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Theater: Eine außerirdisch gute Geburtstagsfeier

Theater

Eine außerirdisch gute Geburtstagsfeier

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    Zwei, die sich absolut nicht leiden können: Hedwig (Irmi Kraus, links) und die temperamentvolle Iwanka (Claudia Knöpfle) geraten immer wieder aneinander.
    Zwei, die sich absolut nicht leiden können: Hedwig (Irmi Kraus, links) und die temperamentvolle Iwanka (Claudia Knöpfle) geraten immer wieder aneinander. Foto: Marcus Angele

    Vorhang auf und Bühne frei heißt es wieder in Scherstetten: Mit dem heiteren und turbulenten Dreiakter „Der 75. Geburtstag“ von Regina Rösch zeigten die Mimen der Schloßbergbühne

    Am Ende standen elf glückliche Schauspieler auf der Bühne und genossen sichtlich den verdienten Applaus des gut gelaunten Premierenpublikums. Armin Kraus bedankte sich wieder einmal in seiner ureigenen und lustigen Art und gab dazu auch noch Einblick in das Seelenleben der Schauspieler: „Wisst’s ihr, wenn man da am Anfang da oben steht und net weiß, ob’s euch da unten gefällt, und man hört dann den ersten Applaus und die ersten Lacher, da denkt man sich dann: Gott sei Dank – es ist wohl gar net so schlecht.“ Und sie waren alles andere als schlecht, nein, sie waren sogar sprichwörtlich außerirdisch gut, denn in der Geschichte rund um den 75. Geburtstag von Opa Ludwig geht es auch um Opas verrücktes Hobby: Er nimmt regelmäßig Kontakt zu angeblich fremden Wesen aus dem All auf.

    Viel Gaudi im großen Chaos

    Spielleiterin Andrea Rogg bewies auch in diesem Jahr ein ausgezeichnetes Näschen für die Stückauswahl und eine gelungene Rollenverteilung. Nach den wochenlangen Proben merkte man dem elfköpfigen Ensemble die Spielfreude in den drei kurzweiligen Akten an, die sich von der ersten Minute direkt auf das Publikum übertrug. Zu erleben galt es das Chaos in der Gastwirtschaft der Familie Reißer.

    Opa Ludwig wird 75 Jahre, jeden Moment können die ersten Gratulanten eintreffen, und nichts ist gerichtet. Während die Hektik bei Hedwig, wunderbar gespielt von Irmi Kraus, immer größer wird, scheuen im gleichen Maß die Herren des Hauses die Arbeit. Armin Kraus kann sich hier als konfuser Hausherr wieder herrlich austoben, und der aus dem Jugendtheater „aufgestiegene“ Alexander Rogg spielt den nicht gerade hellsten und schnellsten Sohn sehr glaubwürdig. Opa Ludwig – wird von Matthias Deschler mit viel Schelm und Witz verkörpert – sorgt mit seinem ungewöhnlichen Hobby für noch mehr Trubel: Er funkt nach einem genau festgelegten Terminplan sechs Nächte in der Woche mit den Außerirdischen von Pluto und Venus.

    Hier werden Rollen richtig gelebt

    Und während also die anstehenden Vorbereitungen alles andere als optimal verlaufen, rücken derweil schon der Bürgermeister Kornelius (Frank Schrettle) sowie die männerscheuen Pfarrersköchin Elvira (Gisela Schmittner) und Frauenbundvorsitzende Anita (Barbara Glas) an, um dem Jubilar zu gratulieren. Dazu gesellen sich kurze Zeit später die Verwandten mit einem besonderen Geschenk: Sie haben den schottischen Ufologen Winni McDudel (Konrad Schreiegg) im Gepäck. Eine feuchtfröhliche Geburtstagsfeier nimmt so ihren Lauf, die jedoch immer wieder durch die Streitereien zwischen Hedwig und ihrer ungeliebten russischen Schwägerin Iwanka getrübt wird. Claudia Knöpfle darf sich hier in ihrer Rolle als russische Diva genial ausleben, was ihrem Mann Heinrich (Dieter Schmittner) und auch ihrer Tochter Olga (Tanja Deschler) oft auf die Nerven geht.

    Alle Vorstellungen sind schon ausverkauft

    Als dann endlich alle im Bett liegen, entschließt sich Opa Ludwig, obwohl er nun 75 ist, das „Funken“ noch einmal zu probieren, doch in dieser Nacht läuft natürlich alles schief, als plötzlich und unerwartet zwei „Außerirdische“ im Raum stehen. Hat man Opas Hobby bisher liebevoll als „Spleen“ belächelt, wittern Opas Söhne und der Bürgermeister nun plötzlich die Chance, zu unerwartetem Reichtum zu kommen. Unterstützt von „Profi“ McDudel unternimmt man nun alles, um die Aliens einzufangen. Als die Außerirdischen schließlich ins Netz gehen, ist die Enttäuschung groß, denn leider erweisen sich diese als sehr „irdische“ Erscheinungen, und selbst für Opas Funkkontakte gibt es eine sehr menschliche Erklärung. Doch am Ende macht Opa noch immer das, was er will, denn wie heißt es: „Je oller, desto toller!“

    Nicht nur der begeisterte Schlussapplaus würdigte die Leistung der Schloßbergbühne, sondern auch der Kartenvorverkauf war heiß wie noch nie: Alle sechs Aufführungen sowie die vier Zusatzvorstellungen sind restlos ausverkauft. Eine Terminkorrektur gibt es auch noch. Die Aufführung am Sonntag, 31. März, findet bereits um 18.00 Uhr statt.

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