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Schwabmünchen: Rauchwolken mit fruchtigem Aroma

Schwabmünchen

Rauchwolken mit fruchtigem Aroma

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    Diese Schwabmünchner Burschen treffen sich häufiger zur geselligen Shisha in der Bahnhofstraße.
    Diese Schwabmünchner Burschen treffen sich häufiger zur geselligen Shisha in der Bahnhofstraße. Foto: Uwe Bolten

    Weicher, aromatischer Duft füllt den leicht abgedunkelten Raum, dezente Lichteffekte tauchen ihn in unterschiedliche Farben. Ein Hauch Orient liegt in der Luft. Im arabisch anmutenden Teil des Lokals haben es sich Franzi und Jeanette gemütlich gemacht. Mit ihren Smartphones aktualisieren sie gerade ihren Blog. Im moderner ausgestalteten Bereich sitzt eine Gruppe junger Schwabmünchner Burschen auf blauen Klubsofas und plaudern. Es ist 21 Uhr in der Schwabmünchner Habibi Shisha Bar in der Bahnhofstraße. Und von einer Unruhe ist nichts zu spüren.

    „Hier ist ein Ort der Entspannung und der netten Gespräche. Unsere Gäste wissen das zu schätzen“, sagt Karar Ali Sadkhan. Shishas seien nichts für den schnellen Konsum. „Für eine gute Shisha sollte man sich schon eine Stunde Zeit nehmen“, empfiehlt Sadkhan. Und damit liegt er voll im Zeitgeist. Der Genuss der arabischen Wasserpfeife findet immer mehr Anhänger.

    Shisha Bar war der Renner beim Singoldsand-Festival

    Einen Beweis dafür lieferte er beim Singoldsand Festival. Das Areal war immer schnell gefüllt und durchgehend gut besucht. Bemerkenswert ist die altersmäßige Streuung der Gäste. Wie auch auf den Festivals kann Sadkhan auch in seiner Bar Besucher aller Altersgruppen begrüßen. „Neben der Jugend, die sich hier trifft, sind immer wieder mittlere und ältere Semester zu Gast, die sich der arabischen Genusswelt hingeben“, erklärt er. Dabei spiele im Gegensatz zu anderen Lokalen Alkohol keine Rolle. „Ein grüner Tee oder Wasser passt zur Shisha deutlich besser in die entspannte Atmosphäre“, sagt er.

    Karar Ali Sadkhan kam vor 15 Jahren nach 18-monatiger Flucht aus Bagdad mit seinen Eltern und sechs Brüdern in Zirndorf bei Nürnberg an. „Dort wurde uns Schwabmünchen als Aufenthaltsort zugewiesen“, berichtet der gebürtige Iraker. Die Familie habe hier eine neue Heimat gefunden, er und seine Brüder haben die Ausbildung an den Leonhard-Wagner-Schulen genossen und teils Berufe erlernt. „Wenn ich in den

    Nach der Lehre kam der Einstieg in die Gastronomie

    Nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und Küchen-Designer rückte sein Wunsch nach einem eigenen Geschäft immer mehr in den Vordergrund. „Meine Vision war ein Ort, an dem meine Brüder, meine Freunde und ich gemeinsam Zeit in friedlicher und entspannter Umgebung verbringen können“, erzählt er. Die anfängliche Idee eines Internetcafés habe man in der Familie schnell fallen gelassen, die Eröffnung einer Shisha-Bar schien erfolgversprechender, zumal so ein Lokal in Schwabmünchen nicht existierte. Mit der Starthilfe durch die Eltern konnte dann die Habibi Shisha Bar Anfang März 2015 eröffnet werden. Die Bar bietet Platz für insgesamt 60 Gäste. „Seit der Eröffnung haben wir schon mehrfach die Bar umgestaltet. Die Gäste wollen überrascht werden“, sagt Karar Ali Sadkhan.

    An einem Tisch sitzt ein Mittfünfziger, der durch das Singoldsand Festival auf die Shisha Bar aufmerksam wurde. Nun möchte er in die Genusswelt der arabischen Aromen eintauchen. Nach einem kurzen Gespräch, bei dem Sadkhan die Geschmacksvorlieben abfragt, bringt einer der Brüder eine Wasserpfeife. Zaghaft zieht der Schwabmünchner am Einweg-Mundstück. „Das Aroma schmeckt toll, aber der Dampf ist etwas wenig“, sagt er. Kurzerhand bekommt er eine Einweisung in das richtige Shisha-Rauchen. Schon funktioniert es besser. Der neue Gast kann sich, wie die anderen Gäste lässig zurückgelehnt auf dem bequemen Sofa, den Aromen und dem Ambiente hingeben.

    Gesetzeslage ist kein Problem für die Shisha-Bar

    „Wir benutzen aus hygienischen Gründen Einmal-Mundstücke“, sagt Sadkhan. Ebenso würden die Shishas nach jedem Gebrauch gereinigt. Das sei nicht nur eine Maßnahme der Hygiene, sondern diene auch der Aroma-Neutralität des Gerätes. Das bayerische Nichtraucherschutzgesetz stellt für den Inhaber der Shisha-Bar kein Hindernis dar. „Da wir keinen Tabak benutzen und die Aromen in der Shisha verdampft und nicht verbrannt oder verschwelt werden, sind wir vom Gesetz nicht eingeschränkt“, erklärt er. Bei Außenveranstaltungen, die beispielsweise das Singoldsand Festival oder vom Team durchgeführte Shisha-Lounges bei anderen Open-Air-Veranstaltungen werde auch

    „Auch wenn der Begriff Tobacco auf den Verpackungen steht, befindet sich kein Tabak in den Shisha-Aromen. Sie bestehen aus getrockneten Früchten, vermengt mit Feuchthaltemitteln wie Molasse, nach dem Gesetz mit weniger als fünf Prozent Glycerin.“ Das ist eine Substanz, die mithilfe von glühender Stein- oder Kokospresskohle in der Wasserpfeife verdampft wird. Nach eineinhalb Stunden verlässt der Schwabmünchner zufrieden die Bar. „Es war anders, als ich es erwartet habe. Interessant, fremd und doch sehr angenehm“, sagt er auf Nachfrage von Karar Ali Sadkhan. Ob ihn das Angebot überzeugte, stellt sich heraus, wenn er erneut die Habibi Shisha Bar besucht.

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