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Verkehr: Dauerhafter Blitzer auf B17 vor Landsberg soll Unfälle verhindern

Verkehr

Dauerhafter Blitzer auf B17 vor Landsberg soll Unfälle verhindern

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    Auf der B17 könnte kurz vor der Einfahrt in den Kreisverkehr im Landsberger Westen ein stationärer Blitzer errichtet werden.
    Auf der B17 könnte kurz vor der Einfahrt in den Kreisverkehr im Landsberger Westen ein stationärer Blitzer errichtet werden. Foto: Thorsten Jordan

    Die Fahrt aus dem Raum Augsburg über die B17 nach Süden kann teuer werden. Zu oft mündet sie am großen Kreisverkehr westlich von Landsberg in einen Unfall. Oder ein mobiles Radargerät am Waldrand kurz vor der Autobahn A96 löst einen gebührenpflichtigen Schnappschuss aus, der Temposündern wenige Wochen später per Post zugestellt wird. Vor rund zehn Jahren galt der Knotenpunkt als Deutschlands Vorzeige-Superkreisel. Heute ist er eine Gefahrenstelle, wenngleich die

    So könne es nicht weitergehen, sagt jedenfalls die Stadt Landsberg. Nachdem der Freistaat zögere, hier dauerhaft ein stationäres Blitzgerät aufzustellen, will sie auf eigenem Grund selbst mit einem stationären Radargerät abkassieren und damit das Verkehrstempo dauerhaft drosseln. Der Standort des Polizei-Blitzers ist vielen Autofahrern längst vertraut. Er steht häufig weiter nördlich an der B17 im Bereich der Tempo-80-Zone. Hier bremsen Autofahrer inzwischen auffallend frühzeitig ab – geben dann aber wieder Gas. Der neue Dauerblitzer soll näher am Kreisel im Bereich von Tempo 40 stehen. So schlägt es eine Vorlage der Stadtverwaltung Landsberg vor. Sie will dazu ein kommunales Gerät einsetzen.

    Landsberger Stadtrat will dauerhaften Blitzer auf B17

    Es könnte in einem Anhänger hinter der Leitplanke fest montiert werden, müsste also nicht dauerhaft eingebaut werden. Entscheiden muss darüber aber erst der Landsberger Stadtrat. Wer im fraglichen Bereich die Autos in den Bypass nach rechts hinauf auf die A96 brausen sieht, dem schwant, wie viel der Blitzer der Stadt zu tun hätte. Ziel sei es jedoch nicht, hier kräftig abzukassieren. Vielmehr soll sich der neue Standort rasch herumsprechen und Autofahrer anhalten, frühzeitig das Tempo zu drosseln.

    Denn im Grunde geht es um Psychologie. Statt im sogenannten Geschwindigkeitstrichter auf die Tempo-Schilder zu achten, haben manche womöglich noch einen Tunnelblick. Michael Strohmeier, amtierender Leiter der Polizei in Landsberg, weiß durch Einsätze seiner Inspektion, was hier vorgeht: „Im Grund geht es um das, was vor dem Kreisel auf den Autofahrer einwirkt. Wer lange Zeit auf der B17 geradeaus fährt wie auf einer Autobahn, der ist einfach nicht darauf eingestellt, am Ende tatsächlich in solch eine scharfe Abzweigung zu geraten.“

    Das Radarfoto, herausgegeben zeigt ein weißes Pferd auf dem Schullendamm in Meppen, das von einer Koppel ausgebrochen war.
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    Vor 60 Jahren, am 15. Februar 1959, blitzten Polizisten in Deutschland erstmals mit mobilen Geräten. Seitdem halten sie auch kuriose Momente fest.

    Gemeint sind beide Fahrspuren nach Süden. Die rechte Spur schlägt einen Haken nach rechts hinauf zur Autobahn, die linke Seite ist nach einem scharfen Knick plötzlich eine schmale Einfädelspur in den Kreisverkehr. Beim heutigen Verkehrsaufkommen scheint er mit seinen fünf Auf- und fünf Abfahrten samt zwei Bypässen zu klein für manche Kraftfahrer, die hier mehrfach die Spur wechseln müssen. Viele sind zu schnell, andere verlieren den Überblick. An der Einmündung in den Kreisel gilt Tempo 40. Doch selbst Leittafeln über der Fahrbahn, rot-weiße Markierungen am Straßenrand, gelbe Blinkzeichen und eine zeitweise Verkehrsüberwachung machen nicht jedem rechtzeitig klar, jetzt nicht mehr auf einer Schnellstraße zu sein. Nicht angepasste Geschwindigkeit sei letztlich die Hauptursache für Unfälle, sagt Michael Strohmeier. Manche würden zu spät die Auffahrt auf die A96 erkennen und vor anderen Autos nach rechts einscheren, andere würden beim Einbiegen in den Kreisel aus der Kurve gedrückt – vor oder in dort befindliche Fahrzeuge.

    Unfallzahlen an Kreisel sanken bereits deutlich

    Doch es gibt laut Polizei auch eine gute Nachricht. Waren die jährlichen Unfallzahlen in den Anfangsjahren des Kreisels und des Anschlusses der B17 noch dreistellig, sanken sie nach 2014 deutlich. Die Jahresstatistik 2018 registriert innerhalb des Kreisels „nur“ noch 31 Unfälle, zu denen die Polizei ausrücken musste. Tempobeschränkungen und bauliche Maßnahmen würden Wirkung zeigen. Doch einzelne Jahreswerte seien nicht repräsentativ. Insgesamt gelte noch immer, dass der Kreisel die volle Aufmerksamkeit der Autofahrer verlange und dazu die Geschwindigkeit angepasst sein müsse.

    Und das übrigens an allen Auf- und Abfahrten. Denn wer von Memmingen oder von der B17 von Schongau herkommt und nach Augsburg will, der muss bei der Abfahrt aus dem Kreisel nach Norden auch einen scharfen „Haken“ zwischen eng gestellten Leitplanken schlagen – auch eine Stelle, an denen so mancher Autofahrer sichtlich seine Probleme hat. (mit ger)

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