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Schwabmünchen: Neuer Pfarrer in Schwabmünchen: Er hat eine Mentalität wie die Band "Queen"

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Neuer Pfarrer in Schwabmünchen: Er hat eine Mentalität wie die Band "Queen"

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    Andy Gatz besetzt ab Anfang März 2021 die freie Stelle des ersten Pfarres der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde.
    Andy Gatz besetzt ab Anfang März 2021 die freie Stelle des ersten Pfarres der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde. Foto: Uwe Bolten

    In sich versunken blickte Pfarrer Andy Gatz dem Qualm der verlöschenden Osterkerze im Altarraum der Christuskirche nach. Sein Blick wanderte umher, vom Altar und auf die Empore mit der Orgel. In wenigen Tagen wird er das Gotteshaus als neuer Seelsorger übernehmen. Der gebürtige Nördlinger Andy Gatz trat am 1. März 2021 seinen Dienst auf der Stelle des ersten Pfarrers an, die seit Pensionierung von Martin Kögel im Sommer 2020 auf Besetzung wartete. Zusammen mit seiner Ehefrau und seinen drei kleinen Kindern wird er ab Mitte des Monats das Pfarrhaus neben der Kirche bewohnen. Am 14. März wird er in einem, der aktuellen Corona-Lage angepassten, Gottesdienst in sein Amt eingeführt.

    Neuer Pfarrer in Schwabmünchen Andy Gatz ist Spätberufener

    Er selbst bezeichnete sich als Pfarrer "auf dem zweiten Bildungsweg“. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Geleitet durch intensive ehrenamtliche Tätigkeit in seiner Gemeinde entschloss er sich, die Ausbildung zum Pfarrverwalter zu beginnen. "Dies ist die Bezeichnung für Spätberufene, die nach einem verkürzten theologischen Studium im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern stehen“, erläuterte er den Begriff.

    Nach dem Vikariat nahe seiner Heimatstadt wurde Andy Gatz in St. Johannes, Augsburg-Oberhausen, ordiniert und trat im März 2019 seine Stelle als zweiter Pfarrer an der Christuskirche in Kempten an. Die Nähe zu seiner Heimat und die Arbeitsstelle seiner Ehefrau in Augsburg veranlassten ihn, nach zwei Jahren den Wechsel nach Schwabmünchen zu vollziehen. "Ich bin ein Schwabe und kein Allgäuer“, sagte er spontan im Heimatdialekt.

    Andy Gatz besetzt ab Anfang März 2021 die freie Stelle des ersten Pfarrers der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Schwabmünchen.
    Andy Gatz besetzt ab Anfang März 2021 die freie Stelle des ersten Pfarrers der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde in Schwabmünchen. Foto: Uwe Bolten

    Gatz zeigte sich erfreut darüber, dass sich im Bewusstsein der Menschen wie auch der Kirchenleitung die Sichtweise über die Arbeitsdauer von Geistlichen geändert habe. "Während früher der Pfarrer rund um die Uhr im Einsatz war, sind heutzutage die Zeiten für Familie und Erholung gegeben. Dies ist wichtig für die eigene psychische Gesundheit. Wir Pfarrer sind auch nur Menschen“, begründete er seine Ansicht, dass Geistliche auch zeigen sollten, was Innehalten bedeute.

    Er will die Menschen nicht aus dem Blick verlieren

    Für den neuen Seelsorger, der zusammen mit dem zweiten Pfarrer David Metzger rund 3500 evangelische Christen in 23 Ortschaften betreut, gehört Teamarbeit zu den wichtigen Grundlagen des kirchlichen Schaffens. "Das Zusammenwirken aller Kräfte und die Ideen aller Mitarbeiter werden die Basis meiner Arbeit sein“, sagte er und bekräftigte, dass er nicht sofort in "die Vollen“ gehen wolle.

    Mit Freude schaut sich Andy Gatz in seiner neuen Wirkungsstätte, der Christuskirche an der Holzheystraße, um.
    Mit Freude schaut sich Andy Gatz in seiner neuen Wirkungsstätte, der Christuskirche an der Holzheystraße, um. Foto: Uwe Bolten

    "Eine Pfarrstelle ist kein 100-Meter-Sprint, sondern eher ein Marathonlauf“, verglich er seine Absicht, sich erst einmal ein Bild über die Situation zu verschaffen. "Der Gottesdienst ist wichtig, aber nicht das Zentrum der Gemeinde. Zu einer Gemeinde gehört deutlich mehr, vor allen Dingen die Menschen“, resümierte er und unterstrich, dass sich Kirche nicht um sich selbst willen organisieren und dabei die Menschen im Leben aus dem Blickfeld verlieren solle.

    Er hilft ehrenamtlich bei den "Jesus Freaks"

    Die Freizeit verbringt der neue Pfarrer gerne mit der Familie in der Natur. "Das gibt mir die meiste Kraft für die anliegenden Aufgaben. Fernreisen sind nicht so mein Ding, da bevorzuge ich lieber einen Campingurlaub“, bemerkte er. Besondere Erholung biete ihm ebenfalls ein jährlicher Besuch bei einem Festival der "Jesus Freaks“, bei dem er als ehrenamtlicher Helfer aktiv mitwirke. Dieser Verein, eine Gruppierung von Christen unterschiedlicher Strömungen, sei für ihn wie eine Familie und trage für ihn sehr zum Aufbau zu einer persönlichen Beziehung zu Gott bei.

    Auf die Frage, welches Lied seine Mentalität am besten beschreibe, sagte er nach einigem Überlegen: "Bohemian Rhapsody von Queen. Die Komplexität, das Vielschichtige, vom Sanften zum Rockigen, das kommt mir am nächsten. Voller Freude möchte ich so meine neue Aufgabe angehen und das Gemeindeleben mit allen Beteiligten abwechslungsreich gestalten.“

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