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Bobingen: Reicht das Geld für ein neues Bad in Bobingen?

Bobingen

Reicht das Geld für ein neues Bad in Bobingen?

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    Das Bobinger Bad ist in die Jahre gekommen, der Bau eines neuen Ganzjahresbades war über Parteigrenzen hinweg beschlossen worden. Doch nun ruht das Projekt.
    Das Bobinger Bad ist in die Jahre gekommen, der Bau eines neuen Ganzjahresbades war über Parteigrenzen hinweg beschlossen worden. Doch nun ruht das Projekt. Foto: Elmar Knöchel

    Das Bobinger Aquamarin ist marode. Sowohl Hallen- als auch Freibad sind nicht mehr im allerbesten Zustand. Da eine Sanierung teurer wäre als Abriss und kompletter Neubau, hatten die Bobinger Stadträte vor Jahresfrist beschlossen, dass ein neues Ganzjahresbad gebaut werden solle.

    Danach gab es rege Diskussionen, in welcher Form dies geschehen solle: Cabriodach, Textilsauna, Wildwasserkanal, Lehrbecken mit verstellbarem Beckenboden, Erhalt oder Wegfall des 50-Meter-Beckens. Darüber wurde lange und leidenschaftlich diskutiert und gestritten. Auch die Bürger wurden zu dem Thema gehört. Bei den Kosten rechnete man in einem Bereich von elf bis 20 Millionen Euro. Mittlerweile sollte nach dem alten Zeitplan eigentlich die Planung in Auftrag gegeben sein. Doch aktuell ruht das Projekt.

    Bobinger SPD wirft Bürgermeister beim Bad Verschleppung vor

    Das nahmen verschiedene SPD-Stadträte zum Anlass, bei der Jahreshauptversammlung dem neu gewählten Stadtoberhaupt, Klaus Förster, eine Verschleppung des Projektes vorzuwerfen. Zweiter Bürgermeister Armin Bergmann äußerte sogar Bedenken, dass bei einem Technikausfall im alten Bad Bobingen für lange Zeit ohne Schwimmgelegenheit dastehen könnte.

    Bürgermeister Förster erklärte nun im Gespräch mit unserer Zeitung seine Sichtweise: „Ich kann die SPD verstehen. Sie haben die Wahl verloren und suchen noch nach ihrer Rolle als Oppositionspartei.“ Aber das Badprojekt sei dafür ein schlechter Ansatz, meint Förster. Es stehe auch für ihn außer Frage, dass Bobingen ein neues Bad brauche. Schließlich habe auch er als Fraktionschef der CSU seinerzeit für den Neubau gestimmt.

    Ungeklärte Finanzlage in Bobingen

    „Aber“, so Förster, „jetzt einfach eine derart hohe Investition zu beschließen, wäre kein Zeichen einer seriösen Finanzpolitik.“ Er spielt damit auf die unklare Finanzlage der Stadt an. Es sei unumstritten, dass sich die Corona-Krise auf die finanzielle Leistungsfähigkeit Bobingens auswirken werde. Allerdings könne im Moment noch niemand sagen, wie hoch die Einbußen tatsächlich sein werden. „In so einer Lage werde ich nicht mit dem Feuer spielen“, sagt Bürgermeister Klaus Förster. Er wolle erst einmal abwarten, wie sich die Finanzen entwickeln werden.

    Eventuell müsse beim Neubau abgespeckt werden. Es sei im Moment nicht die Frage, wie viel Luxus man sich leisten wolle, sondern wie viel Luxus man sich leisten könne. Er stellte auch klar, dass nur, weil das Thema im Moment in keinem Gremium der Stadt auftauche, es nicht trotzdem bespielt werde.

    Gespräche mit umliegenden Gemeinden

    Der Bobinger Bürgermeister führt nach eigenen Aussagen permanent Gespräche mit den Stadtoberhäuptern der umliegenden Gemeinden. Doch auch hier gebe es Ernüchterung. Keine der umliegenden Gemeinden würde sich an den Investitionskosten beteiligen. Denn Schwabmünchen plane ein eigenes Bad, Königsbrunn habe andere Prioritäten, und Untermeitingen hat bereits ein Hallenbad. Hier sei also nichts zu holen.

    Allerdings gebe es Gespräche, die Bäder, eventuell unter Einbeziehung der Königsbrunner Eishalle, in einer Bäder-Betriebs-Gesellschaft zusammenzuschließen. So könnten sich Synergien ergeben und durch eine Zusammenlegung der Kapazitäten Betriebs- und Personalkosten eingespart werden. „Denn“, das stellt Klaus Förster auch klar, „egal in welcher Form wir den Badneubau angehen werden, im Betrieb wird immer ein Defizit entstehen.“ Dieses Defizit gelte es so gering wie möglich zu halten. Deshalb seien die Gespräche mit den Nachbargemeinden so wichtig.

    Doch leider stünden diese erst am Anfang. Und auch sie seien in diesen unsicheren Pandemie-Zeiten äußerst vorsichtig, wenn es um neue Investitionen geht. Somit müsse die Entscheidung, wann und in welcher Ausbaustufe das Bobinger Ganzjahresbad kommen wird, noch warten.

    Lesen Sie auch unseren Kommentar: Schnell die Details klären

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