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Schwabmünchen: Nach Streit um Kindergarten in Schwabmünchen: Neubau an anderem Standort

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Nach Streit um Kindergarten in Schwabmünchen: Neubau an anderem Standort

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    Auf diesem Acker an der Römerstraße soll der Kindergarten St. Anna gebaut werden. Die Stadt Schwabmünchen hat das Grundstück gekauft.
    Auf diesem Acker an der Römerstraße soll der Kindergarten St. Anna gebaut werden. Die Stadt Schwabmünchen hat das Grundstück gekauft. Foto: Christian Kruppe

    Der Streit zwischen Anwohnern und der Stadt Schwabmünchen um einen Kindergarten-Neubau an der Auerbergstraße ist vom Tisch. Die Stadt hat nun ein anderes Grundstück in der Römerstraße in der Nähe des Wohngebietes „Am Breitlehen“ gekauft und baut den Kindergarten St. Anna dort – sogar etwas größer als ursprünglich geplant.

    Kindergarten in Schwabmünchen: Römerstraße schon länger im Gespräch

    Das beschlossen die Stadtratsmitglieder in ihrer aktuellen Sitzung erstmals öffentlich am Dienstagabend – einstimmig. Mit dem Standort liebäugelten die Stadträte schon einige Monate, bereits im Juli hatten sie nicht öffentlich beschlossen, das Grundstück an der Römerstraße für den Kindergartenbau zu kaufen. Doch die Grundstücksverhandlungen verliefen zunächst zäh, weswegen Schwabmünchen am Grundstück an der Auerbergstraße weiterhin festhielt.

    Auf diesem Spielplatzgelände am Enzianweg Ecke Auerbergstraße sollte  ein Kindergarten-Neubau entstehen. Nach Protesten der Anwohner suchte die Stadt einen neuen Standort - mit Erfolg. Der Kindergarten wird nun an der Römerstraße gebaut.
    Auf diesem Spielplatzgelände am Enzianweg Ecke Auerbergstraße sollte ein Kindergarten-Neubau entstehen. Nach Protesten der Anwohner suchte die Stadt einen neuen Standort - mit Erfolg. Der Kindergarten wird nun an der Römerstraße gebaut. Foto: Carmen Janzen

    Das befand sich schließlich bereits im Eigentum der Stadt. Ende Oktober wurden nun die Notarverträge für Teilflächen aus zwei Grundstücken im Schwabmünchner Norden unterschrieben, wie am Dienstagabend bekannt wurde.

    Neubau im Norden von Schwabmünchen wird größer als geplant

    Der Neubau wir nun in der Römerstraße Ecke Töpferstraße etwas zurückversetzt gebaut. Vorne steht noch ein Wohnhaus. Ursprünglich sollte St. Anna drei Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen beherbergen. Nun wird der Bau größer und insgesamt sollen in sieben Gruppen dort bis zu 150 Kinder Platz finden können – in fünf Kindergarten- und zwei Krippengruppen. Wobei die Räume so gestaltet werden sollen, dass sie sowohl für Kinder unter drei Jahren, als auch für ältere Kinder geeignet sind. „Wir müssen da flexibel bleiben“, sagte Zweiter Bürgermeister Josef Alletsee, der die Sitzung leitete, da Bürgermeister Lorenz Müller erkrankt war. Der Neubau mit zwei Etagen bleibt optisch den alten Plänen treu, er soll lediglich etwas länger werden.

    Prognose: Betreuungsbedarf wird in Schwabmünchen wachsen

    Grund für diese Entscheidung zur Vergrößerung des Baus waren Prognosen über die Entwicklung des Betreuungsbedarfs in der Zukunft, die der Kreisjugendhilfeplaner Günter Katheder-Göllner vom Landratsamt den Stadträten vorstellte. Aktuell gibt es 113 belegte Krippen- und 475 Kindergartenplätze in Schwabmünchen. Bis zum Jahr 2029 könnten diese Zahlen auf 146 und 635 steigen, so Katheder-Göllner.

    Mit dem Neubau an der Römerstraße, der Erweiterung des Schwabegger Kindergartens Don Bosco und einer möglichen neuen Kita im Neubaugebiet Südwest soll dieser Bedarf gedeckt werden.

    Für den ursprünglich geplanten Kindergarten neben dem Christophorus-Kindergarten hätte die Stadt Fördergelder von rund 50 Prozent erhalten, diese wurden auch zugesichert, wenn der selbe Bau an anderer Stelle steht. Wie es nun mit dem größeren Neubau aussieht, ist noch nicht geklärt, sagte Kämmerer Bernhard Jauchmann. „Wir sind noch im alten Fördertopf, ein neues Programm wird gerade aufgelegt. Das kommt möglicherweise auch in Frage. Wir bleiben auf jeden Fall im Gespräch mit der Regierung von Schwaben.“

    Stadt erwartet keine Proteste der Nachbarn in der Römerstraße

    Dass es in der Römerstraße nun auch Proteste der Anwohner gibt, sei nicht zu erwarten. „Wir haben die Nachbarn mit ins Boot geholt. Und zum Glück gibt es noch Leute, die sich über einen Kindergarten in der Nachbarschaft freuen“, so Jauchmanns kleiner Seitenhieb in Richtung der Kindergarten-Gegner. Armin Forster, der Sprecher der Protestbewegung, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

    Mit dem Bau soll es so bald wie möglich losgehen, denn die Kinder die bislang in Notgruppen im Keller der Grundschule betreut werden, müssen bald ausziehen, die Grundschule braucht die Räume selbst und die Betriebserlaubnis des Landratsamtes ist auf zwei Jahre befristet. Stadtbaumeister Stefan Michelfeit erläuterte den aktuellen Stand. Gespräche mit den Planungsbüros und den Förderbehörden wurden bereits geführt, eine Grabungserlaubnis liegt auch schon vor und die Baugrunderkundungen sollen demnächst starten.

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