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Bergrennen Mickhausen verändert sich

Mickhausen

Das Teilnehmerfeld in Mickhausen verändert sich

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    Neue Regeln führen dazu, dass beim Bergrennen in Mickhausen weniger Fahrer antreten als in früheren Jahren.
    Neue Regeln führen dazu, dass beim Bergrennen in Mickhausen weniger Fahrer antreten als in früheren Jahren. Foto: Reinhold Radloff

    Die Motorsport-Fans fiebern dem Bergrennen von Mickhausen schon entgegen. Auch deswegen, weil es dort beim letzten Rennen der Saison um mehrere Deutsche-Meister-Titel geht und die Spitzenfahrer in den Stauden am Start sind. Doch so ganz ungetrübt ist die Stimmung bei den Fahrern und Verantwortlichen nicht.

    Rund 150 Fahrer werden am ersten Oktoberwochenende in Mickhausen erwartet. In früheren Jahren waren es schon viel mehr. Doch der Zustrom war auch schon im vergangenen Jahr nicht mehr so groß wie früher. Einer der Gründe dafür sind sicherlich die neuen Bestimmungen, die der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) in der vergangenen Saison eingeführt hat.

    Es geht um eine neue Gruppeneinteilung. Das einzig Positive daran, so Klaus Morhammer, Cheforganisator in Mickhausen, sei, dass es die Möglichkeit gibt, eines der vier Ergebnisse des Renntags zu streichen. Doch dann beginnt die Unzufriedenheit:  Der DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) hat entschieden, dass nicht mehr nach den bisherigen Klassen eingeteilt wird, sondern nur nach einem Performance-Katalog, der 40 Punkte umfasst. Die Punktliste bekommt der Fahrer und muss seinen Rennwagen selbst nach den dort aufgezählten Kriterien bewerten, zum Beispiel nach Spoilergröße, Getriebeart, Motorverdichtung. Für jedes Kriterium gibt es unterschiedliche Punktzahlen. Die Gesamtpunktzahl entscheidet in welcher Klasse zu starten ist.

    Autos müssen teuer umgebaut werden

    „Das bedeutet, dass etwa ein Golf gegen einen Porsche antreten muss“, sagt Morhammer, der seit Jahrzehnten als Organisator von Rennserien Erfahrung hat. Auch Trockensumpfschmierung, Abgaskrümmer und Radzentralverschluss entscheiden, in welche der fünf Performancegruppen der Wagen eingeteilt wird. Morhammer weiter: „Das Problem ist auch, dass die bisher bei Bergrennen gestarteten Fahrzeuge nach den bisherigen Gruppeinteilungen A, H, E oder anderen gebaut wurden. Für die Performancegruppen werden sie teilweise sehr aufwändig und teuer umgebaut, um wieder konkurrenzfähig zu sein.“

    Motordaten wie Verdichtung oder Ventilgröße fließen in die Bewertung ein, die der Fahrer meist nicht beurteilen kann, weil er seinen Motor bei einem Tuner bearbeiten ließ. „Und der wird einen Teufel tun und Geheimnisse verraten, die seine Arbeit so wertvoll macht“, so Morhammer und fügt hinzu: „Solche und andere Daten können bei der Fahrzeugabnahme vor dem Rennen kaum geprüft werden. Der Fahrer schätzt also seine Angaben und die Prüfer müssen ihm mehr oder weniger glauben.“

    Morhammer ärgert, dass der DMSB die neue Regelung in Deutschland eingeführt hat, obwohl die Federation Internationale de l‘Automobile (FIA) sie hierzulande gar nicht vorschreibt. „Das führt dazu, dass einige Fahrer nicht gewillt sind, noch mehr Geld für ihren ohnehin schon teuren Sport auszugeben und deshalb gar nicht mehr starten, was zu kleineren Starterfeldern führt und langfristig eventuell das Aus des Bergrennsports bedeuten kann. Oder die Fahrer wandern in Länder aus, die sich nicht an die Performance-Regeln halten.“

    Gleichmäßigkeitsrennen wird wichtiger in Mickhausen

    Weil die Fahrer die Performance-Bestimmungen nicht einhalten wollen, nutzen sie in viel stärkerem Maße als früher die Gelegenheit, in Gleichmäßigkeitsrennen nach Modus zwei auszuweichen. Dabei geht es darum, eine im ersten Lauf des Tages geschaffte Zeit in den weiteren Läufen möglichst genau zu bestätigen. Da geht es bei den Abweichungen oft um Bruchteile von Sekunden, erklärt Morhammer, der auch weiß: „Die Piloten legen deshalb keine Bummelzeiten hin, sondern fahren nahe dem Limit, weil sie dann ihre Endzeit am besten kontrollieren können.“ Für den Zuschauer wird es also kaum einen optischen Unterschied machen, ob nach Performance- oder Gleichmäßigkeitsregeln gefahren wird.

    Den Gesamtsieg holen sich Fahrzeuge der Performance-Prüfungen. Mit dabei in Mickhausen sind wohl alle drei Erstplatzierten des Jahres 2023. Gesamtsieger  Patrik Zajelsnik (Norma M20F) in 2:23.309 Minuten sowie die Zweit- und Drittplatzierten Bernd Simon (Norma M20FC) in 2:40.000 und Benjamin Noll (Osella PA30 Zytek LRM) in 2:40.403.

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