Der Auensee ist ein Naturjuwel, das sorgsam behandelt werden muss. Deshalb haben die Lechtal-Gebietsbetreuer Mathias Haunstetter und Michael Huber und die Lech-Rangerin Patrizia Majowsk vom Verein Lebensraum Lechtal zusammen mit zwei Mitarbeitern der Sicherheitswacht Bobingen einen Aktionstag zur Sensibilisierung der Besucher durchgeführt. In den Gesprächen mit den Besuchern haben sie auf Schutzgebiete hingewiesen, die Verhaltensregeln erläutert und Informationsbroschüren verteilt.
Viele Besucher waren laut den Veranstaltern bereits gut über die Schutzgebietsregeln informiert und betonten beispielsweise, dass sie ihren Müll wieder mitnehmen. Besonders langjährige und regelmäßige Besucher äußerten sich positiv über die Aktion und berichteten, dass sie teils auch andere Gäste auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen und fremden Müll einsammeln. Gleichzeitig wurden Probleme und Herausforderungen angesprochen. Denn im Verlauf der Jahre ist der Auensee zu einem immer beliebteren Ausflugsziel geworden. Früher noch ein Geheimtipp unter Anwohnern aus den umliegenden Gemeinden, die mit dem Fahrrad zum See gefahren sind, kommen mittlerweile viele mit dem Auto aus Augsburg und Umgebung. Auch Autos aus München, Wiesbaden, Braunschweig oder Neubrandenburg standen am Freitag an der Straße direkt neben dem See.
Bei schönem Wetter ist die Straße am Auensee zugeparkt
Vor allem an schönen Tagen am Wochenende ist die Auenseestraße zugeparkt und kaum noch Platz am See. Das führt laut den Gebietsbetreuern dazu, dass Rettungswege versperrt werden, Müll hinterlassen und die Notdurft im angrenzenden Gebüsch verrichtet wird. Die Sicherheitswacht betonte immerhin, dass sich die Parksituation durch ihre regelmäßige Präsenz spürbar verbessert habe. Michael Huber sagt: „Toiletten, Mülleimer oder eine Wasserwacht gibt es hier nicht, denn der Auensee ist ein Natursee und kein offizieller Badesee wie beispielsweise der Ilsesee.“ Außerdem seien der See und seine Umgebung ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen und mehrfach geschützt.“ So befinde sich hier ein Natur-, Trinkwasser- und Landschaftsschutzgebiet sowie ein europäisches FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat).
Nicht nur aus Sicht des Naturschutzes werden die steigenden Besucherzahlen kritisch gesehen. Auch Anwohner, Fahrradfahrer oder Landwirte, die die Straße befahren, fordern Änderungen. Zu den häufigsten Problemen, die Besucher am Aktionstag nannten, zählten die vielen Autos und zugeparkte Rettungswege. Die Sicherheitswacht muss regelmäßig Falschparker an die Polizei melden. Zudem äußerten Fahrradfahrer den Wunsch nach einer Straßensperrung, aufgrund des hohen Autoverkehrs. In den letzten Wochen sei es außerdem zweimal zu lauten Partys von Jugendlichen gekommen, bei denen Feuer gemacht worden sie, sowie zu einer Serie von Diebstählen. Der Lärm durch Gespräche und Musik, die über den gesamten See hallen, wurde ebenfalls als störend empfunden. Viele Anwohner meiden an stark frequentierten Tagen den See, da es ihnen „zu viel“ wird. Als Hauptgründe für den hohen Besucherandrang wurden die gute Erreichbarkeit mit dem Auto und die Parkmöglichkeiten direkt am See genannt.
Der Auensee bei Königsbrunn wird als Hundesee gesehen
Darüber hinaus wird der See auch als „Hundesee“ bezeichnet. Viele führen ihren Hund am Morgen oder abends Gassi und nehmen teils die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners nicht wieder mit.
Die gemeinsame Erfahrung zeigt laut den Gebietsbetreuern, dass die Vor-Ort-Präsenz entscheidend für die Besucherlenkung und den Schutz der sensiblen Naturgebiete ist. Die gute und produktive Zusammenarbeit zwischen der Sicherheitswacht Bobingen und dem Lebensraum Lechtal wurde von den Beteiligten hervorgehoben. Um die Besucherlenkung zu optimieren, planen beide Gruppen, künftig noch enger zusammenzuarbeiten und häufiger gemeinsam vor Ort zu sein. (AZ)
Liest man den Bericht, so sind die Verstöße klar zu benennen. Nur, was nicht ersichtlich ist, warum werden keine nachhaltigen Kontrollen bis hin zum Abschleppen der Kfz durchgeführt? Warum, insbesondere wenn Rettungswege versperrt sind, werden nicht rigoros die betroffenen Kfz entfernt? Darüber zu jammern scheint in der heutigen Zeit fast schon normal zu sein; nur Konsequenz und Anwendung geltender Gesetze und Vorschriften, hier scheint es Nachholbedarf zu geben.
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