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Schwabmünchen: Was den Urlaub mit dem Rad so reizvoll macht

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Was den Urlaub mit dem Rad so reizvoll macht

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    Pause muss auch mal sein: Christine und Hans Baur machen seit vielen Jahren Urlaub mit dem Fahrrad.
    Pause muss auch mal sein: Christine und Hans Baur machen seit vielen Jahren Urlaub mit dem Fahrrad. Foto: Baur

    Immer häufiger sieht man sie auch im Augsburger Land: Radler, die zu zweit oder in einer größeren Gruppe auf Trekkingrädern unterwegs sind, an denen prall gefüllte Packtaschen hängen. Radurlauber sind auf dem Radweg „Romantische Straße“ ebenso unterwegs wie an der Wertach.

    Urlaub mit dem Rad boomt. In den vergangenen Jahren gingen die Zahlen nach oben: 2018 haben nach einer Erhebung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) 5,5 Millionen Menschen Urlaub mit dem Rad gemacht. Das sind satte 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Bayern ist dabei die beliebteste Region in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Rad-Urlauber sind mit dem Partner unterwegs.

    „Man erlebt die Natur viel intensiver“

    Radurlaub: Zahlen und Fakten

    Immer beliebter: 2018 gab 27 Prozent mehr Radreisende als im Vorjahr. Die Zahlen steigen, nur 2017 gab es wegen des schlechten Sommerwetters einen Rückgang. 2015 waren es 4,5 Millionen Radtouristen, 2016 5,2 Millionen, 2017 4,3 Millionen und 2018 5,5 Millionen.

    Planung und Ziele 70 Prozent der geplanten Touren sollen in Deutschland stattfinden. 81 Prozent der Radtouristen planen ihre Tour selbst, aber zwei Drittel wünschen sich Vorschläge. 61 Prozent starten von zu Hause.

    E-Bikes 2018 waren 23 Prozent der Radurlauber per E-Bike unterwegs. 2017 waren es 18 Prozent.

    Der Durchschnitts-Radtourist ist 52 Jahre alt. Fast zwei Drittel (64 Prozent) sind Männer. 52 Prozent sind mit dem Partner, 31 Prozent mit Freunden und 21 Prozent alleine unterwegs. 70 Prozent fahren mit einem Tourenrad und 16 Prozent mit einem Mountainbike. (Quelle: Radreiseanalyse des ADFC)

    So auch Christine, 60, und Hans Baur, 59, aus Schwabmünchen, die seit vielen Jahren Radurlaub machen. „Man erlebt die Natur viel intensiver, ist an der frischen Luft und bewegt sich“, beschreibt Christine Baur den Reiz dieser Art von Ferien. Stress, betont ihr Ehemann Hans, darf man sich da keinen machen: „Uns geht es nicht darum, möglichst viele Kilometer oder Höhenmeter zu machen. Und wenn wir einen schönen See entdecken, dann bleiben wir dort auch mal.“ Deshalb planen die beiden auch die Unterkünfte nicht vor, sondern kümmern sich unterwegs darum. „Das hat bisher immer gut geklappt“, sagt Hans Baur. Und wenn es zu sehr regnet, brechen sie eine Tour auch mal ab. Obwohl der Genuss im Vordergrund steht – es kommen schon ein paar Kilometer zusammen, wenn die Baurs mit ihren Bikes, an denen es keinen Elektromotor gibt, auf Radreise gehen. So sind sie von Schwabmünchen aus über Bayreuth den Main entlang bis nach Mainz gefahren oder über den Brenner und das Pustertal nach Slowenien. Beide Touren waren rund 1000 Kilometer lang. Die nächste soll von Schwabmünchen nach Venedig führen. Ein speziellen Trainingsprogramm absovieren die Eheleute vor ihren Touren nicht. Hans Baur: „Wir fahren halt möglichst wenig mit dem Auto und erledigen auch unsere Einkäufe meist mit dem Rad. Außerdem machen wir immer wieder mal Tagestouren zum Beispiel nach Obsterstdorf – das reicht, um fit zu sein für eine größere Radtour.“ Rund 6000 Kilometer kommen so im Jahr zusammen.

    Übernachtet wird in Pensionen

    Während einige Radreisende Zelt, Isomatte und Schlafsack mitnehmen, übernachtet das Ehepaar in Pensionen, damit die Packtaschen nicht mehr als zehn Kilo schwer werden. Abends werden die verschwitzten Klamotten gewaschen, die dann am nächsten morgen wieder trocken sind. Christine Baur: „Das ist zwar etwas spartanischer als zu Hause, aber auch mal schön.“

    Mindestens einmal im Jahr unternehmen die beiden eine Mehrtagestour. „Am liebsten starten wir von hier, aber wir sind auch schon mal mit dem Zug oder dem Auto angereist“, sagt Hans Baur. Sie orientieren sich bei ihren Touren mit Karten. Christine Baur: „Unsere Kinder haben uns mal ein Fahrrad-Navi geschenkt, aber das nutzen wir kaum. Karten sind uns einfach lieber.“

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