Vom üblichen Trubel an den Fahrgeschäften, im Festzelt und in den Straßen wird heuer nichts zu sehen sein. Denn das Alternativkonzept, das die Stadt vorgelegt hat, beschränkt sich auf den Festplatz als zentralen Veranstaltungsort. Wie wird der Michaelimarkt aussehen? Hier eine Vorschau.
Geplant ist ein reiner Händlermarkt mit rund 60 Ständen. Eine Auswahl der üblichen Stammbeschicker werden dort ihre Waren anbieten. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird es dennoch ein buntes Einkaufssortiment geben. Neben Speisen und Getränken sollen Besucher von Haushaltswaren über Schmuck, Lederwaren bis hin zu Gewürzen, Kunsthandwerk und Spielzeug alles kaufen können.
Kein Bierzelt auf dem Festplatz in Schwabmünchen
Eröffnet wird der Michaelimarkt am 23. September. Bis Samstag können Besucher dann täglich von 10 bis 19 Uhr über den Festplatz schlendern. Fahrgeschäfte wird es nicht geben. Auch das Festzelt bleibt zu. Bereits vor Wochen hatten die Zeltbetreiber Cornelia und Klaus Richter den Markt von sich aus abgesagt. Denn das Bierzelt mit den coronabedingten Vorschriften, Abstandsregeln und dem dafür nötigen Sicherheitspersonal wirtschaftlich zu betreiben, wäre nicht möglich gewesen.
So wird der Michaelimarkt heuer ein reiner Warenmarkt. Mit dem abgespeckten Konzept will die Stadt größere Ansammlungen vermeiden. Höchstens 600 Besucher dürfen gleichzeitig auf das Gelände, es soll Einlasskontrollen geben. Außerdem müssen Gäste ihre Kontaktdaten hinterlegen. Ein entsprechendes Formular steht auf der Homepage der Stadt zu Verfügung oder kann direkt am Eingang ausgefüllt werden. Zudem besteht auf dem gesamten Festplatz Maskenpflicht.
Das Fest stand wegen der Corona-Krise auf der Kippe
Dass der Michaelimarkt trotz Corona-Krise stattfinden kann, dürfte die Schwabmünchner freuen. Wochenlang stand das Fest auf der Kippe. Bereits im Juli hatte die Stadt ein alternatives Konzept vorgelegt. Damals war angedacht, den Michaelimarkt dezentral an verschiedenen Plätzen in der Stadt stattfinden zu lassen. Auf dem Festplatz sollten die Fahrgeschäfte stehen. Marktkaufleute und Gastronomen sollten auf dem Eislaufplatz in der Jahnstraße, dem Schrannen- und dem Stadtplatz Waren anbieten. Doch das Konzept wurde hinfällig, nachdem das Verbot für Großveranstaltungen wegen der Corona-Krise bis Ende Oktober verlängert wurde.
Damit hieß es, weiter warten. Bürgermeister Müller setzte sich dafür ein, die 450-jährige Tradition aufrechtzuerhalten, „denn der Markt ist für die Stadt und die Bürger etwas Besonderes“, wie er sagte. In zahlreichen Gesprächen mit dem Vorsitzenden des Schwäbischen Schaustellerverbandes Josef Diebold hat die Stadt nun das neue Konzept erarbeitet.
Der Aufbau soll bald beginnen
Am kommenden Dienstag beginnen die Aufbauarbeiten. Der Festplatz ist dann ab 7 Uhr gesperrt. Am Mittwoch ist auch die Holzheystraße vom Kreuzungsbereich Gartenstraße/Museumstraße bis zur Einmündung Rudolf-Diesel-Straße ab 7 Uhr zu. Die Sperrungen gelten bis Samstag um 22 Uhr. Ebenfalls von Mittwoch bis Samstag können die AVV-Bushaltestellen am Alten Rathaus und an der Holzheystraße nicht bedient werden. Die Stadtverwaltung verweist auf die Haltestelle am Friedhof und die Ersatzhaltestelle in der Feyerabendstraße. Die Schulbushaltestelle an der Grundschule wird an die Mitterfeldstraße verlegt. Die Elternumfahrt an der Holzheystraße bleibt demnach erreichbar.
Was ist, wenn die Corona-Zahlen steigen?
Die Stadtverwaltung weist zudem darauf hin, dass Personen, die Symptome zeigen, unter Quarantäne stehen, kürzlich in einem Risikogebiet waren oder Kontakt zu einer mit Corona infizierten Person hatten, nicht auf das Festgelände dürfen. Außerdem behält sich die Stadt vor, bei steigenden Fallzahlen weitere Einschränkungen zu erlassen oder den Michaelimarkt doch noch ganz abzusagen.
Erinnern Sie sich noch? So sah der Michaelimarkt 2017 aus.
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