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Schwabmünchen: Ausstellung zeigt mehr als nur Abfall zum Spielen

Schwabmünchen

Ausstellung zeigt mehr als nur Abfall zum Spielen

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    Aus Plastiktüten, Schnüren und anderem Müll: So basteln sich Kinder in Uganda ihre Fußbälle.
    Aus Plastiktüten, Schnüren und anderem Müll: So basteln sich Kinder in Uganda ihre Fußbälle. Foto: Christian Kruppe

    Spielzeug für Kinder - hierzulande gibt es das massenweise in jedem großen Supermarkt. Doch in den sogenannten Entwicklungsländern ist dies nicht so. Da fehlt Eltern das Geld, um ihren Kinder industriell gefertigte Spielsachen zu kaufen. Aus der Not heraus schaffen sich die Kinder ihre eigenen

    Im Schwabmünchner Museum sind solche Spielzeuge zu sehen. Die Ausstellung "WeltSpielZeug" der Kinderrechtsorganisation "Plan International" zeigt spannende und durchaus nachdenklich stimmende Exponate aus den Entwicklungsländern Afrikas, Süd- und Mittelamerika sowie aus Asien. Schwabmünchens zweiter Bürgermeister Josef Alletsee zeigte sich bei der Eröffnung der Ausstellung beeindruckt. "Es ist faszinierend zu sehen, was die Kinder erschaffen. Trotz all der Not fertigen sie solch besondere Spielzeuge. Das hat großen Respekt verdient", so Alletsee. 

    Armut kann der Kreativität keine Grenzen setzen

    Rund 300 Exponate aus 30 Ländern sind in der Ausstellung zu sehen. Vor allem die Liebe zum Detail bei vielen Spielzeugen lässt die Besucher staunen. So findet sich ein aus Blech gefertigtes Boot, das mit ein paar Tropfen Waschbenzin fährt - eine ideenreiche Konstruktion macht dies möglich. Die verwendeten Materialien sind so vielfältig wie die Ideen, die verwirklicht wurden. Seien es Fahrzeuge aus Blech, Draht oder Holz, Bälle aus Plastik oder gar Deko aus Infusionsschläuchen - eines eint alle Objekte: Hergestellt wurden sie von Kinderhand aus Abfall. "Aus diesen Stücken spricht nicht die Not, sondern Einfallsreichtum und Lebensfreude", erklärt Nicole Schmidt von Plan International. Die Organisation unterstützt Kinder in Entwicklungsländern.

    Die hinteren beiden Holzspielzeuge stammen aus Schwabmünchen und sind in der Nachkriegszeit entstanden. Das vordere, bunte Spielzeug stammt aus Nicaragua.
    Die hinteren beiden Holzspielzeuge stammen aus Schwabmünchen und sind in der Nachkriegszeit entstanden. Das vordere, bunte Spielzeug stammt aus Nicaragua. Foto: Christian Kruppe

    Fertiges Spielzeug ist heute bei uns selbstverständlich. Doch es gab Zeiten, da gab es auch in Deutschland kein Spielzeug zu kaufen - gerade in der Nachkriegszeit war dies Mangelware. In dieser Zeit war auch die Kreativität der Eltern und Kinder gefragt. Dem Team des Museums um Doris Hafner und Alina Krüger ist es gelungen, Stücke aus dieser Zeit aufzutreiben. So entsteht in der Ausstellung ein spannender Vergleich zwischen den Stücken aus der damaligen Zeit und den aktuellen aus den ärmsten Ländern dieser Welt - zumal sich viele Dinge sehr gleichen. 

    Die Fairtrade-Idee führte zu dieser Ausstellung

    Dass "WeltspielZeug" den Weg nach Schwabmünchen gefunden hat, begründet Doris Hafner auch mit dem Titel "Fairtrade-Stadt" den Schwabmünchen seit dem Sommer 2022 hat. "Wir waren auf der Suche nach einer passenden Ausstellung und sind dabei auf dieses Thema gestoßen", erklärt die Leiterin des Kulturbüros. Dabei hat es Hafner und ihr Team nicht belassen und mit den "Notspielzeugen" sowie der "Kreativ-Factory" die interessanten Inhalte der Ausstellung noch weiter ergänzt. Bei der Kreativ-Fabrik können Besucher durch Upcycling und Recycling von mitgebrachten und vorhandenen Materialien selbst Spielsachen herstellen. 

    Trotz Armut und schlechten Bedingungen - die Kinder stecken viel Mühe und Liebe in ihr Spielzeug.
    Trotz Armut und schlechten Bedingungen - die Kinder stecken viel Mühe und Liebe in ihr Spielzeug. Foto: Christian Kruppe
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