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Augsburg: Schulungsfahrten laufen: Diese Baustellen gibt es noch vor dem Start der Linie 3

Augsburg

Schulungsfahrten laufen: Diese Baustellen gibt es noch vor dem Start der Linie 3

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    Auf der Strecke zwischen Inninger Straße und der Königsbrunner Stadtgrenze können die Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer bis auf Tempo 70 beschleunigen.
    Auf der Strecke zwischen Inninger Straße und der Königsbrunner Stadtgrenze können die Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer bis auf Tempo 70 beschleunigen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Herbstnebel liegt zäh über den Feldern zwischen der Stadtgrenze von Haunstetten und dem Erdhügel, hinter dem die Autos auf der neuen B17 entlangrauschen. Von der Straßenbahn aus betrachtet, verschwimmen die Konturen von Äckern, Lastwagen und Spaziergängern auf den Feldwegen im Grau des Himmels. Das liegt vor allem an der Geschwindigkeit, die die Straßenbahn zwischen Inninger Straße und der Stadtgrenze nach Königsbrunn aufbaut: Bis zu Tempo 70 erreichen die Schienenfahrzeuge zwischen den Haltestellen. Bis am 12. Dezember auch Fahrgäste dieses Gefühl erleben können, bleiben nur noch wichtige Restarbeiten zu erledigen.

    Insgesamt sei man mit dem Ablauf der Baustelle sehr zufrieden, betonen die Verantwortlichen der Stadtwerke bei einer Probefahrt für Pressevertreter. Dass man die 4,6 Kilometer lange Strecke trotz Corona-Vorgaben, Lockdowns und Lieferengpässen zeitgerecht fertiggestellt habe, sei eine große Leistung aller beteiligten Firmen, sagen Stadtwerke-Chef Walter Casazza sowie Martin Müller und Lars Horn, die die Bauleitung innehaben. Nur ein paar Kleinigkeiten fehlen noch entlang der Strecke: Die neuen Haltestellen brauchen noch Mülleimer und die digitalen Tafeln, die die Wartezeit bis zur nächsten Bahn anzeigen. Bei letzteren gibt es Lieferschwierigkeiten. "Wir hoffen, dass die Anzeigen noch vor dem Start der Linie eingebaut werden können. Wir sind vorsichtig optimistisch, garantieren konnte es die zuständige Firma aber nicht", sagt

    Fahrer lernen kritische Stellen entlang der Straßenbahnlinie 3 kennen

    Von den Fahrerinnen und Fahrern komme bislang nur Lob für die neue Strecke. Sie führt über freies Feld und ist abseits der Übergänge und Haltestellen mit Zäunen von den umliegenden Wegen abgetrennt. Dadurch können die Fahrenden die Höchstgeschwindigkeit der Bahn auch ausreizen. Erst kurz vor den Haltestellen muss wieder gebremst werden: Diese dürfen nur mit maximal Tempo 40 durchfahren werden, wenn dort kein Fahrgast ein- oder aussteigen möchte. Bei den Schulungsfahrten lernen sie die Eigenheiten der Strecke kennen, vor allem die Überwege, kritische Einrichtungen wie Schulen oder Kitas, an denen besondere Aufmerksamkeit gefordert ist, und die Geschwindigkeitsvorgaben. Die Straßenbahnen fahren grundsätzlich auf Sicht, sodass immer genug Zeit bleibt, um auf Hindernisse zu reagieren.

    Änderungen im Betriebsablauf gibt es noch bei den Ampelanlagen. Derzeit müssen die Fahrerinnen und Fahrer noch die Ampeln per Schlüssel schalten. In der kommenden Woche gehen die Lichtzeichen in Betrieb. Wenn der Linienverkehr läuft, haben die Trams dann auch Vorrang vor dem Autoverkehr. Dieser Teil des Steuerungsprogramm werde allerdings erst am 12. Dezember scharfgeschaltet, sagt Walter Casazza.

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