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Bobingen: Seit 60 Jahren gibt es die Dreifaltigkeitskirche in Bobingen

Bobingen

Seit 60 Jahren gibt es die Dreifaltigkeitskirche in Bobingen

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    Die drei Glocken im markanten Turm der 60 Jahre alten Dreifaltigkeitskirche wiegen zusammen 1,8 Tonnen.
    Die drei Glocken im markanten Turm der 60 Jahre alten Dreifaltigkeitskirche wiegen zusammen 1,8 Tonnen. Foto: Elmar Knöchel

    "Zum 50. Jubiläum unserer Kirche haben wir richtig gefeiert", erinnert sich Pfarrer Peter Lukas wehmütig. Doch mehr als eine Erinnerung daran, dass es mittlerweile 60 Jahre sind, war diesmal nicht drin. Im Rahmen eines etwas festlicher gestalteten Gottesdienstes habe man, coronakonform, den runden Geburtstag begangen.

    Am 19. März 1961, einem Sonntag, wurde die evangelische Dreifaltigkeitskirche feierlich eingeweiht. Bei der Grundsteinlegung ein Jahr zuvor wurden in einem Kupferbehälter unter dem Altar eine Urkunde, eine Tageszeitung und verschiedene Münzen eingemauert. Errichtet wurde die Kirche übrigens über einem Luftschutzbunker der Wehrmacht aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Bunker ist heute noch begehbar.

    "Natürlich ist es schade", sagt Peter Lukas, "dass wir nicht größer feiern konnten. Denn 60 Jahre sind eine lange Zeit mit vielen Höhepunkten." Dazu zählt er die Tatsache, dass bereits ein Jahr nach Einweihung des Gotteshauses die Glocken, dank großzügiger Spenden der Gemeindemitglieder, an ihren Platz im markanten Glockenturm gebracht werden konnten.

    Evangelische Dreifaltigkeitskirche mit lebendiger Gemeinde

    Zu seinen persönlichen Höhepunkten gehöre die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Dreifaltigkeitskirche, mit einem großen Konzert von Stadtkapelle und Musikverein. Und dann natürlich die Einweihung der neuen Orgel im Jahr 2017. "Wir sind eine sehr lebendige Gemeinde", sagt Pfarrer Peter Lukas. Das zeige sich in einem sehr engagierten Umweltteam, der Unterstützung des Bobinger Tisches, dem gerade in Zusammenarbeit mit der Stadt Bobingen laufenden Neubau des Kindergartens an der Wertachstraße und vielen anderen Aktivitäten. Über die Jahre, so Lukas, habe sich der Stellenwert der evangelischen Kirchengemeinde in Bobingen stetig erhöht.

    Hofft auf ein baldiges Ende der Pandemie: Pfarrer Peter Lukas in der Dreifaltigkeitskirche in Bobingen.
    Hofft auf ein baldiges Ende der Pandemie: Pfarrer Peter Lukas in der Dreifaltigkeitskirche in Bobingen. Foto: Elmar Knöchel

    Ursprünglich im überwiegend katholischen Bobingen nur eine kleine Schar, hätten sich die Mitgliederzahlen, vor allem durch Zuzug, immer weiter erhöht. Mittlerweile sei die evangelische Kirche in Bobingen gut vernetzt und aus dem kulturellen Leben der Stadt kaum noch wegzudenken. In Bobingen seien die Wege kurz, die Gespräche produktiv und die Ökumene hervorragend. Auf die Zukunft der evangelischen Kirchengemeinde in Bobingen angesprochen, zeichnet der Seelsorger ein zwiespältiges Bild.

    Direkte Kontakte sind wichtig

    "Natürlich freuen wir uns darauf, wieder ein vielfältiges Gemeindeleben entwickeln zu können", sagt Peter Lukas. Gerade im Jugendbereich zeigten sich mittlerweile die Grenzen. Man könne zwar vieles digital organisieren, aber letztlich sei die Gemeinschaft nur durch persönliche Treffen aufrechtzuerhalten. Doch seine Erwartungen seien gedämpft. So sei es in diesem Jahr voraussichtlich nicht möglich, die sonst so beliebten Reisen mit der Kirchenjugend ins Ausland zu unternehmen. Momentan prüfe man "abgespeckte" Versionen, wie zum Beispiel ein Zeltlager an der Isar. Für die nähere Zukunft hofft man in der Gemeinde, möglichst alle Aktivitäten, die vor der Pandemie das Gemeindeleben geprägt hatten, wieder aufnehmen zu können. Dass es dabei Veränderungen geben werde, ist sich Lukas allerdings sicher: "Manches wird einschlafen und nicht mehr fortgeführt werden. Dafür könnten aus den Erfahrungen des letzten Jahres heraus neue Ideen geboren werden."

    In die weitere Zukunft geschaut, stehe allerdings schon fest, was eine kommende Herausforderung sein wird. "60 Jahre haben an der Substanz unserer Kirche gezehrt." So sei bereits klar, dass die komplette Elektrik der Kirche und auch der Brandschutz in den nächsten Jahren erneuert werden müssen. Ganz abgesehen von vielen "kleineren Baustellen" rund um das 60 Jahre alte Gotteshaus.

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