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Schwabmünchen: Singoldsand-Festival startet morgen: Von der Beachparty zum Großevent

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Singoldsand-Festival startet morgen: Von der Beachparty zum Großevent

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    Das Singoldsand-Festival in Schwabmünchen wächst von Jahr zu Jahr.
    Das Singoldsand-Festival in Schwabmünchen wächst von Jahr zu Jahr. Foto: Christian Kruppe (Archiv)

    Eine Beachparty für die Jugend von Schwabmünchen – das war die Grundidee hinter dem Festival, dass 2011 als Goldstrand startete. Inzwischen ist aus dem

    Am morgigen Freitag steigt auf dem Gelände rund um die Schwabmünchner Geyerburg die in diesem Jahr sechste Auflage des Festivals. Für gute Stimmung sorgen dabei bis Samstag 27 Bands, die auf drei Bühnen auftreten. Mit der „Antilopen Gang“ am Freitag und „Bonaparte“ am Samstag sind, nur um zwei zu nennen, wieder auch große Namen in Schwabmünchen am Start. Pro Tag werden rund 3800 Besucher auf das Festivalgelände strömen, denn die Veranstalter rechnen mit einem ausverkauftem Festival. So werden in diesem Jahr so viele Gäste wie nie zuvor erwartet.

    Doch im Kern ist vieles gleich geblieben: Junge Menschen aus Schwabmünchen und Umgebung stecken den Rahmen der Veranstaltung, den die Vereine dann füllen. Das Konzept geht auf, heute besser denn je. Doch in der Geschichte des Festivals gab es auch schwere Zeiten.

    Goldstrand Festival war Idee des Jugendbeirats

    Patrick Jung ist einer der führenden Köpfe hinter dem Festival, von Anfang an war er bei der Planung dabei: „Das ganze Projekt ist aus einer Idee des Jugendbeirats der Stadt Schwabmünchen entstanden. Es gab bereits davor das Landluft Festival vom Jugendzentrum. Dafür wollten wir eine Fortsetzung.“ Allerdings war diese Veranstaltung nicht so groß wie der Nachfolger. Rund 800 Besucher fasste das Landluft-Festival laut Jung.

    So entstand das Goldstrand Festival, eine Veranstaltung organisiert von jungen Leuten. „Der Jugendbeirat hat die Bühnen gestellt und die Bands organisiert, die Vereine konnten sich mit einer Bar beteiligen und beleben das Fest“, erklärt Jung. Das war die Idee hinter dem Projekt, und so wird das Festival noch heute gemacht.

    Schon im ersten Jahr war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Die Jugendlichen hatten mit ungefähr 800 Besuchern gerechnet. Tatsächlich kamen rund 1500 Musikbegeisterte. Der Erfolg setzt sich fort, im darauffolgenden Jahr fand das Festival bereits an zwei Tagen statt. „Das war auch der Wunsch des Bürgermeisters. Er meinte, wenn wir schon so einen großen Aufwand betreiben, warum macht man dann nicht einen zweiten Tag“, sagt Patrick Jung. Dieser sollte dann auch familienfreundlich sein.

    Bonaparte, Bilderbuch und Claire waren schon beim Singoldsand-Festival

    Das Konzept ging auf, 2012 zog es an beiden Veranstaltungstagen insgesamt etwa 4000 Besucher nach Schwabmünchen. Doch die große Wende kam im Jahr darauf. Die Planer stellten ihre gesamte Arbeitsweise für die Vorbereitung um. „Uns wurde klar, dass ein paar wenige Leute das ganze Festival nicht organisieren können. Daher haben wir uns in Arbeitskreise aufgeteilt.“ Das hatte den Vorteil, dass den einzelnen Fachbereiten nun viele Freiheiten blieben, ihre Ideen durchzusetzen. Gleichzeitig hatte Patrick zusammen mit Konstantin Wamser, der auch von Anfang an dabei ist, mehr Zeit für andere Aufgaben.

    Diese Zeit steckten sie etwa in das Buchen der Bands. „Dabei hatten wir einfach großes Glück“, sagt Jung. Die Liste der Künstler muss sich nicht hinter anderen Großveranstaltungen verstecken: Bilderbuch, Bonaparte, Claire und viele andere namhafte Künstler standen schon in Schwabmünchen auf der Bühne. Darüber freuen sich Patrick Jung und die anderen Veranstalter, allerdings ist das nicht ihr höchstes Ziel. „Wir haben gemerkt, dass die innere Struktur wichtig ist“, sagt Jung. Kein Wunder.

    Im Jahr 2011 war die Helferzahl noch recht überschaubar: Rund 15 Helfer legten Hand an.
    Im Jahr 2011 war die Helferzahl noch recht überschaubar: Rund 15 Helfer legten Hand an. Foto: Christian Kruppe

    Bei einem Festival dieser Größe ist die Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern unabdingbar. „Wir haben daher die Arbeitskreise von bisher fünf auf sieben erhöht“, erklärt Jung. Erfolg zeigten aber auch die teambildenden Maßnahmen, wie gemeinsame Ausflüge für die ehrenamtlichen Helfer. Mit diesem neu gewonnenen Gemeinschaftsgefühl konnten die zeitintensiven Vorbereitungen optimiert werden.

    „Uns ist klar geworden, dass wir die Herausfordernungen nur meistern können, wenn wir in Zukunft auch nach innen wachsen, nicht nur nach außen“, sagt Jung. „Wir wollen die Menschlichkeit nicht verlieren. Die Veranstaltung soll eine Heimat für die Jugend bleiben.“ Und der Erfolg unterstreicht die Richtigkeit ihres Konzepts. „Wir haben in diesem Jahr das Gelände erweitern können und mit den Bands ein so gutes Line-Up, wie noch nie seit Bestehen des Festivals“, sagt Jung. Doch einzigartig in der Region ist vor allem das Miteinander der Jugend. Die Zahlen sprechen für sich. 150 Helfer und 16 Jugendorganisationen sind teilweise das ganze Jahr über im Einsatz, um den Besuchern an der Geyerburg an zwei Tagen ein ganz besonderes Ambiente zu bieten.

    Der erzielte Gewinn fließt in die Jugendarbeit

    Bewirtung, Dekoration oder auch der gesamte Auf- und Abbau wird in Eigenregie gestemmt. Davon profitiert die gesamte Jugend im Schwabmünchner Raum. Denn: „Der erzielte Gewinn fließt wieder direkt zurück in die Jugendarbeit“, erklärt Jung. Und nicht nur das. Mit ihrem Konzept sind die Macher des Festivals mittlerweile sogar Vorbild für andere Veranstalter. Im Lauf der Zeit hat sich zudem viel Know-how bei den Planern angesammelt. Dieses Wissen tragen sie inzwischen auch zu anderen Veranstaltungen.

    Patrick Jung und Konstantin Wamser fahren etwa seit zwei Jahren an die Nordsee zum Deichbrand Festival, einem Event mit rund 50000 Gästen. Dort organisieren sie das Premium-Camp, einen Campingplatz der Superlative, der den Campern höchsten Luxus bietet. Anderen Helfern wiederum hat das Singoldsand-Festival eine berufliche Perspektive gegeben.

    Björn Deppermann etwa macht die Technik beim Schwabmünchner Festival und arbeitet inzwischen bei einer Firma, die bei Großveranstaltungen die Technik installiert. Dazu gehören Events wie das Melt Festival in Ferropolis, einem zum Freizeitareal umgewandelten ehemaligen Braunkohletagebau, oder das Lollapalooza Festival in Berlin. Gesammelt haben sie ihre Erfahrungen beim Singoldsand in Schwabmünchen. Und diese Festival organisieren sie auch heute noch mit ganz viel Herzblut.

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