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Bobingen: Frust in der Fahrerkabine: Über den Wahnsinn auf Bayerns Autobahnen

Bobingen

Frust in der Fahrerkabine: Über den Wahnsinn auf Bayerns Autobahnen

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    Zehn Stunden über die Autobahn fahren, warten, bis die Ware be- und entladen ist, dazwischen noch den Papierkram erledigen: Für Harald Kiermayer ist das Alltag.
    Zehn Stunden über die Autobahn fahren, warten, bis die Ware be- und entladen ist, dazwischen noch den Papierkram erledigen: Für Harald Kiermayer ist das Alltag. Foto: Sonja Krell

    Harald Kiermayer hat es kommen sehen. Schon in dem Moment, als er an dem Lastwagen vorbeigezuckelt ist. Und weil Kiermayer ja ahnt, was jetzt passiert, schaut er in den Seitenspiegel, verfolgt, wie der Kollege hinter ihm immer näher kommt und dann tatsächlich ausschert – jetzt, wo es auf der A8 den Berg hinuntergeht. „Der hat sicher 100 Sachen drauf“, sagt Kiermayer. Sein Tacho zeigt 85 Stundenkilometer an, ein bisschen mehr als das, was auf der Autobahn erlaubt ist. Kiermayer blickt auf die dunkle Fahrbahn vor sich, registriert, wie der andere Lkw zum Einscheren ansetzt und schüttelt den Kopf. „Das ist nur Prestige-Überholen“, sagt der 65-Jährige. „Das bringt gar nichts.“ Weil das Gespann, das jetzt vor ihm in Richtung Ulm unterwegs ist, schon am nächsten Berg wieder „dranhängt“ – und er dann dicht hinter ihm.

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