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Walkertshofen: Als ein Kfz-Meister die Postfiliale in Mittelneufnach übernahm

Walkertshofen

Als ein Kfz-Meister die Postfiliale in Mittelneufnach übernahm

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    Am 04. März 1996 eröffnete die Familie Vogg mit Unterstützung von Postsekretärin Manuela Richter (links) die Postfiliale.
    Am 04. März 1996 eröffnete die Familie Vogg mit Unterstützung von Postsekretärin Manuela Richter (links) die Postfiliale. Foto: Marcus Angele (Repro)

    Eine ungewöhnliche Kombination: Vor 25 Jahren nahm Rainer Vogg die Postfiliale von Mittelneufnach unter das Dach seiner Autowerkstatt. Das sorgte anfangs für Trubel. Edeltraud Vogg erinnert sich noch gut: „Nach einer kurzen Einschulung mit einer Postmitarbeiterin über zwei Wochen waren wir dann allein mit unserem Glück. Und was kam gleich als Erstes: ein Einschreibbrief. Da wirst du dann schon nervös, dass du das dann auch richtig machst.“ Der Atem blieb ihr auch aus, als ihre damals kleine Tochter zwischen den Paketen eine Lebkuchenschachtel entdeckte.

    Weil sie sehr verführerisch aussah, begann das Mädchen das Paket zu öffnen. Doch sie wurde dabei entdeckt und kam gar nicht bis zu den Lebkuchen. „Mir war das furchtbar peinlich, aber die Kundin musste herzhaft lachen und schenkte Carina einen Lebkuchen. Und natürlich haben wir das dann auch wieder erstattet“, sagt Edeltraud Vogg und lacht über die früheren Erlebnisse. Auch eine andere Geschichte ist ihr in Erinnerung geblieben: Ein Kunde sei mit dem Porto etwas knauserig gewesen. Nach dem Briefwiegen schnitt er mit der Schere noch alles Unbeschriebene von den Papieren ab, um so die Briefe leichter zu machen.

    Menschen waren froh, dass es weiterhin eine Post im Dorf gab

    Nach kurzer anfänglicher Skepsis waren die Menschen im Dorf froh, dass es weiterhin eine Post im kleinen Staudendorf gab. „Es ist ja für die Leute auch praktisch, wenn sie schnell zum Tanken fahren und dann auch gleich noch ihre Briefe oder Pakete aufgeben können“, sagt Rainer Vogg.

    Heute werden Edeltraud und Rainer Vogg von ihren Kindern Carina und Jürgen (von links) in Büro, Werkstatt und bei der Postarbeit unterstützt.
    Heute werden Edeltraud und Rainer Vogg von ihren Kindern Carina und Jürgen (von links) in Büro, Werkstatt und bei der Postarbeit unterstützt. Foto: Marcus Angele

    Wie schnell die 25 Jahre vergangen sind, sieht Edeltraud Vogg an ihren Kindern. Carina und Jürgen sind mittlerweile erwachsen. Sie sind selbst Eltern und arbeiten heute ebenfalls im familiär geführten Unternehmen. Jürgen Vogg wird die Firma von seinem Vater übernehmen und aller Voraussicht nach auch die Post in Mittelneufnach weiterführen. Außerdem ist geplant, den jetzigen Verkaufs- und Postraum umzubauen und zu vergrößern.

    An einem ganz normalen Tag gehen heute zwischen 50 und 100 Briefe sowie fast 30 Pakete über den Tresen. Mittlerweile ist das Ganze auch sehr viel mehr technisch unterstützt. Doch trotz der Entlastung ist die Arbeit nicht weniger geworden. „Man merkt schon, dass vielleicht durch E-Mails nicht mehr so viele Briefe geschrieben werden. Dafür nehmen aber die Pakete deutlich zu. Gerade nach dem Wochenende oder auch zu Weihnachten ist sehr viel los“, sagt Edeltraud Vogg.

    Vor 25 Jahren startete das Modell der Partnerfiliale bei der Deutschen Post

    Das Modell der Partnerfiliale war vor 25 Jahren ganz neu. Die Konzeption ist seitdem dieselbe geblieben, denn sowohl die Deutsche Post als auch ihre Filialpartner und Kunden profitieren von der Kooperation. „Das war für unsere Kunden damals neu und für unser Unternehmen notwendig. Einerseits konnten wir so unser Filialnetz wirtschaftlicher betreiben und andererseits unseren Kunden einen besseren Service sowie deutlich längere Öffnungszeiten anbieten“, erklärt Holger Bartels, der Leiter des Multikanalvertriebs Post & Paket Deutschland der Deutsche Post DHL Group.

    Die Postfiliale in Mittelneufnach ist sehr gut frequentiert und an einem durchschnittlichen Tag werden wie hier bei Carina Götz schon gut 30 Pakete abgegeben.
    Die Postfiliale in Mittelneufnach ist sehr gut frequentiert und an einem durchschnittlichen Tag werden wie hier bei Carina Götz schon gut 30 Pakete abgegeben. Foto: Marcus Angele

    Heute betreibt die Deutsche Post DHL Group in Bayern rund 3775 Verkaufsstellen, nahezu ausschließlich mit Partnern, bestehend aus rund 13.000 klassischen Partnerfilialen, 10.500 DHL-Paketshops und über 2000 Verkaufspunkten für kleinere Postdienstleistungen. Bundesweit kommen jeden Tag rund zwei Millionen Kunden in die rund 26.000 Verkaufsstellen der Deutschen Post, um dort ihre Postgeschäfte zu erledigen.

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