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Berghütten für Skifahrer aus dem Kreis Augsburg

Landkreis Augsburg

In den Ferien in die Berge? Diese Hütten beherbergen Menschen aus der Region

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    Wildromantisch liegt die Großaitinger Burschenhütte am Hündle im Allgäu.
    Wildromantisch liegt die Großaitinger Burschenhütte am Hündle im Allgäu. Foto: Sammlung KBV

    So mancher träumt von einer eigenen Berghütte, in der man es sich nach einem langen Tag auf der Skipiste vor dem Holzofen gemütlich machen kann. Albert Zott aus Dinkelscherben hat sich diesen Traum erfüllt. 

    Sein zweites Zuhause im Berwanger Ortsteil Rinnen in Tirol kennt er schon lange: Vor 35 Jahren sei er das erste Mal mit dem Augsburger Post SV dort gewesen. "Ab da waren wir mindestens einmal im Jahr oder öfter auf der Hütte", erinnert sich Zott, der sich in Dinkelscherben im Gemeinderat engagiert. Vor zehn Jahren habe schließlich der Organisator der Hüttenwochenenden gesagt, es sei das letzte Mal hier, die Hütte werde verkauft. "Da habe ich den Makler angerufen", erzählt der Dinkelscherbener von seinem kurzfristigen Entschluss. So kam Zott in den Besitz von "Rinnen 7" und verlängerte zunächst den Pachtvertrag mit dem Post SV - bis der Verein schließlich Anfang dieses Jahres aus dem Vertrag ausstieg. 

    Albert Zott hat sich in Rinnen in Tirol mit einem Berghaus einen Traum erfüllt. Damit will er besonders Familien einen günstigen Bergurlaub ermöglichen.
    Albert Zott hat sich in Rinnen in Tirol mit einem Berghaus einen Traum erfüllt. Damit will er besonders Familien einen günstigen Bergurlaub ermöglichen. Foto: Sammlung Zott

    Er entschied sich gemeinsam mit seiner Familie dafür, den Betrieb der Hütte selbst in die Hand zu nehmen. Besonders seiner Tochter Nicole sei aufgrund eigener schöner Kindheitserinnerungen wichtig gewesen, dass die Hütte vor allem für Familien attraktiv bleibt. Inzwischen kümmert sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Benjamin Warmuth um die Anfragen und Buchungen für die Hütte. Es sei auch seine eigene Motivation gewesen, eine günstige Möglichkeit für den Skiurlaub mehrerer Familien zu schaffen, sagt Zott. Deswegen hat die Hütte inzwischen auch ein eigenes Spielzimmer für Kinder. Mit einer Kapazität von 25 Betten bietet die Hütte jedoch ebenso Platz für Vereinsausflüge oder Firmenevents.

    Das 95 Jahre alte Gebäude, das früher als Bauernhof, Gaststätte und Dorfschule diente, hat seinen rustikalen Charakter mit Holzböden und -vertäfelungen behalten - und ist mit Spielzimmer und funktionierendem WLAN dennoch fit für die nächste Generation an Gästen. Das hat die Familie Zott einem freiwilligen Arbeitsdienst von gut 20 Leuten zu verdanken, dem Handwerker aus verschiedensten Branchen angehören und der sich mehrmals im Jahr auf der Hütte trifft, um das Gebäude handwerklich in Schuss zu halten. Die Mitglieder des Arbeitsdienstes kümmern sich unentgeltlich um die Hütte - dafür erhalten sie am Jahresanfang ein "Vorbuchungsrecht". 

    Rinnen: Ein schwäbischer Hotspot in Österreich

    Gegenüber von Zotts Berghütte befinden sich die Häuser des Ski- und Wandervereins Fischach und des TSV Gersthofen. Unweit von Rinnen, im Kernort der Gemeinde Berwang, hat sich auch der DJK Leitershofen in einem gut hundert Jahre alten Bergbauernhaus niedergelassen. Im historischen "Haus Tirol" steht ganz im Sinne der Werte des katholischen Jugendsportvereins das Gemeinschaftserleben von Sport und Natur im Mittelpunkt. 

    Die DJK Leitershofen hat sich in Berwang in Tirol ein Haus nach ihren Bedürfnissen ausgebaut.
    Die DJK Leitershofen hat sich in Berwang in Tirol ein Haus nach ihren Bedürfnissen ausgebaut. Foto: Sammlung DJK

    Ziel sei, dass man dort die Gemeinschaft stärke, erklärt Walther Stahl von der DJK Leitershofen. Das Haus dient Kindern und Jugendlichen, die zum Beispiel an Skirennen teilnehmen, als Trainingszentrum. Außerdem ist es auch für andere Vereine im Sinne einer Vereinsfortbildung nutzbar. Im Zentrum stehe dabei stets die Idee vom "Haus Tirol" als einem Bildungshaus, betont Stahl. Dafür bietet das Haus eine Stube, die sich für Präsentationen und Gruppenarbeiten anbietet. Für Wintersportler wurde der alte Kuhstall zum "Skistall" umgerüstet - inklusive eigener Skischuhheizung. Auch im Sommer bietet sich das Haus Tirol mit seinen insgesamt 34 Schlafplätzen für sportliche Aktivitäten an: In Berwang gibt es nicht nur Skilifte, sondern auch ein Freibad sowie einen Fußball- und Minigolfplatz.

    Oberschöneberger Skifreunde pflegen Miteinander

    Im Bregenzer Wald haben sich die Skifreunde Oberschöneberg mit ihrer Vereinshütte in Schetteregg ein zweites Zuhause geschaffen, das durch Nähe zu den örtlichen Skiliften und einer eigenen Skischuhheizung optimal an die Bedürfnisse eines Skiclubs angepasst ist. 

    Doch nicht nur im Winter ist die Hütte in den österreichischen Alpen für Vereinsmitglieder nutzbar - auch das restliche Jahr über finden dort beispielsweise Jugendfreizeiten statt. Der Oberschöneberger Hüttenwart Dominik Deininger ist stolz auf die generationenübergreifende Gemeinschaftsleistung, der die Vereinshütte ihren guten Zustand verdankt: Das vorher privat genutzte Gebäude wurde 2016 von den Skifreunden aus Oberschöneberg gepachtet - anschließend galt es, Küche und Schlafzimmer neu einzubauen. "Auch die Bäder haben wir kernsaniert, vom Boden bis zur Duschbrause", sagt Deininger. Daraus geworden ist ein "generationsübergreifender Ort, wo man zusammenkommt", sagt Deininger. Und: "Da fahren die Großväter zusammen mit den Enkeln." Doch die Hütte der Oberschöneberger Skifreunde sorgt nicht nur für vereinsinternen Zusammenhalt: Auch mit anderen Skivereinen aus ganz Deutschland, die die Saison im Bregenzer Wald verbringen, seien inzwischen gute Bekanntschaften entstanden, so Deininger.

    Zehn Jahre Eigenarbeit prägen die Großaitinger Burschenhütte

    Nicht ganz so weit weg hat sich der Burschenverein Großaitingen eine Bleibe in den Bergen geschaffen: Auf der bayerischen Seite der Alpen erwarb der Verein 2001 bei Oberstaufen mit der Alpe Scheidwang seine Burschenhütte, die nach ganzen zehn Jahren Renovierungsarbeiten mit rund 14.500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden 2012 in Betrieb ging. "Da ist man samstags um 4.30 Uhr in der Früh losgefahren und oft ging es erst 1.30 Uhr in der Nacht zurück", erinnert sich Hüttenwart Thomas Eichner an die Anstrengungen, die die Burschenhütte zu dem machten, was sie heute ist. 

    Seitdem vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht ein Vereinsmitglied die Hütte bucht: Die Burschenhütte, die Platz für insgesamt 30 Übernachtungsplätze bietet, zeichnet sich besonders durch ihre Lage aus: Von Großaitingen aus ist sie in eineinhalb Autostunden erreichbar, außerdem hat der Verein nun eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe zu den Skigebieten hinter der österreichischen Grenze. Doch bei entsprechendem Schneefall wie zuletzt können die Hüttenbesucher die Skier auch direkt vor der Hüttentür anschnallen.

    Die Hütte des TSV Meitingen am Grünten liegt direkt an der Piste

    Der TSV Meitingen pachtet am Grünten eine Hütte, die besonders durch ihre romantische Abgeschiedenheit besticht: Direkt an der Piste gelegen ist das zweite Zuhause der Meitinger Sportler zu keiner Jahreszeit mit dem Auto, sondern inzwischen nur noch durch einen rund 20-minütigen Fußmarsch zu erreichen. "Das ist schon mit großen Aufwänden verbunden, aber hat dadurch natürlich auch einen einzigartigen Charakter", sagt Christoph Gerbing von der Skiabteilung des TSV Meitingen über die nicht ganz einfache Logistik rund um die Hütte. Bis zum vorletzten Winter konnte man die Hütte auch noch per Lift erreichen - doch dann wurde der gesamte Liftbetrieb am Grünten eingestellt. Das stellte die Skiabteilung des TSV Meitingen vor ungeahnte Probleme: Die eigentlich ideal für den Skisport nutzbare Hütte diene inzwischen hauptsächlich als Ausgangspunkt für Wandertouren mit der Vereinsjugend, sagt Gerbing.

    Besonders abgeschieden: Die Hütte des TSV Meitingen mit Blick auf den Grünten.
    Besonders abgeschieden: Die Hütte des TSV Meitingen mit Blick auf den Grünten. Foto: Sammlung TSV Meitingen

    Nach der Stilllegung der alten Wintersportanlagen hatte die Eigentümerfamilie umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen geplant, die jedoch nach einer vierjährigen Diskussion auf Eis gelegt wurden. "Wir hätten das sehr befürwortet, zumal das nur eine Modernisierung bestehender Anlagen gewesen wäre. Eigentlich wäre es zwingend notwendig, dass wir in einem Skigebiet sind, aber aktuell schauen wir nicht nach etwas anderem", berichtet er. "Wir hängen sehr an der Hütte, weil wir die seit 1978 pachten", sagt Gerbing.

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