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Schwabmünchen: Wie der Gitarrist Karlheinz Hornung durch Corona zum Autor wurde

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Wie der Gitarrist Karlheinz Hornung durch Corona zum Autor wurde

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    Während der Corona-Zwangspause hat Profi-Gitarrist Karlheinz Hornung, Leiter der Musikwerkstatt Schwabmünchen, zwei Bücher geschrieben.
    Während der Corona-Zwangspause hat Profi-Gitarrist Karlheinz Hornung, Leiter der Musikwerkstatt Schwabmünchen, zwei Bücher geschrieben. Foto: Uwe Bolten

    Karlheinz Hornung hat den Ausspruch des amerikanischen Rock-Gitarristen Eddie van Halen wörtlich genommen: „Du hast nur zwölf Noten, mach damit, was du willst.“ So hat der Schwabmünchner Profi-Musikerdie Zwangspause während der Corona-Pandemie genutzt und zwei Bücher veröffentlicht. Um was es in den Werken geht.

    Das eine umfasst eine Sammlung musikalischer Zitate quer durch die Rock- und Popgeschichte, das andere beinhaltet Eigenkompositionen. „1988, nach dem Studium an der Kunsthochschule in Graz, wollte ich viele Studioproduktionen machen, besonders Filmmusik“, erinnert sich Hornung. „Doch der Erfolg meiner Live-Tätigkeit war so groß, dass ich gar nicht dazu kam.“ Rund 100 Konzerte im Jahr seien zusammengekommen. Doch die Corona-Pandemie hat den vollen Kalender des Profi-Musikers leer werden lassen. „Mit dem Lockdown hatte ich wieder so viel Zeit wie im Studium. Da Untätigkeit nichts für mich ist, habe ich mich hingesetzt und all meine Kompositionen geordnet und aufgeschrieben“, erzählt der 62-Jährige.

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    Dabei seien ihm zahlreiche Schnipsel in die Hand gefallen, auf denen er Phrasen von bekannten Rock-Songs festgehalten hatte. „Das waren die Erfahrungen aus 30 Jahren Gitarrenunterricht“, sagt Hornung. Immer wieder hätten ihn Schüler gefragt, wie markante Motive in Liedern von den Rolling Stones, AC/DC oder Rammstein zu spielen sind. Denn viele Schüler wollen nicht das ganze Lied lernen, sondern eben nur bestimmte Phrasen, weiß der erfahrene Musiker. „Das Verblüffende ist, dass darüber immer mehr die Lust auf das Gitarrenspiel geweckt wird“, erzählt er.

    In dem nun erschienenen Buch hat Hornung 70 Motive, die er selbst als „Rock-Zitate“ bezeichnet, zusammengetragen. Niedergeschrieben hat er sie als Tabulaturen, einer Notenschrift für Gitarristen. „Ich habe es so notiert, dass es amtlich klingt und von jedem Gitarristen, der einigermaßen Tabulaturen lesen kann, gespielt werden kann“, sagt Hornung. Dabei habe er bewusst auf Interpretationszeichen wie laut oder leise verzichtet. Besonders geeignet sei das im Eigenverlag erschienene Werk für den Musikunterricht. Ein zweiter Band sei in Vorbereitung.

    Viel Wert legte Hornung bei der Notation auf einen originalgetreuen Klang. „Im Internet gibt es unzählige Transkriptionen von Songs, die aber nicht alle die originalen Töne enthalten. Und das hört man“, sagt der Musiker mit einem Lächeln. Seine Schüler unterrichtet der 62-Jährige in der Musikwerkstatt in Schwabmünchen. Die Musikschule hat vor Kurzem in der Schulstraße 4 ein neues Domizil gefunden, nachdem sie die alte Malzfabrik an der Bahnhofstraße verlassen musste.

    Ausdauernder Musiker: Gemeinsam mit Tina Wörle gab Karlheinz Hornung im Dezember 2019 ein dreienhalb Stunden langes Konzert in Schwabmünchen.
    Ausdauernder Musiker: Gemeinsam mit Tina Wörle gab Karlheinz Hornung im Dezember 2019 ein dreienhalb Stunden langes Konzert in Schwabmünchen. Foto: Uwe Bolten (Archivfoto)

    Seit 2002 leitet der gebürtige Schwabmünchner die Schule des gemeinnützigen Vereins und hat diese auch musikalisch geprägt. „Bei über 100 Auftritten pro Jahr und zahlreichen Schülern war der coronabedingte Lockdown eine echte Herausforderung. Doch ich habe die Zeit sinnvoll genutzt“, sagt Hornung hinsichtlich der Herausgabe seiner beiden Bücher. Im zweiten Werk hat Hornung „5 Pieces for Classic-Guitar“ veröffentlicht.

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    Anders als bei den „Rock-Zitaten“ sind die Stücke in normaler Notenschrift abgedruckt und richten sich an Lernende der klassischen Gitarre. „Diese Eigenkompositionen sollten von einem Gitarristen, der das Anfängerlevel verlassen möchte, gespielt werden können“, sagt Hornung, während er in dem mit Instrumenten gefüllten Raum der Musikwerkstatt sitzt. Besonders froh zeigte er sich darüber, dass der renommierte Fidelio-Verlag aus Trier die Kompositionen veröffentlicht hat. „Damit kann man nun meine Werke auf der ganzen Welt kaufen“, sagt der Profi-Gitarrist nicht ohne Stolz.

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