Die geplante Sanierung der Lärmschutzwände auf dem B17 Höhe Lagerlechfeld wird, laut staatlichen Bauamt, „sehr wahrscheinlich“ erst 2026 beginnen. Als Grund wird ein potenzielles Eidechsenhabitat auf dem Areal, auf dem die Baustraße geplant ist, angeführt.
„Zwischen Lärmschutzwand und der Bahnlinie muss eine Baustraße teilweise auf Bahngrund angelegt werden“, erklärt Robert Moser, zuständiger Abteilungsleiter am staatlichen Bauamt Augsburg. Anfang November habe man die Zustimmung und die Auflagen zur Nutzung des Bahngrundes erhalten. Bei den Vorprüfungen zur Landschaftsplanung und zum Umweltschutz habe man dann aber entdeckt, dass dort vermutlich eine Eidechsenhabitat liegt. Deshalb sind zusätzliche Untersuchungen und eine Genehmigung in Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde notwendig, heißt es von Moser: „Erst nachdem wir die Zustimmung und die Auflagen hierzu erhalten haben, können wir kurzfristig prüfen, ob eine Ausschreibung beziehungsweise der Bau 2025 zeitlich noch möglich ist.“ Er geht jedoch davon aus, dass die Baumaßnahmen verschoben werden müssen.
Zuvor hatte das Bauprojekt für Aufsehen gesorgt, weil Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden die Sperrung der Abfahrtsrampe kritisierten. In der Projektbeschreibung zur Instandsetzung der Lärmschutzwände hieß es, die Abfahrtsrampe in Fahrtrichtung Landsberg werde während der Bauzeit voll gesperrt. Der Untermeitinger Bürgermeister Simon Schropp und seine Kollegen befürchteten, dass der Verkehr, der normalerweise über diese Abfahrtsrampe verläuft, in die umliegenden Gemeinden abfließen wird. Dafür sind laut Schropp die Straßen und Kommunen nicht ausgelegt.
Eine Erklärung der B17-Umleitung sorgt für Entspannung bei den Kommunen
Ein Gespräch mit dem staatlichen Baumamt räumte diese Sorgen jedoch aus dem Weg, sagt der Untermeitinger Bürgermeister. Zwar werde die Abfahrtrampe vollständig gesperrt, nicht aber das komplette Brückenbauwerk. Dementsprechend sei eine Umleitung darüber möglich. Das hätten die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden aus der Projektbeschreibung „falsch interpretiert.“ Der Abteilungsleiter des staatlichen Bauamtes bestätigt den Plan zur Umleitung: „Die Umleitung erfolgt ohne nennenswerte Mehrlänge ab der Anschlussstelle Kleinaitingen vorbei an der Tankstelle über die parallel zur B 17 verlaufende Landsberger Straße nach Lagerlechfeld zur Anschlussstelle Lagerlechfeld.“
Schropp begrüßt die neuen Informationen zur Instandsetzung der Lärmschutzwände. Einerseits sei es gut, wenn die Bauarbeiten erst 2026 beginnen. Aktuell gebe es durch die anderen Sanierungsprojekte in der Region schon viele Umleitungen. Andererseits sei vor allem die Absprache mit dem Bauamt zur Rampensperrung hilfreich gewesen, meint Schropp: „Daher haben wir nicht mehr die Sorge, dass es da zu einem Verkehrschaos oder zur Blechlawine kommt.“ Dem stimmt Bürgermeister Andreas Scharf aus Graben zu. „Von Augsburg kommend, muss man auf eine der anderen Ausfahrten in der Nähe ausweichen“, sagt er. „Dadurch verteilt sich der Verkehr aber sehr gleichmäßig, sodass es voraussichtlich nicht zu der befürchteten Überlastung durch die Ortsdurchfahrten kommen wird.“ (mit jöd)
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