Seit Anfang März ist Schwabmünchens Zentrum eine Baustelle. Und das wird noch einige Wochen so bleiben. Aber das war auch so geplant. „Mit Blick auf die gesamte Maßnahme liegen wir im Zeitplan“, erklärt Miriam Kothe, die Leiterin des Tiefbauamtes und somit die „Chefin“ der Baustelle.
In den nächsten Tagen starten die Arbeiten im fünften und größten Bauabschnitt. Dieser beginnt an der Frauenstraße und endet am Rathaus. Läuft alles glatt, sind die Arbeiten im Dezember abgeschlossen. Bis dahin soll dann sogar schon die letzte Asphaltdecke, die sogenannte Verschleißschicht, in der Fuggerstraße aufgetragen sein.
Höhenunterschiede erschweren die Sanierung der Fuggerstraße Schwabmünchen
Immer wieder beklagten sich Schwabmünchner, dass manche Abschnitte gesperrt gewesen seien, obwohl die Straße schon fertig war. Doch eine fertige Straße ist nicht alles, wie Kothe erklärt: „Es macht keinen Sinn, Bereiche für den Verkehr freizugeben, wenn im Umfeld noch gearbeitet wird. Wenn dann die Bagger wieder auf der Straße stehen, kann auch kein Verkehr fließen.“ Vor allem aber sei es nicht sicher – weder für die Bauarbeiter noch für die Verkehrsteilnehmer.
Daher wird es auch noch ein wenig dauern, bis die Kreuzung an der Apothekergasse frei wird. „Das ist eine knifflige Ecke“, erklärt Tiefbauamtsleiterin Kothe. Fast überall im Bereich der Fuggerstraße ist der Höhenunterschied zwischen der Ost- und Westseite eine Herausforderung.
Vor der Alten Apotheke ist die Höhendifferenz noch eine Spur deutlicher. Um dort eine gute Lösung zu finden, wurde die Lage mehrfach begutachtet und die Planung entsprechend angepasst. Auch der Eigentümer der Apotheke, Wolfgang Mailänder, wurde mit einbezogen. Er zeigte sich zufrieden mit den Maßnahmen. „Die erste Idee aus der ursprünglichen Planung war nicht so toll. Jetzt passt es“, lobt er.
Planungen mussten teilweise angepasst werden
Wenn die Stelle fertig und sicher ist, werde die Kreuzung freigegeben, verspricht die Tiefbauchefin. Auf einen genauen Zeitpunkt will sie sich aber nicht festlegen. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass immer wieder etwas dazwischenkommen kann.
Auch wenn alle am Bau beteiligten Profis sind, sei jede Baustelle in gewisser Weise etwas Neues. „Im Grunde wissen wir erst, was auf uns zukommt, wenn der Boden auf ist“, sagt die Expertin. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Schacht eines Spartenanbieters überraschenderweise marode ist. „Dann muss der gemacht werden, und schon dauert es einen Tag länger als vorgesehen“, weiß Kothe.
Gerade am Anfang dauerte es, bis alle Rädchen der Großbaustelle ineinandergriffen. „Es sind viele Firmen beteiligt, da muss sich manches erst einspielen. Aber das ging flott, und mittlerweile klappt das hervorragend“, erklärt die Tiefbauamtsleiterin. Ein Umstand, der den Fortschritt der Arbeiten beschleunigt. „Wir haben auch hohe Ansprüche“, gesteht Kothe ein.
Rund 40 Bäume sollen die neue Fuggerstraße in Schwabmünchen zieren
Dies sorgte in Verbindungen mit baurechtlichen Vorgaben dafür, dass teilweise nachgebessert werden musste – wie beim Blindenleitstreifen. „Der ist nicht alltäglich, da gab es anfangs Korrekturen für die Pflasterer“, erklärt Kothe. Obwohl der Streifen nichts Neues ist und schon im ersten Teil der Innenstadtsanierung verbaut wurde, wird er noch gerne blockiert. Teilweise sind es Aufsteller von Geschäften, aber auch Fahrräder, die die Orientierungshilfe für Sehbehinderte versperren.
Parallel zu den sichtbaren Arbeiten schreitet auch der Ausbau der kleinen Details voran. Die Entscheidung, welche Bäume entlang der Fuggerstraße gepflanzt werden, hat inzwischen den Bauausschuss passiert. Rund 40 Bäume sollen noch im Herbst in den speziellen Baumquartieren entlang der Straße platziert werden.
Auch die restliche Infrastruktur wie Laternen, Mülleimer, Fahrradständer und Bänke sind in Arbeit. Das meiste davon wird in den kommenden Wochen errichtet. Etwas länger wird es bei den Bänken dauern. Ein Probeexemplar steht vor dem Landratsamt. Nun folgt die Ausschreibung. Mit Lieferzeit dürften es noch etwa zwölf Wochen dauern, ehe die Bänke da sind.
Mit der Zeit könnten dann auch weitere Anpassungen vorgenommen werden. So hat die Stadt einige Poller angeschafft, die im Nachgang aufgestellt werden können. Vorgesehen sind sie beispielsweise für Stellen, die von Wildparkern genutzt werden. Hier gab es schon Klagen im Bereich der Hofeinfahrt an der ehemaligen Raiffeisenbank, die zugeparkt wurde.
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