Keinen Monat ist es her, dass die Instandsetzung der Lärmschutzwände an der B17 bei Lagerlechfeld beendet wurde. Im Frühjahr 2025 soll die Baustelle auf der gegenüberliegenden Seite fortgesetzt werden. Sie wird sich von der Bahnhofstraße in Graben bis zur Lagerlechfelder Straße auf Untermeitinger Gebiet erstrecken, heißt es in der Projektbeschreibung des Staatlichen Bauamts Augsburg. Vorgesehen ist, dass die Abfahrtsrampe gesperrt wird. Das könnte Folgen für die Gemeinden im Westen der Baustelle haben, meint der Untermeitinger Bürgermeister Simon Schropp.
„Wir haben massiv Sorgen und Nöte, wo dann die Verkehre abfließen“, sagt Schropp. Die Baustelle könnte sich auf die Gemeinden Graben, Untermeitingen, Klosterlechfeld und Schwabmünchen auswirken. Die Staatsstraße nach Schwabmünchen werde aktuell von 14.000 bis 15.000 Fahrzeugen täglich genutzt. Bei einer Sperrung der Abfahrtsrampe müsste die Autofahrer, die aus dem Norden kommen, eine andere Ausfahrt nehmen. „Fahren sie dann durch Klosterlechfeld oder über Graben?“, fragt Schropp. „Da muss man verhandeln, ob es nicht bessere Lösungen gibt.“ Als Beispiel für den drohenden Verkehrskollaps führt Schropp die Ortsstraße in Klosterlechfeld an, die aktuell von etwa 10.000 Autos befahren wird: „Wenn wir dann noch einmal 10.000 Fahrzeuge mehr haben, dann haben wir autobahnähnlichen Zahlen auf einer kleinen Gemeindeverbindungsstraße. Das wird nicht funktionieren.“
Schropp schlägt eine kurze Sperrung oder 30-Zonen in den Gemeinden vor
Schropp will mit den anderen Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden einen Brief mit „konstruktiver Kritik“ aufsetzen. Einerseits habe man Verständnis für den Grund der Sperrung. Durch angrenzende Bahnlinie sei es eng für den An- und Abtransport an der Baustelle, trotzdem wolle man keine „Blechlawine“ in den Ortschaften. Als mögliche Kompromisse könnte sich Schropp eine Sperrung über wenige Wochen vorstellen. Sollte das nicht möglich sein, hofft er, temporär innerorts Tempo-30-Zonen einrichten zu können. Er wünscht sich, dass vor weiterer Planung das „Staatliche Bauamt, Landratsamt und die Gemeinden miteinander um eine gute Lösung ringen.“
Zwar steht die Rampensperrung in der Projektbeschreibung, auf Nachfrage bei Bauleiter André Nowak vom Staatlichen Bauamt heißt es aber, man habe die genaue Ausführung noch nicht beschlossen. Er erkennt ebenfalls die Schwierigkeiten der geplanten Baustelle. „Insofern sind wir derzeit gerade in den Abstimmungen, welche Verkehrsführung für die Region die verträglichste sein wird“, erklärt er. Wenn die Ausführung beschlossen sei, werde es eine entsprechende Pressemitteilung geben.
Genauer Termin der Baustelle an der B17 steht nicht fest
Etwa 3,2 Millionen Euro soll die Sanierung der Lärmschutzwände an diesem Streckenabschnitt kosten. Acht Monate, von April bis November, soll die Sanierung laut Projektbeschreibung dauern. Bauleiter Nowak sagt, dass die genaue Dauer und der Beginn der Bauarbeiten im Frühjahr noch nicht feststehen: „Das hängt davon ab, was die Ausschreibungsfristen ergeben.“ Auf der B17 sollen, wie bei der jüngsten Baumaßnahme, zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung erhalten bleiben, heißt es in der Projektbeschreibung. Auf der Lagerlechfelder Straße soll eine halbseitige Sperrung mit Ampelschaltung installiert werden. Zudem soll über die gesamte Bauzeit die Abfahrtsrampe in Fahrtrichtung Landsberg gesperrt werden.
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