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Singoldsand Festival 2021: Singoldsand in Schwabmünchen: Der Kampf um das Festival

Singoldsand Festival 2021

Singoldsand in Schwabmünchen: Der Kampf um das Festival

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    Noch kämpfen die Organisatoren für das Schwabmünchner Singoldsand Festival 2021. Doch schon jetzt steht fest: Es wird nicht so aussehen wie vor der Pandemie.
    Noch kämpfen die Organisatoren für das Schwabmünchner Singoldsand Festival 2021. Doch schon jetzt steht fest: Es wird nicht so aussehen wie vor der Pandemie. Foto: Uwe Bolten (Archivbild)

    Gute Livemusik hören, mit Freunden tanzen und den lauen Sommerabend am Fluss genießen. Das klingt in Zeiten der Pandemie fast zu schön, um wahr zu sein. Vergangenes Jahr konnte das Singoldsand Festival in Schwabmünchen nicht stattfinden, denn Großveranstaltungen waren untersagt. Und was ist in diesem Sommer erlaubt?

    Die Organisatoren haben die Hoffnung auf den Sommer 2021 noch nicht aufgegeben. Sie versuchen, sich auf ein Festival unter Corona-Auflagen vorzubereiten - inklusive Hygienemaßnahmen. Die Bereitschaft, große Abstriche zu machen, darf dabei nicht fehlen.

    Leiter des Singoldsand Festivals Schwabmünchen: "Es wird es kein Halligalli geben"

    "Die Gäste dürfen keine falschen Erwartungen haben", stellt Patrick Jung, der Leiter des Singoldsand, gleich zu Anfang klar. "Wenn das Festival stattfindet, wird es nicht so sein wie 2019, es wird kein Halligalli geben." Und selbst wenn alles anders käme und im Juli klar wäre, dass das Festival so wie immer stattfinden kann, wäre es dafür zu spät. Denn die Künstler seien dann schon fest gebucht, die kleine Bühne bestellt. "Innerhalb von vier Wochen könnten wir nicht eine größere Bühne und dreimal so viel Bauzaun bestellen." Nur die Hygienemaßnahmen könnte man spontan noch aufheben.

    Auf normale Rahmenbedingungen hoffen Jung und das Team für das Festival Anfang August nicht. An Sicherheitsmaßnahmen sind unter anderem im Gespräch: ein Einbahnstraßensystem für die Gäste, damit sich so wenig Menschen wie möglich treffen, und ein "Awareness-Team" - also Ehrenamtliche, die Besucher an die Regeln erinnern.

    Von Corona-Tests am Eingang ist Jung nicht überzeugt: "Da bräuchten wir zu viele Stationen, die Menschen müssten in regelmäßigen Abständen ankommen und dann auf einem Raum mit genug Abstand auf ihr Ergebnis warten können." Die Organisatoren haben bereits genug Baustellen. Denn neben den großen Fragen wie Besucheranzahl und Hygieneregeln will auch jede Kleinigkeit bedacht werden - so hat das Team zum Beispiel ein Konzept eingereicht, wie man die Pfandrückgabe pandemiegerecht organisieren könnte.

    Ein weiteres Thema: Alkohol. Jung weiß: "Ein Festival lebt von Emotionen und, ein Stück weit, vom Alkohol." Hier orientiert sich das Team an den Regeln der Veranstalter des Landsberger Picknicksommers, bei dem im vergangenen Jahr der Ausschank von nicht hochprozentigem Alkohol wie Bier erlaubt gewesen sei. Die Organisatoren müssten aber letztlich abwarten, was die Behörden genehmigen und was nicht.

    Corona-Krise verursacht finanzielle Engpässe bei Singoldsand Festival in Schwabmünchen

    Die Organisatoren um Jung haben eine Besuchergrenze festgelegt, ab der sie das Festival veranstalten wollen: Dürfen 250 oder mehr Besucher teilnehmen, soll die Veranstaltung stattfinden - mit weniger macht es keinen Sinn. Auch die Finanzen sind heuer eine heikle Angelegenheit. Umsätze macht das Singoldsand normalerweise mit Eintrittskarten, Getränkeverkauf, Sponsoring, Merchandise und Spenden. Bei weniger Besuchern gibt es automatisch weniger Einnahmen. Zudem erlebten viele lokale Sponsoren in der Pandemie selbst eine Durststrecke und steuerten nicht so viel Geld bei wie sonst, befürchtet Jung.

    Wie immer wird das Festival familienfreundlich.
    Wie immer wird das Festival familienfreundlich. Foto: Singolsand Festival (Archivbild)

    All diese zeitaufwendigen Vorbereitungen gehen nicht spurlos an den Organisatoren vorbei: "Langsam nagt Corona an meiner Motivation", sagt Jung. Vergangenes Jahr hatten sie sechs Monate für das Festival im Sommer geplant. Dann konnte es nicht stattfinden. "Dann haben wir ein Konzept für eine Veranstaltung im Winter aufgestellt, die Idee war mit der zweiten Welle im Oktober aber kaputt." Dem Team und ihm würden inzwischen einfach die Erfolgserlebnisse fehlen - schließlich engagierten sie sich alle ehrenamtlich für das Festival.

    noch

    nicht abgesagt werden

    Bis in den Februar hinein dachten Jung und das Team daran, das Festival abzusagen. Doch letztlich haben sie sich aus mehreren Gründen dagegen entschieden: "Wir wollen die kulturelle Fahne hochhalten und den jungen Menschen ein kulturelles Highlight, auf das sie sich freuen können, anbieten."

    Auch wegen der Ehrenamtlichen soll das Festival nicht zweimal hintereinander ausfallen: "Die Freiwilligenstruktur kann einen Schaden nehmen, wenn wir mehrere Jahre lang keine Veranstaltung machen, und Leute steigen womöglich aus", sagt Jung. Zudem würde das Festival für Sponsoren, wenn es länger nicht sichtbar sei, unattraktiver. "Das wird eine zähe Geschichte werden, wir machen uns aber auf den Weg." Im Mai wird sich das Organisationsteam - so der Plan - mit dem Bürgermeister treffen und zusammen diskutieren, ob das Festival stattfinden könne oder nicht. Auch eine Absage könnte Jung verstehen: "Ein Superspreading-Event für Schwabmünchen macht ja auch keinen Sinn."

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