Über eine Auszeichnung können sich die Dr.-Jaufmann-Mittelschule in Bobingen und der Industriepark Werk Bobingen freuen. Sie landeten auf dem dritten Platz in der Kategorie „Starter-Kooperation Schule-Unternehmen“ beim Schulewirtschaft-Preis 2024.
Schulewirtschaft ist das Netzwerk für partnerschaftliche Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Es bringt Schulen und Unternehmen zusammen, damit Jugendlichen der Übergang in die Berufswelt und Unternehmen die Nachwuchssicherung gelingt. Auf Bundesebene wird das Netzwerk von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln getragen, auf Landesebene von Dachverbänden und Bildungswerken der Arbeitgeber in Partnerschaft mit Ministerien. Gefördert wird der jährlich verliehene Preis durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Zusammenarbeit zwischen Schule und Industrie besteht in Bobingen seit 2021
Vor allem durch ein breites ehrenamtliches Engagement werden viele Projekte möglich. In Bobingen ist die Kooperation zwischen der Mittelschule und dem Industriepark Werk Bobingen (IWB) beispielhaft. Seit 2021 findet eine enge Zusammenarbeit statt. Immer mit dem Ziel, Schülerinnen und Schülern bei der Berufsfindung und der Bindung an einen Ausbildungsbetrieb zu begleiten. Aus einzelnen kleinen Projekten gewachsen, sind seit zwei Jahren die zentralen Kooperationsfelder nun die beiden Arbeitsgemeinschaften.
Darin arbeiten Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse zusammen und werden in der „Begeisterungsphase“ motiviert, sich für Ausbildungsberufe zu interessieren und auszuprobieren, wo ihre Talente und Interessen liegen. Im zweiten Jahr arbeiten Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufen mit Blick auf Abschlussprüfung und Ausbildung gezielt an Aufgaben aus den gewerblich-technischen Berufsfeldern. „Diese sollen dann nach ihrem Abschluss bei uns eine Ausbildung beginnen können“, erklärt Tim Sonnek, Koordinator für Berufsorientierung und Nachwuchskräfte beim IWB. Schülern, die sich trotz allem mit einem Berufseinstieg schwertun, wird nach der Schule ein sogenanntes „Second-Chance-Year“ im Bereich Metall-Elektrotechnik angeboten, ein zusätzliches Jahr, um sich für eine Ausbildung zu qualifizieren.
Das Projekt hat erste Erfolge
Erste Erfolge zeichnen das Projekt aus: Mit dem Angebot werden pro Jahr gezielt bis zu zwanzig Jugendliche erreicht. Drei Schüler haben sich erfolgreich für eine Ausbildung im Elektro- oder Metallbereich beworben. Diese innovative und nachhaltige Herangehensweise beeindruckte die Jury.
Den Schulewirtschaft-Preis sieht Tim Sonnek nun als Aushängeschild für das Engagement seines Betriebes, der zusätzlich soziales Engagement beweist und der Mittelschule die jährlichen Einnahmen aus dem Laurentiuslauf für Projekte zukommen lässt. Es zeichnet den IWB mit seinem Geschäftsführer Christoph A. Bock aus, dass er neben dem eigenen Nutzen für die ansässigen Betriebe die sozialen Gesichtspunkte in den Vordergrund stellt und den Fokus darauf setzt, auch gesellschaftliche und soziale Verantwortung damit übernehmen will.
Mittelschulleiterin Judith Harsch-Lechner, die bei der Preisübergabe in Berlin anwesend war, freut sich, dass die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft in Bobingen gesehen wird. „Mit dem Preis sehe ich auch das zusätzliche Engagement unserer Lehrkräfte Hanno Hügel und Alexander Marz gewürdigt, welches eine solche Zusammenarbeit mit sich bringt“, erklärt sie. Sie hoffe, dass sich durch die Auszeichnung Lehrkräfte, Schüler und Eltern weiterhin ermutigt sehen, sich hier zu engagieren. Das Projekt soll seitens des IWB in der Zukunft auch auf andere Mittelschulen ausgeweitet werden.
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