Bei den Kommunalwahlen vor sechs Jahren gab es in Mickhausen nur wenige Änderungen im Gemeinderat. Jetzt gab es ein politisches Beben: Die neu gegründeten Freien Wähler Gemeinde Mickhausen mischen das Gremium gehörig durcheinander.
Nicht nur, dass sie mit Mirko Kujath den neuen Bürgermeister stellen. Er hob mit 51,6 Prozent der abgegebenen Stimmen Johannes Biechele aus dem Amt. Sie brachten auf Anhieb auch gleich vier Bewerber in den Gemeinderat. Die Neulinge stehen unter anderem für die Ausarbeitung eines Konzepts für einen Dorfladen, eine Verbesserung der Infrastruktur, die Schaffung eines Spielplatzes und eines Jugendtreffs für die Kinder und Jugend in den Ortsteilen, aber auch für eine offene Kommunikation mit den Bürgern.
„Als Neustarter haben wir ein sehr gutes Resultat vorgelegt“, sagte Kujath gestern. „Damit bringen wir neuen Schwung in den Gemeinderat.“ Und das sei notwendig, meinte er. „Wir haben gemerkt, dass die Bürger etwas verändern wollen und sich vor Ort eine transparentere Politik wünschen.“ Dem wollen die Freien Wähler nachkommen. „Wir nehmen die Bürger als gleichwertige Partner mit ins Boot“, verdeutlichte Kujath, der auch Stimmenkönig wurde.
Er vereinte mit 1090 die mit Abstand meisten Stimmen auf sich. Auf Rang zwei folgte Georg Reiter (CSU/UWG) mit 848 Stimmen.
Mit 5202 Stimmen stellen nun die Freien Wähler die stärkste Fraktion, gefolgt von CSU/UWG (4665), Liste Münster (3574) und Liste Grimoldsried (2964 Stimmen). Die Wahlbeteiligung lag bei 68,78 Prozent.
Abgestraft wurde vor allem die CSU/UWG. Sowohl Thomas Vogel und Christian Klotz als auch Cornelia Hafner und Monika Wagner erhielten kein neues Mandat ebenso wie Karin Schmid von der Liste Münster. Lediglich Georg Reiter (CSU/UWG), Michael Miller, Dietmar Müller (beide Liste Münster) sowie Norbert Rösler und Roland Rieger (beide Liste Grimoldsried) konnten sich behaupten. Nicht mehr kandidiert hatten Zweiter Bürgermeister Walter Lämmermeyer (Liste Grimoldsried) und Bastian Demmel (Liste Münster).
Neu im Gremium sind neben den vier Vertretern der Freien Wähler – Michael Fischer, Markus Merk, Klaus Fischer und Thomas Bissinger – auch Andreas Zimmermann und Markus Pfänder (beide CSU/UWG) sowie Werner Weiß (Liste Münster).
Was erwartet den neuen zwölfköpfigen Gemeinderat? Die Herausforderungen liegen in erster Linie bei der Umsetzung der bereits begonnenen Großprojekte: die Erweiterung des Kindergartens St. Wolfgang und die Neugestaltung der Ortsmitte in Münster. Weitere wichtige Themen sind die Sanierungen der Ortsstraßen und der Kanalisation, der Schmutter-Hochwasserschutz und die Renovierung der Alten Schule.
Vermutlich wird der neue Bürgermeister das feiern können, was der alte auf den Weg gebracht hatte: Die Sanierung des Staudenschlosses, das nach einem Dornröschenschlaf neues Wahrzeichen der Gemeinde werden wird.