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Rasant & regnerisch: Wie das Bergrennen in Mickhausen 5000 Fans begeisterte

Mickhausen

Spannende Momente: 5000 Schaulustige beim Bergrennen in Mickhausen

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    Ein prägendes Bild für den Samstag am Mickhauser Berg: Das Lenkrad in Warteposition. Viele Unfälle sorgten für einige Zwangspausen.
    Ein prägendes Bild für den Samstag am Mickhauser Berg: Das Lenkrad in Warteposition. Viele Unfälle sorgten für einige Zwangspausen. Foto: Christian Kruppe

    Kurz nach halb neun war es im Wald zwischen Mickhausen und Birkach noch idyllisch ruhig. Einzig die Straßensperrungen waren ein Hinweis darauf, das etwas Besonderes auf dem Programm stand. Gut eine halbe Stunde später war das schon anders. Der Klang von frisierten Abgasanlagen erfüllte die Luft, nur wenig später war auch der Nase klar: Es ist Rennsportzeit in den Stauden - auch wenn die äußeren Bedingungen ein gutes Stück vom Optimum entfernt waren.

    So war es auch kein Wunder, dass sich der Besucherandrang in Grenzen hielt. Die, die trotzdem dabei waren, bekamen auch einiges geboten, mussten aber geduldig sein. Denn das feuchte Wetter forderte nicht nur von den Zuschauern Tribut, auch die Rennfahrer hatten mit den Bedingungen zu kämpfen.

    Noll hatte die Kontrolle über seinen Rennwagen verloren

    Schon früh folgte die erste Unterbrechung, weil ein Golf von der Strecke flog. Dann hieß es warten, bis das Fahrzeug geborgen und die Strecke wieder sauber war. Am längsten dauerte es, als Benjamin Noll gut 200 Meter nach dem Start die Kontrolle über seinen Rennwagen verloren hatte und in den Bäumen landete. Ein großes Trümmerfeld ließ zunächst Schlimmes vermuten, doch Noll konnte das Wrack seines Osella selbst verlassen und blieb unverletzt.

    Nicht mehr viel übrig: Der Osella von Benjamin Noll nach seinem Unfall.
    Nicht mehr viel übrig: Der Osella von Benjamin Noll nach seinem Unfall. Foto: Christian Kruppe

    Die Zuschauer nahmen die Pausen gelassen hin, die meisten waren auch bestens für die Verhältnisse ausgerüstet. Gummistiefel, Ponchos und Regenschirme bestimmten das Bild, viele hatten dazu noch Campingstühle dabei und bauten sich so eine wetterfeste Burg. So ließ es sich auf dem Zuschauerhang an der Antoniusbuche gut aushalten, und selbst den Weg an die Strecke im Wald meisterten viele der Besucher.

    Den Wetterumständen angepasst ließ es sich auch als Zuschauer gut aushalten.
    Den Wetterumständen angepasst ließ es sich auch als Zuschauer gut aushalten. Foto: Christian Kruppe
    Auch die Streckenabschnitte im Wald waren gut besucht. Zum Überqueren der Strecke gabs eine Schutzfolie, um die Verschmutzung der Fahrbahn zu vermeiden.
    Auch die Streckenabschnitte im Wald waren gut besucht. Zum Überqueren der Strecke gabs eine Schutzfolie, um die Verschmutzung der Fahrbahn zu vermeiden. Foto: Reinhold Radloff
    Gut beschirmt genossen diese Fans die Trainingsläufe am Samstag.
    Gut beschirmt genossen diese Fans die Trainingsläufe am Samstag. Foto: Reinhold Radloff

    Und die Zuschauer durften einem zujubeln, der eigentlich nicht mehr fahren wollte: Wolfgang Glas. Der Lokalmatador hatte sich kurzfristig entschieden, in der „Gleichmäßigkeitsklasse“ mitzufahren. „Viele haben nach mir gefragt, und irgendwie war der Reiz noch da“, erklärt er. Und auch er hatte mit der Strecke zu kämpfen. „Ich bin heuer gar nicht gefahren, da ist das heute schon eine Herausforderung“, gestand Glas, der wohl doch nicht ans Aufhören denkt. Grund für seine Pause sind die neuen Regularien des Motorsportverbandes, die vielen Fahrern nicht gefallen. „Vielleicht stelle ich eine eigene kleine Meisterschaft auf die Beine“, verriet Glas.

    Viel Sonne und gute Bedingungen am Sonntag

    Der Sonntag entwickelte sich ganz anders. Von Beginn an frei von Niederschlag sorgte der Tag der Rennen überall für gute Laune. Bei den Fahrern, da die Strecke ab dem zweiten Lauf schon recht trocken war, bei den Zuschauern, weil ein Freiluft-Event ohne Regen dann doch deutlich mehr Spaß macht und beim Veranstalter, denn schon recht früh strömten die Besucher Richtung Zuschauerhang und Wald. Dort war auch einiges geboten, denn auf der immer trockener werdenden Strecke wurden gute Zeiten gefahren. Die Zahl der Unfälle und damit verbundenen Zwangspausen reduzierte sich deutlich. So war auch schnell klar, dass es, im Gegensatz zum Training am Samstag, vier Läufe geben wird.

    Durch das bessere Wetter war auch in der Boxengasse - sprich im Dorf Münster - mehr los als am Samstag. Die Fans nahmen sich die Zeit, einen Blick auf die Rennwagen zu werfen, die auch nicht schnell unter schützenden Planen verschwanden. Denn das offene Fahrerlager ist ein Markenzeichen des Mickhauser Bergrennens und für viele ein Grund zu kommen.

    Eigentlich wollte Lokalmatador Wolfgang Glas aus Scherstetten nicht fahren. Am Ende konnte er wohl doch nicht dem Ruf des Berges widerstehen.
    Eigentlich wollte Lokalmatador Wolfgang Glas aus Scherstetten nicht fahren. Am Ende konnte er wohl doch nicht dem Ruf des Berges widerstehen. Foto: Reinhold Radloff
    Der Abschleppservice war am Samstag sehr gefragt.
    Der Abschleppservice war am Samstag sehr gefragt. Foto: Reinhold Radloff
    Zwei Autowelten prallen aufeinander: Links ein hochmodernes E-Auto, rechts ein jahrzehntealter Rennsport-Klassiker.
    Zwei Autowelten prallen aufeinander: Links ein hochmodernes E-Auto, rechts ein jahrzehntealter Rennsport-Klassiker. Foto: Christian Kruppe
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