Mit diesem Geld werden in sieben Kitas 475 Kindergartenplätze und 98 Krippenplätze ermöglicht. Hinzu kommen seit September drei Notgruppen mit 22 Krippen- und 20 Kindergartenplätzen. 20 kleine Bobinger sind als sogenannte Gastkinder in anderen Gemeinden untergebracht.

    Tagesmütter und Elterngruppen helfen

    Als Alternative bieten sich Eltern zwei weitere Möglichkeiten: Gerade die Unterbringung bei einer vom Landratsamt registrierten Tagesmutter ist vielen nicht bekannt. Sie bietet Kindern vor allem in den ersten Lebensjahren eine familiennahe Betreuung und altersgemäße Förderung, bei der die Tagespflegeperson individuelle Bedürfnisse besonders berücksichtigen könne, hieß es bei dem Infoabend. Eine solche Pflegestelle mit bis zu fünf Kindern ermögliche soziales Lernen in überschaubarem Rahmen.

    Inzwischen sind auch einige Mutter-Kind-Gruppen über Stundenangebote hinausgewachsen. Die Evangelische Kirchengemeinde, das Haus für Kinder St. Felizitas, der Katholische Frauenbund, der Regenbogenverein sowie verschiedene Gruppierungen in den Ortsteilen Waldberg/Kreuzanger und Straßberg bieten Gruppenangebote für Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren an.

    Kindergartenbus fährt in die Siedlung

    Und noch ein Angebot gibt es: Ein Kindergartenbus befördert Buben und Mädchen aus den westlichen Stadtteilen Waldberg, Kreuzanger, Reinhartshausen und Straßberg mit einer Aufsichtsperon zu den Kindergärten in der Siedlung. Der evangelische Kindergarten in der Regensburger Allee hat sogar ein kleines Buch mit den wichtigsten Fakten zusammengestellt. Dort ist ein Anbau mit zwei Krippengruppen geplant, der voraussichtlich 2018/19 bezugsfertig sein soll.

    Laut Auskunft der Stadt gibt es in Bobingen derzeit eine Warteliste mit nur noch zwei bis drei Kindern. Das hört sich zwar wesentlich besser an als noch im Frühsommer, klar ist aber: Auch weiterhin gibt es Nachfrage bei den Krippen und Kindergärten. Darum ist es nicht unwahrscheinlich, dass die derzeitigen Notgruppen in dauerhafte Regelgruppen umgewandelt werden, falls die Nachfrage innerhalb von zwei Jahren nicht wieder stark abnehmen sollte.

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