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Wirtschaft: Amazon-Mitarbeiter streiken für einen Tarifvertrag

Wirtschaft

Amazon-Mitarbeiter streiken für einen Tarifvertrag

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    Wieder ein Streik bei Amazon in Graben: Die Mitarbeiter wollen einen Tarifvertrag.
    Wieder ein Streik bei Amazon in Graben: Die Mitarbeiter wollen einen Tarifvertrag. Foto: Thomas Gürlebeck

    Es ist ein Bild, das schon fast zur Gewohnheit geworden ist: Etwa 200 Mitarbeiter haben gestern bei Amazon in Graben gestreikt. Die Arbeiter fordern weiterhin, dass der Arbeitgeber einen Tarifvertrag abschließt. Doch der Konzern sperrt sich – und gibt als Grund die ihm zufolge gute Arbeitssituation an.

    In zwei Schichten traten jeweils rund 100 Mitarbeiter in den Streik. Im Vergleich zur arbeitenden Belegschaft sei der Anteil jedoch sehr gering gewesen: Laut Amazons Pressesprecherin Anette Nachbar stünden den 200 Streikenden mehr als 1600 aktive Arbeiter gegenüber. „Der Streik führt bei uns zu keinen Komplikationen, der Kunde wird keine negativen Auswirkungen spüren“, sagte Nachbar. Der Grund, warum nur ein kleiner Teil der Belegschaft streikt, ist für sie eindeutig: „Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber mit guter Bezahlung und einer angenehmen Arbeitsatmosphäre. Die meisten Angestellten sind zufrieden, auch ohne Tarifvertrag.“

    Die Gewerkschaft sieht das anders, wie Rudi Kleiber, stellvertretender Geschäftsführer von Verdi Augsburg, erklärt: „Nicht alle Mitarbeiter trauen sich, zu streiken. Einige hoffen darauf, einen festen Vertrag zu bekommen. Die wollen deshalb nicht negativ auffallen.“ Laut Kleiber sei es keineswegs so, dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon immer gut sind. Gerade beim Thema Gesundheit sieht er eine hohe Belastung der Mitarbeiter. Auch die Überwachung der Belegschaft sprach er an: „Mitarbeiter werden beobachtet, ob sie auch schnell genug arbeiten. Das erzeugt einen hohen Arbeitsdruck.“ Das könne auf die Gesundheit der Mitarbeiter schlagen.

    Bald beginnt bei Amazon die wichtigste Saison des Jahres: das Weihnachtsgeschäft. Laut Anette Nachbar suche das Unternehmen dafür noch hunderte Saisonkräfte.

    Weihnachtsgeschäft steht kurz bevor

    Und auch wenn im Weihnachtsgeschäft Streiks drohen, sei sie deshalb nicht besorgt: „Die Kunden können in jedem Fall auf uns zählen.“ Rudi Kleiber will im Moment nicht ausschließen, das vor Weihnachten abermals gestreikt wird. „Das hängt aber stark von der Reaktion des Arbeitgebers ab“, sagte er.

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