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Zwischenbilanz: Nachbarschaftshilfe kommt in Fahrt

Zwischenbilanz

Nachbarschaftshilfe kommt in Fahrt

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    Der Klosterlechfelder Helferkreis traf sich zur Besprechung im Rathaus.
    Der Klosterlechfelder Helferkreis traf sich zur Besprechung im Rathaus. Foto: Hieronymus Schneider

    Sieben Monate ist es nun her, seit Laura Eder die Umfrageergebnisse zum Sozialraumprojekt „Wir daheim auf dem Lechfeld“ in den Gemeinden Kleinaitingen, Obermeitingen, Untermeitingen und Klosterlechfeld veröffentlicht hat.

    In Graben läuft dieses Projekt schon seit mehr als zehn Jahren mit vielen Ehrenamtlichen erfolgreich. Von der Resonanz und der Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe war die Projektkoordinatorin beeindruckt. Knapp die Hälfte der Befragten erklärten sich bereit, sich in der Nachbarschaftshilfe zu engagieren.

    In Klosterlechfeld haben sich 27 Frauen und Männer verbindlich zur Mitarbeit im Helferkreis eingetragen, der sich nun in regelmäßigen Abständen trifft. Bei der jüngsten Versammlung im Klosterlechfelder Rathaus berichtete Laura Eder, dass der neue Seniorenbegleiterkurs bei der Sozialstation Schwabmünchen mit 17 Teilnehmern gut besucht wird. Auch für den Babysitterkurs, der aktuell im Schwabmünchner Pfarrzentrum stattfindet, haben sich schon zwei Teilnehmer aus Klosterlechfeld und Untermeitingen angemeldet.

    Wie sieht die Nachfrage im Lechfeld aus? Laura Eder berichtet: Die Nachbarschaftshilfen auf dem Lechfeld kommen auf unterschiedliche Weise in Gang. In Untermeitingen und in Klosterlechfeld erreichen die Helfer zwar noch nicht täglich, aber doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit Hilfsanfragen. Meist liegt der Unterstützungsbedarf in den Bereichen Fahr- und Begleitdienste, doch auch Hilfe im Garten und kurzzeitige Betreuung der Haustiere konnten schon vermittelt werden.

    Eine interessante Kooperation ist mit den Wohnviertelhelfern in Untermeitingen entstanden. Diesen steht nun ein Team an Fahrern zur Verfügung, welches einige nicht mehr mobile Seniorinnen zum Geburtstagskaffee und ähnlichen Veranstaltungen bringt. In Obermeitingen wurde der Fahrdienst erstmals von zwei Damen in Anspruch genommen, die zur Gräbinger Wiesn gebracht werden wollten.

    Im Teilprojekt „Vorlese-Oma“ engagieren sich zwei Damen in den Kindergärten in Kleinaitingen und Lagerlechfeld, indem sie dort regelmäßig Lesestunden anbieten. Mittlerweile sind auch schon einige engere Beziehungen zwischen Ehrenamtlichen und älteren Personen entstanden, wenn die Unterstützung öfter gebraucht wird.

    Es melden sich ältere Menschen, die einen Arzttermin haben oder Besuche im Altersheim planen und nicht mehr mobil sind. Der Schwerpunkt ist hier eigentlich nicht die Fahrt zum Arzt, sondern das Begleiten zum Arzt. So hat beispielsweise Isolde Pfister seit Beginn der Nachbarschaftshilfe in Klosterlechfeld immer wieder eine ältere Dame begleitet.

    Die beiden haben einen kurzen Draht zueinander, man stimmt mögliche Fahrtermine ab und erzählt sich gerne, was so alles los war in der letzten Woche. „Ich habe Spaß bei den Fahrten, wir lachen beide gerne und so mancher Tipp, sei es zum Rosenschnitt oder zur Petersilienaussaat fällt bei mir auf fruchtbaren Boden“, erzählt Isolde Pfister und schildert auch einige kleinere Schwierigkeiten: „Mein Auto ist nicht wirklich seniorengerecht, der Einstieg liegt viel zu tief. Und als wir mal auf dem Behindertenparkplatz parkten, ohne dass ich eine offizielle Berechtigungsplakette habe, konnten wir nur gemeinsam einen empörten Passanten beruhigen.“ Die betreute Dame hat hilfsbereite Nachbarn, ortsansässige Verwandte und liebe Bekannte, die ihr helfen. Auch ihre Kinder unterstützen sie am Wochenende. Aber nicht immer passen die Termine, und sie selbst musste vor einem halben Jahr, schmerzlich genug, das

    Auch in Kleinaitingen und Obermeitingen stehen ehrenamtliche Helfer zur Verfügung und bieten ihre Unterstützung an. In allen Orten wurden ständig erreichbare Telefonnummern zur Vermittlung von Diensten veröffentlicht. Doch die Helfer fragen sich, warum die Hilfe noch nicht so richtig angenommen wird. In Obermeitingen soll dies bei einem Bürgerforum mit Senioren am Freitag, 18. Oktober, ab 16 Uhr im Rathaus Obermeitingen eruiert werden. Für Klosterlechfeld schlug Bürgermeister Rudolf Schneider ein „Tankstellen-Siedlungsfest“ mit Zelt vor, um das Angebot dort bekannt zu machen.

    Die Nachbarschaftshilfe wird als Teil des Projektes „Wir daheim auf dem Lechfeld“ vonseiten des Caritasverbandes in Kooperation mit der Bürgergemeinschaft Lechfeld organisiert.

    Wer Unterstützung in Anspruch nehmen oder Teil der Nachbarschaftshilfe werden möchte, kann sich unter folgenden Telefonnummern melden:

    0151/44154130

    08232/962124

    08232/2330

    08203/95037-15

    08232/962120.

    Das Angebot des Helferkreises ist kostenlos. Nur Aufwandsentschädigungen werden von den Nutzern übernommen. So werden zum Beispiel bei Fahrdiensten 25 Cent pro Kilometer vergütet.

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