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Tiere: Dem Biber auf der Spur

Tiere

Dem Biber auf der Spur

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    Bei der „Biber-Safari“ ließ sich das nachtaktive Nagetier nicht blicken. Wie er aussieht, was er mag und wie er lebt, hat Wald- und Naturlehrer Harald Harazim erläutert.
    Bei der „Biber-Safari“ ließ sich das nachtaktive Nagetier nicht blicken. Wie er aussieht, was er mag und wie er lebt, hat Wald- und Naturlehrer Harald Harazim erläutert. Foto: Fotos: Ivanka Williams-Fuhr

    Langerringen/Gennach Das muss man dem Biber lassen: Starallüren hat er nicht. Er gibt sich auch mit einem kleinen Bachlauf zufrieden. „Der Biber nimmt alles, was er kriegen kann“, sagt Wald- und Naturlehrer Harald Harazim. „Wichtig ist ihm nur, dass Wasser da ist.“

    Und er ist auch sehr anpassungsfähig, nicht immer zur Freude aller. Wenn er Hunger hat, kann er sich über ein Maisfeld oder, wie neulich, über den Botanischen Garten hermachen. „Den Ärger der Betroffenen kann ich sehr gut verstehen“, betont Harazim. Wenn der Biber schon mal da ist, lässt er sich nur schwer vertreiben. „Im Botanischen Garten hat man es mit Nachtlicht und Musik versucht – der Biber fand es toll.“ Auch am Gennacher Birkensee hat sich einer, oder vielleicht sogar mehrere, Biber angesiedelt. Der Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg (LPV) hat nicht zuletzt deshalb im Rahmen seines Programms „Natur erleben an Lech und Wertach“ den See als Ausgangspunkt für eine „Biber-Safari“ gewählt.

    Zunächst geht es bei der Veranstaltung gar nicht um den Biber, sondern um einen Hirsch, besser gesagt um seine Abwurfstange. Harazim hat ein Exemplar mitgebracht. Erst dann kommt der Biber ins Spiel: „Die Lebensräume von Hirsch und Biber können sich nämlich überschreiten.“ Die Natur den Kindern und Jugendlichen näherzubringen und sie dafür zu begeistern, aber auch Wissen über Tiere und Pflanzen zu vermitteln ist das Ziel solcher Veranstaltungen, sagt Harazim. Zum Programm gehören deshalb auch witzige Spiele mit Wissenshintergrund.

    Ein Bauer beklagt die gefällten Bäume

    Einen Biber hat die kleine Johanna aus Gennach schon einmal gesehen. „Mein Hund ist ihm sogar ins Wasser nachgesprungen“, erzählt sie. Bei der Safari lässt sich das Nagetier allerdings nicht blicken. „Er ist ja sonst nur in der Nacht aktiv und eigentlich ziemlich scheu“, weiß Harazim.

    Ein Bauer kommt kurz vor Beginn der Safari vorbei und beklagt die abgenagten und gefällten Bäume entlang des Birkensees. „Das ist verständlich“, sagt Harazim. „Der Biber und der Mensch müssen ja klarkommen, was nicht immer einfach ist.“ Die Naturschützen würden den Biber deshalb „klasse“ finden, weil er immer wieder Lichtungen schlägt, wo die unterschiedlichsten Tierarten Platz haben, sodass somit eine breite Vielfalt entstehen kann.

    „Die Biber-Safari hat mir sehr gefallen“, sagt der achtjährige Julian. Jetzt ist er ein bisschen müde. Kein Wunder nach drei Stunden Wanderung rund um den Birkensee mit auch einer Station im nahe gelegenen Beweidungsprojekt des LPV, wo Galloway-Rinder als „Landschaftspfleger“ eingesetzt werden.

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