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Schwabmünchen: Schwabmünchen nach dem Luftangriff 1945: Eine Stadt packt an

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Schwabmünchen nach dem Luftangriff 1945: Eine Stadt packt an

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    So sah es nach dem Angriff in der Schwabmünchner Hauptstraße aus.
    So sah es nach dem Angriff in der Schwabmünchner Hauptstraße aus. Foto: Stadtarchiv

    In einem Schreiben des Bischöflichen Ordinariats an die amerikanische Militärregierung heißt es ganz lapidar: „Anfang März 1945 wurde durch Brand- und Sprengbomben Kirche mit Chor total zerstört. Vom Chor blieb nur das Außenmauerwerk stehen. Der Turm ist vollständig ausgebrannt. Er wurde vor Kurzem notüberdacht, das

    Am nächsten Morgen geht es los

    Der Wiederaufbau war „praktisch schon am Morgen nach dem 4. März“, erinnert sich Altbürgermeister Elmar Pfandzelter, der die Ereignisse von damals nachrecherchiert hat und in einem Buch festgehalten hat. Vor allem Frauen und alte Männer beteiligten sich damals am

    Der Altarraum war nach dem verheerenden Luftangriff der Amerikaner am 4. März 1945 nur noch ein Trümmerfeld.
    Der Altarraum war nach dem verheerenden Luftangriff der Amerikaner am 4. März 1945 nur noch ein Trümmerfeld. Foto: Stadtarchiv

    An der zerstörten Kirche wurden die Ziegel gesäubert wieder aufgeschichtet. Gertraud Pohl kam damals bei Familie Pfandzelter unter, die nicht mehr im Schulhaus in der Museumsstraße leben konnte, sondern im ehemalige Schloss (heute Polizei ) Räume zugewiesen bekam. Beim Kartoffelholen im Keller erschrak sie fürchterlich: Dort standen im Halbdunkel die lebensgroßen Figuren aus der Frauenkirche. Sie waren vorsorglich eingelagert worden.

    Ein neue Gefühl der Zusammengehörigkeit

    An die Zeit des Wiederaufbaus erinnerte sich auch Nelli Pfandzelter: „Es war überhaupt erstaunlich, wie alle Leute bestrebt waren, einigermaßen wieder Ordnung zu bekommen. Nach wenigen Tagen war auch die Wasserversorgung wieder gegeben.

    Der Wiederaufbau war an allen Ecken und Enden spürbar. Man spürte ein in der Not gefestigtes Zusammengehörigkeitsgefühl. Dann kam bald auch die Zeit der Schwabmünchner Trümmerfrauen – als man begann, die Trümmer der Kirche wegzuschaffen und die brauchbaren Ziegel zu säubern. Man half, wo man konnte. Nelli Pfandzelter, die Frau von Elmar Pfandzelter, erlebte den Bombenangriff als 22-Jährige in ihrem Zuhause in der Wittelsbacher Straße.

    1953 hatte die Pfarrkirche St. Michael noch das provisorische Dach, wie der Blick von Kroen zeigt.
    1953 hatte die Pfarrkirche St. Michael noch das provisorische Dach, wie der Blick von Kroen zeigt. Foto: Archiv

    Zuerst wurde in der Stadtmitte die Unterkirche gebaut, um in der Ortsmitte einen kirchlichen Raum zu bekommen. Offiziell wurde mit dem Bau der Fundamente im Juli 1947 begonnen. Zwei Jahre später war Hebauffeier des neuen gewaltigen Dachstuhls. Im noch backsteinnackten Gotteshaus wurde ein Festgottesdienst gefeiert. Abschluss des Wiederaufbaus war die Glockenweihe – beim Turmbrand waren die Glücken geschmolzen. 1954 verschwand das Notdach und im Sommer bekam die neue Kirche ihr hohe Turmspitze, die an einen Bleistift erinnert. Eine Meisterleistung: Vom Ende des festen Mauerwerks wurde ein Gerüst mit 22 Stockwerken errichtet.

    20.000 Kubik Schutt weggeräumt

    Die Wiederaufbauleistung seit Ende des Krieges war enorm. Es waren 60 Prozent der Häuser durch den Luftangriff am 4. März 1945 beschädigt und 117 Gebäude total zerstört worden. 20.000 Kubikmeter Schutt sollen es gewesen sein, die die Einwohner Schwabmünchens abgefahren haben. Unter anderem wurde auf dem Sportplatz eine Ringtribüne davon errichtet.

    Die Leistungen der Schwabmünchner beim Wiederaufbau nach 1945 waren mit ein Grund dafür gewesen, dass Schwabmünchen zur Stadt erhoben wurde. Am 11. Juli 1953 überreichte Bayerns Innenminister Prof. Dr. Wilhelm Högner dem Ersten Bürgermeister Dionys Bittinger die Stadterhebungsurkunde. „Die Stadt

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