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Wehringen: Die etwas andere Schulstunde mit Christine Eixenberger in Wehringen

Wehringen

Die etwas andere Schulstunde mit Christine Eixenberger in Wehringen

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    Christine Eixenberger verarbeitet im Kabarett ihren Alltag als Grundschullehrerin.
    Christine Eixenberger verarbeitet im Kabarett ihren Alltag als Grundschullehrerin. Foto: Christoph Kölle

    „Abstraktion funktioniert nicht nur bei Problemen, sondern auch in der Partnerschaft“, erklärte die Schlierseerin im Dialekt. Sogar aus dem Straßengraben heraus, vorausgesetzt, die Notfallapotheke im Auto beinhaltet genügend Sekt. Geschwisterliebe sei dagegen nur etwas für richtige Kerle, wie das Memorandum der drei Szenarien „How to kill your brother“ verriet. Aber auch Grundschullehramt kann ein Extremsport sein und der tägliche Kampf auf dem Schulhof sowieso. Wie sehr Christine Eixenberger das Lehramt schon verinnerlicht hat, bewies sie, als plötzlich das Handy eines Gastes klingelte. Routiniert kassierte sie das Mobiltelefon ein, welches nach dem Auftritt quasi am Lehrerpult wieder abgeholt werden konnte. Dabei konnte sich das Publikum selbst wie früher in der Schulklasse fühlen – Schadenfreude inklusive.

    Ihr musikalisches Talent und ihren Wagemut bewies die vielseitige, auch aus dem Fernsehen bekannte Künstlerin bei einer gesanglichen Taxifahrt durch Berlin, einer musikalischen Erdkundestunde mit dem Mittelpunkt deutsche Hauptstadt.

    "Schweige-Fuchs" und "Fresse-Frettchen"

    Schweige-Fuchs, Fresse-Frettchen oder das neue Schweige-Einhorn – bei Christine Eixenberger kam mehr als nur Schere, Kleber und Papier aufs Tapet. Sie forderte auch künftig „mehr rumhocken und blöd schauen“ und attestierte ihrem Publikum dabei frech die besten Voraussetzungen. Doch bei der Entscheidung vor dem Schokoladenregal half auch ihr nur noch der Sekt aus der Klangschale. Da wurde auf das obligatorische „Om“ gerne verzichtet. Viel zu schnell vergingen die 60 Minuten in Wehringen, lautstark klatschend forderte das Publikum eine Zugabe, die mit einem letzten Lied gerne gewährt wurde.

    Verkürzte Vorstellung

    Fast wie ausgehungert hatten sich die Kultursuchenden auf das Kabarett mit Christine Eixenberger gefreut. Gerne hatten sie die verkürzte Vorstellung und den Eintritt mit Mund-Nasen-Schutz bis zum Platz in Kauf genommen, um endlich wieder einer kulturellen Veranstaltung beiwohnen zu können. Und trotzdem schwang bei vielen Unsicherheit mit. Dieses „Unwohlgefühl“ und die damit verbundenen Bedenken konnten die Wehringer Musiker mit ihrem ausgefeilten Hygienekonzept völlig zerstreuen.

    Viel Arbeit für die Helfer

    Der Vorsitzenden Andreas Jähnert fühlte trotzdem nach dem Ende der zweiten Vorstellung „extreme Erleichterung“. Zwar habe er wegen des Konzeptes keine Bedenken gehabt, aber die Abläufe in der Praxis seien dann eben doch neu gewesen. So habe man beim ersten Einlass sehr lange gebraucht und hier bis zur zweiten Aufführung noch einiges umgestellt, um einen reibungsloseren Ablauf zu gewährleisten, berichtet er. Die Umstuhlung auf die zweite Vorstellung habe – durch die geleistete Vorarbeit – dagegen bestens geklappt, und man habe trotz längerer Spielzeit von Christine Eixenberger noch genügend Zeit gehabt, um nicht nur Türklinken und Toiletten, sondern auch die Stühle für die nachfolgenden Gäste zu desinfizieren. „Das konnten wir aber nur mit einer disziplinierten ehrenamtlichen Leistung schaffen“, so Jähnert. Diese Zusammenarbeit des ganzen Teams zu sehen sei großartig gewesen.

    Lob für den Verein

    Künstlerin Christine Eixenberger bestätigte dies. „Es ist total mutig, dass ein Verein in diesen Zeiten so eine Veranstaltung durchzieht“, sagte sie. Wichtig sei es dabei, wirklich gut aufeinander aufzupassen. Man merke aber schon, dass das Publikum extrem dankbar sei, dass wieder kulturelle Veranstaltungen stattfinden, auch wenn man sich heute im Vorfeld mit dem Hygienekonzept befasse. Für sie sei es jedenfalls „ein grandioser Abend“ gewesen, der ihr sehr viel Spaß gemacht habe. Auch wenn es anstrengend gewesen sei, zweimal zu spielen.

    Das Publikum jedenfalls war am Ende begeistert – sowohl von der Veranstaltung als auch vom Hygienekonzept. Für Andreas Jähnert und den Musikverein Wehringen jedenfalls ist klar: So kann und soll es weitergehen. Für 2021 wurde im Januar Roland Hefter verpflichtet, im April das Musikkabarett Milchbar und im Oktober Michael Altinger.

    Lesen Sie dazu auch: Der Musikverein Wehringen organisiert wieder Kabarettabende

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