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Schwabmünchen: So geht es an der Baustelle Fuggerstraße in Schwabmünchen weiter

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So geht es an der Baustelle Fuggerstraße in Schwabmünchen weiter

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    An der Baustelle in der Schwabmünchner Fuggerstraße laufen die Teerarbeiten.
    An der Baustelle in der Schwabmünchner Fuggerstraße laufen die Teerarbeiten. Foto: Reinhold Radloff

    Es qualmt, es dampft, es lärmt, es riecht, sagen wir mal, streng. Und doch freuen sich nicht nur die umliegenden Geschäftsleute darüber. Warum? Weil alle Schwabmünchner so lange darauf gewartet haben: Es wird geteert an der Fuggerstraße. Allerdings: Die Erlösung von allen Bauproblemen ist das noch nicht.

    Die Geschäftsleute, in deren Teil gebaut wird, sind verärgert. Nicht nur, dass Corona sie hart getroffen hat, die Baustelle zieht sich auch immer länger hin, will und will nicht fertig werden. Und derzeit werden auch das Parken und der Weg zu den Geschäften erschwert.

    Baustelle an der Fuggerstraße: Probleme für Behinderte

    „Kann ich da mal durch“, fragt ein Bürger, der auf die andere Straßenseite zur Raiffeisenbank will, einen Bauarbeiter. Der zeigt ihm einen weiten Weg außen rum. Missmutig nimmt er ihn auf sich. Doch er hat es ja eigentlich noch gut: Er kann gehen. Härter trifft es Behinderte, die es seit Wochenanfang sehr schwierig haben, zum Einkaufen, zum Arzt oder zur Reha-Behandlung zu kommen. Denn die Parkplatznot ist groß, der Weg zu den Gebäuden an der Baustelle ist stark erschwert. Der Parkplatz unterhalb der Neuen Mitte ist nicht anfahrbar, ebenso die dazugehörige Tiefgarage. Hart trifft das unter anderem das Gesundheitshaus Reichart: Die Patienten des Therapiezentrums können die Parkplätze nicht mehr anfahren, müssten über aufgewühlte Wege zur Therapie gelangen, was ihnen oft nicht gelingt. Die Folge: „Viele bleiben einfach zu Hause, können nicht behandelt werden, haben dadurch gesundheitliche Einschränkungen“, sagte Evi Reichart vom Gesundheitshaus Reichart, das auch Hausbesuche macht. Doch auch die sind nur erschwert möglich: „Unsere Therapiefahrzeuge stehen jetzt irgendwo weit entfernt. Unsere Mitarbeiter müssen das Material bis dort hinschleppen, was viel Zeit kostet“, ärgert sie sich.

    Dass die Parkmöglichkeiten für ein paar Tage gesperrt werden müssen, sei wegen der Teerarbeiten unumgänglich, erklärte Stadtbaumeister Stefan Michelfeit, der als Park-Ausweichmöglichkeit den Eislaufplatz, den Streetballplatz und einen extra aufgekiesten Platz daneben anbietet. In diesen Tagen wird die Tragschicht auf den Bauabschnitt eins und zwei aufgebracht. Bereits ab Freitagmittag soll die Zufahrt zu den Neue-Mitte-Parkplätzen wieder frei sein.

    Fuggerstraße: Viele Arbeiten im Untergrund

    Michelfeit betont, dass in den vergangenen Monaten viel auf der Baustelle passiert sei, auch wenn das oft nicht so ersichtlich war. „Mehr als fünf Firmen haben dort oft gleichzeitig gearbeitet. Sehr viel ist im Untergrund passiert. Manchmal ließ es sich nicht vermeiden, dass nur wenige Arbeiter auf der Baustelle waren, da sie sich sonst gegenseitig behindert hätten“, erklärte der Stadtbaumeister. „Viele Arbeiten hängen voneinander ab und können nur nacheinander erledigt werden.“

    Viel im Untergrund musste erneuert werden, was erst nach der Straßenöffnung deutlich wurde: „Für den Austausch der Gas- und Wasserleitungen war es höchste Eisenbahn. Sie sind teilweise über 100 Jahre alt. So mancher Anschluss war jetzt marode. Auch die Ampelanlage an der Raiffeisenstraße war aufgrund ihres Alters nicht mehr reparierbar.“

    Wenn geteert ist – die Deckschicht wird erst aufgetragen, wenn alle Bauabschnitte fertig sind –, dann ist auf der Baustelle aber noch lange nicht Schluss, obwohl alle technischen Arbeiten erledigt sind. Das Flächenpflaster der Gehwege fehlt noch. Und damit gibt es ein Problem: „Die Granitsteine kommen aus Portugal und wurden nicht rechtzeitig geliefert. Wann sie genau kommen, wissen wir nicht, hoffentlich noch diese Woche“, meinte Michelfeit. „Ab Montag arbeiten zwei Baukolonnen an dem Pflaster. Dann geht es zügig voran.“

    Neue Mitte in Schwabmünchen: Ende der Bauarbeiten noch nicht in Sicht

    Fußgänger müssen sich allerdings noch gedulden, bis die Fuggerstraße wieder gut begehbar ist.
    Fußgänger müssen sich allerdings noch gedulden, bis die Fuggerstraße wieder gut begehbar ist. Foto: Reinhold Radloff

    Trotzdem: Es wird wohl Ende Juni werden, bis alles fertig ist. Bis dahin sollen die Fußgänger die Straße benutzen dürfen, natürlich ohne motorisierten Verkehr. „Wir werden Abschnitt für Abschnitt freigeben, sobald er fertig ist“, so der Stadtbaumeister.

    Damit das Pflaster und die Straße nicht schon bald wieder aufgerissen werden müssen, weil etwas Neues, bisher Unabsehbares verlegt werden muss, sind Leerrohre in den Untergrund eingebaut. „Doch eventuelle Hausanschlüsse müssen dann trotzdem gemacht werden. Die sind aber dank des Pflasters leicht möglich“, betonte Michelfeit.

    Wann es genau mit den Arbeiten am Alten Rathaus und am Gebäude der ehemaligen Drogerie Ihr Platz losgeht, das steht noch nicht endgültig fest. Spätestens dann muss der Gehweg aber auf jeden Fall wieder angepasst werden.

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