Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schwabmünchen: Mini-Konzerte & Co.: So will die Kulturmanagerin der Corona-Krise trotzen

Schwabmünchen

Mini-Konzerte & Co.: So will die Kulturmanagerin der Corona-Krise trotzen

    • |
    Schwabmünchens Kulturmanagerin Doris Hafner präsentiert das Plakat für die Mitmach-Ausstellung, die ab Juli am Stadtplatz stattfinden soll.
    Schwabmünchens Kulturmanagerin Doris Hafner präsentiert das Plakat für die Mitmach-Ausstellung, die ab Juli am Stadtplatz stattfinden soll. Foto: Carmen Janzen

    Endlich hatte sich die Stadt Schwabmünchen im vergangenen Jahr durchgerungen, eine Kulturmanagerin anzustellen. Sie sollte ein Rundumtalent für alles sein, in ihren Zuständigkeitsbereich fallen zum Beispiel Baustellenkommunkation, Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit. Und mit Doris Hafner wurde auch eine Expertin auf diesem Gebiet gefunden. Im September 2019 fing sie ihre neue Stelle im Notariatsgebäude neben dem Rathaus an, entwickelte Ideen, erstellte Konzepte. Der Stadtrat genehmigte ihr ein ansehnliches Budget in Höhe von 130.000 Euro.

    Kulturmanagerin wollte durchstarten und wurde durch Corona ausgebremst

    Nun wollte sie richtig durchstarten und wurde durch Corona massiv ausgebremst. Wie also geht es mit der Kultur in Schwabmünchen heuer weiter? Wir haben mit Doris Hafner darüber gesprochen.

    Ihre Ideenliste war lang, Frau Hafner: Die Galerie im Rathaus, Jazz hoch vier, die lange Tafel der Kulturen beim Stadtfest, ein Internetportal für Kulturschaffende und ein internationales Künstlersymposium sind nur Beispiele. Wie geht es jetzt weiter?

    Doris Hafner: Vieles kann natürlich aufgrund der Corona-Vorschriften nicht stattfinden und wurde abgesagt. Alles liegt brach, das ist schon bitter. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Hinter den Kulissen arbeite ich weiter und entwickle neue Konzepte, Kultur auch während der Corona-Pandemie in der Stadt am Leben zu halten.

    Mini-Konzerte im Rathausgarten in Schwabmünchen geplant

    Wie denn?

    Doris Hafner: Zum Beispiel haben bereits Gartenkonzerte in den Seniorenheimen der Stadt mit Gitarrist Karlheinz Hornung stattgefunden. Vorgesehen sind auch die Country-Musiker von Arizona Outlaws und die Stadtmusikkapelle. Auch eine ganz besondere Galerie am Stadtplatz soll im Juli starten, wenn die Kreuzung an der Baustelle zur Raiffeisenstraße wieder frei ist. Die Idee dahinter ist, dass Künstler und normale Bürger Bilder in Folie an die Bauzäune hängen. Jeder, dem eines gefällt, darf es einfach mitnehmen, muss im Gegenzug aber ein neues selbst gemaltes Bild hinhängen. Zudem plane ich Mini-Freiluft-Konzerte mit lokalen Musikern im Rathausgarten an den Hexentürmchen mit maximal 100 erlaubten Besuchern. Derzeit macht mir allerdings nicht nur Corona, sondern auch noch das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung.

    Die Eröffnung der Ausstellung „Vier Perspektiven“ im Rathaus hätte am 20. März stattgefunden. Wenige Tage nach dem Lockdown. Wie können Interessierte die Bilder trotzdem sehen?

    Doris Hafner: Zum einen biete ich außerhalb der Rathaus-Öffnungszeiten Führungen für Kleinstgruppen mit Voranmeldung an, zum anderen habe ich einen Schwabmünchner Kulturchannel auf Youtube ins Leben gerufen. Dort können die Leute Interviews mit den Künstlern und deren Werke sehen. Im neuen Kultur-Newsletter informiere ich regelmäßig über Neuigkeiten. Im September wird es zudem definitiv eine Ausstellung geben, die Pop-artige Kunst aus Hannover vorstellt.

    Die Kulturmanagerin macht Kunst über das Internet allen zugänglich

    Sie setzten also voll auf das Internet?

    Doris Hafner: Ja und nein. Das Virtuelle ist kein Ersatz für eine haptische oder musikalische Sinneswahrnehmung vor Ort in einer Ausstellung oder auf einem Konzert. Aber mir bleibt momentan nicht viel anderes übrig, als Kultur allen im Internet zugänglich zu machen.

    Was ist aus der geplanten Veranstaltungsreihe Jazz hoch vier geworden?

    Doris Hafner: Heuer chancenlos. Jazz lebt von kleinen Bühnen in engen Sälen. Undenkbar momentan und auch im Biergarten nicht erlaubt. Es bleibt ein fester Plan. Ich arbeite ja nicht für die Schublade, sondern um Dinge zu verwirklichen.

    Andere Städte bieten derzeit Autokinos an. Wäre das nicht auch etwas, das in Schwabmünchen auf breite Zustimmung stoßen würde?

    Ein Autokino wird es in Schwabmünchen wohl nicht geben.
    Ein Autokino wird es in Schwabmünchen wohl nicht geben. Foto: Michael Hochgemuth (Symbol)

    Doris Hafner: Zum einen fehlt uns in der Stadt ein so riesiger Parkplatz, wie es ihn in anderen Städten gibt, zum anderen sehe ich persönlich das Vorhaben hinsichtlich der Umwelt kritisch. Alle kommen mit dem Auto und werfen am besten noch stundenlang den Motor an, wenn es kühl wird – gleichzeitig wird immer freitags für das Klima demonstriert. Das ist in meinen Augen nicht zu vereinbaren. Dafür tüfteln die Singoldsand-Leute und ich derzeit an einer Silvesterfeier im Freien rund um die Geyerburg mit Illumination und Lasershow statt Feuerwerk.

    Musiker und Tänzer gesucht

    Gesucht: Die Schwabmünchner Kulutrmanagerin sucht für spontane Veranstaltungen noch gute Musiker und Performance-Künstler oder auch Tänzer. Einfach im Kulturbüro anrufen unter 08232/9633-181 oder eine Mail schreiben an d.hafner@schwabmuenchen.de

    Mehr über Doris Hafner erfahren Sie hier:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden