Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schwabmünchen: Singoldsand akzeptiert keine „Muttizettel“

Schwabmünchen

Singoldsand akzeptiert keine „Muttizettel“

    • |
    Mit der Vorbereitung der Plakate ging das Festival in seine heiße Phase.
    Mit der Vorbereitung der Plakate ging das Festival in seine heiße Phase. Foto: Uwe Bolten

    Die knalligen Plakate mit bunten Lettern auf rotem Grund hängen in der ganzen Stadt. Spätestens jetzt weiß jeder Schwabmünchner: Die heiße Phase des Singoldsand Festivals hat begonnen. Mehr als 20 Jugendliche haben die Ständer mit den aktuellen Werbeträgern beklebt. Unterdessen sind die Organisatoren damit beschäftigt, die Rahmenbedingungen des Festivals, grundsätzliche Abläufe und Verhaltensweisen regeln, engmaschiger zu fassen.

    „Wir wollen ein friedliches Fest und den größtmöglichen Freiraum für die Festivalbesucher erhalten“, sagt Patrick Jung. Gesetzliche Forderungen, Anweisungen der örtlichen Sicherheitsorgane sowie die eigenen Ansprüche erfordern jedoch grundsätzliche Festlegungen für den Ablauf: Waffen, illegale Drogen, asoziales Benehmen sowie jegliches extremistische Gedankengut hätten auf dem Festival nichts verloren, bekräftigt Konstantin Wamser, und würden vom Sicherheitspersonal sowie den Mitarbeitern sanktioniert.

    Jugendliche ab 14 müssen um Mitternacht gehen

    Die Zutrittsregelungen besagen, dass Kinder bis einschließlich 13 Jahren, die zugleich kostenlos das Festival besuchen dürfen, bis 22 Uhr die Veranstaltung verlassen müssen. Jugendliche ab 14 Jahren können bis 24 Uhr bleiben, müssen dann aber spätestens gehen. Ist ein Erziehungsberechtigter dabei, geht es natürlich länger. Zu beachten ist, dass die Übertragung der Aufsichtspflicht für Minderjährige, umgangssprachlich als „Muttizettel“ bezeichnet, nicht akzeptiert wird. Auch werden am Einlass nur amtliche Lichtbildausweise wie Kinderausweis, Personalausweis oder Reisepass akzeptiert. Dem Besuch in Kostümierungen oder Verschleierung steht nichts im Wege, jedoch müssen sich die Personen zur Altersfeststellung einer entsprechenden Überprüfung unterziehen.

    „Wie im vergangenen Jahr dürfen Rucksäcke und Taschen einer vergleichbaren Größe eines DIN-A 4-Blattes mit auf das Festivalgelände genommen werden“, sagt Jung. Die Besucher stimmten ebenfalls mit Betreten des Geländes einer etwaigen Taschen- und Personenkontrolle durch die Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes zu. Weiterhin sei das Mitbringen von Speisen und Getränken nicht zugelassen, das Angebot auf dem Festival sei sehr reichhaltig, fügt Jung hinzu. Konstantin Wamser ergänzt: „Ebenfalls werden alle Gegenstände, die als Waffe genutzt werden können, am Eingang sichergestellt. Dazu gehören auch Fahnen, Stöcke oder Regenschirme. Einzelfallentscheidungen sind natürlich möglich und werden am Eingang geregelt.“ Auf dem Festivalgelände seien genügend Möglichkeiten zum Sitzen und Entspannen vorhanden. Deshalb gehören auch Luftsofas, Klappstühle oder Liegestühle zu den nicht erwünschten Gegenständen.

    Der Wassergraben wird vorher gereinigt

    Das Thema Alkoholmissbrauch sehen die beiden Organisatoren gelassen. „In den vergangenen Jahren ist es auf dem Gelände zu keinen nennenswerten alkoholbedingten Störungen gekommen“, sagt Jung. Ebenso sei die Nutzung von Glasflaschen unproblematisch. „Durch den Verzicht auf Pfandmarken kann jeder, der eine herrenlose Flasche herumliegen sieht, diese gegen das gezahlte Pfand eintauschen“, fügt er hinzu. Eine Verletzungsgefahr durch Scherben sehe er nicht. „Sogar der Wassergraben, der bei den Besuchern sehr beliebt ist, wird im Vorfeld komplett gereinigt. Da kann nichts passieren“, ergänzt Wamser.

    Die Vorbereitungen zum Festival beschränken sich jedoch nicht nur auf organisatorische Maßnahmen zum Ablauf. Bei einer Veranstaltung solcher Größe muss sich der Blick auch über den Tellerrand von Eintrittsregelung und Regenschirme richten. „Wir sind mit dem örtlichen Behördenapparat eng vernetzt. Während des Festivals existiert ein Krisenstab, der beispielsweise bei drohendem Unwetter aktiviert wird und geeignete Maßnahmen ergreift“, erläutert Jung. In einem Reaktionsplan seien viele Szenarien in Absprache durchgeplant, standardisierte Lautsprecherdurchsagen vorbereitet. „Die Besucher können sich bei uns sicher fühlen. Falls etwas Unvorhergesehenes geschieht, brauchen sie nur auf die Durchsagen von den Bühnen achten und den Anweisungen des Personals folgen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden