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Bobingen: Der Mensch im Mittelpunkt der Bilder

Bobingen

Der Mensch im Mittelpunkt der Bilder

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    „Viva“ titeln Bild und Ausstellung von Anneliese Hirschvogl.
    „Viva“ titeln Bild und Ausstellung von Anneliese Hirschvogl. Foto: Anja Fischer

    Lebensfreude wünscht Anneliese Hirschvogl allen, die ihre Arbeiten, die derzeit im Foyer der Wertachklinik Bobingen ausgestellt sind, betrachten. Passend dazu hat sie den Titel „Viva“ gewählt. „Der Titel einer Ausstellung ist für mich sehr wichtig und hat meistens eine zusätzliche Aussage“, sagt Hirschvogl. So bezieht sich die Namensgebung diesmal auf eigene Erfahrungen, die die Künstlerin nach einer Lungenembolie in der Wertachklinik Bobingen gemacht hat. „Man hat mir hier kompetent wieder Lebensfreude geschenkt.“ Sie sei dankbar dafür und wolle nun mit ihren Bildern auch andere Patienten ein wenig aufheitern.

    Die Befreiung der Frau als Thema

    So erlöst, wie sie damals von der Sorge der Krankheit wurde, so zeigt sich jetzt die Freifrau in ihren Holzschnittarbeiten. Egal, ob der Betrachter Erlösung von einer Krankheit, von seelischem Druck oder eine anderweitige Erlösung interpretiert – es geht der Künstlerin um die Befreiung der Frau an sich. „Die Frau auf meinen Bildern lässt alles hinter sich. Wenn man in die Welt hinaus schaut, sind es immer noch die Frauen, die vielerorts befreit werden müssen“, erklärt Hirschvogl.

    Sie zeigt im Foyer vorwiegend ihre Holzschnitte, denen immer eine menschliche Gestalt zugrunde liegt. Der Mensch an sich fasziniert die Künstlerin. „In jedem Menschen steckt etwas anderes, ein ganz persönliches Buch. Jedes Mal, wenn ich mich mit jemandem unterhalte, denke ich, dass muss ich irgendwo verarbeiten.“ Den Menschen verbindet sie dann mit verschiedenen Themen, meist dem aktuellen Zeitgeschehen. Hier kann sie Heiteres, aber auch Probleme oder politische Themen darstellen, im Hintergrund steht dabei immer der Mensch mit seinem Tun oder seinem Sein.

    Holz als lebendiges Material

    Ihr liebstes Mittel ist dabei die Acrylfarbe, weil mit ihr alle Techniken möglich sind. Aber auch Aquarelle oder pastöse Malerei sind bei Anneliese Hirschvogl zu finden. Im Eingangsbereich finden sich zudem zwei große Acrylcollagen. „Ich habe als Kind schon gerne geklebt, das waren die ersten Ansätze für die seit langem verwendete Collagetechnik und für Überlagerungen“, erinnert sich Hirschvogl. Die großformatigen Arbeiten, die den Titel der Ausstellung tragen, spiegeln ihre Lebensfreude wieder. Kein Wunder, dass in ihren Arbeiten oft die Farbe Gelb zum Tragen kommt, sie spiegelt für die Künstlerin Licht, Freiheit und Freude wieder. Neben dem Farbspiel ist die Formgebung eine bedeutsame Sprache bei den Bildern von Anneliese Hirschvogl. Und zwar egal, ob die Formen abstrakt gehalten wurden oder deutlich erkennbar sind. Seit rund zehn Jahren beschäftigt sie sich wieder mehr mit dem Holzschnitt, dem Großteil der Ausstellungsarbeiten. „Es reizen mich wie bei den Collagen die Überlagerungen“, erklärt sie. Auch weil man bei Holzschnitten nicht immer jedes Ergebnis beeinflussen könne. Holz sei ein lebendiges Material, das liebe sie so daran. Jedes Stück rieche anders, wachse anders. Das sei wie beim Menschen.

    Ihre Kunst hat Anneliese Hirschvogl schon weit über die Heimatgrenzen hinaus geführt. Sie war bereits an Ausstellungen in Polen, Russland, dem Jemen, Frankreich und Slowenien beteiligt.

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