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Schwabmünchen: Lärm und Schmutz: Krähen im Luitpoldpark sorgen für Ärger

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Lärm und Schmutz: Krähen im Luitpoldpark sorgen für Ärger

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    Krähen sind hochintelligente Tiere, die unter Naturschutz stehen. Die Anwohner in Schwabmünchen sind allerdings genervt.
    Krähen sind hochintelligente Tiere, die unter Naturschutz stehen. Die Anwohner in Schwabmünchen sind allerdings genervt. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    Sie gelten als intelligent. Und sie stehen unter Naturschutz. Die Saatkrähen. Doch sie bereiten auch immer mehr Ärger in Schwabmünchen. Vor allem der Luitpoldpark ist davon stark betroffen. Die dortige Population ist in den vergangenen Jahren auf ein Maß angewachsen, welches nicht nur den Verschönerungsverein stört. „Es gibt Klagen von Parkbesuchern und Nachbarn“, berichtet der Vereinsvorsitzende Heinz Schwarzenbacher.

    Kein Wunder, waren es nach Angaben der Stadt im Jahr 2013 32 Nester im Park, dürften es jetzt knapp 200 sein: Denn im April wurde seitens der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass es in der „Perle der Stadt“ nunmehr 420 Tiere gebe. Und das ist nicht nur dem Verschönerungsverein zu viel.

    Seitens der Stadtverwaltung wurde bei der zuständigen Naturschutzbehörde nachgefragt, was man gegen die steigende Zahl der schwarzen Vögel tun könne. Doch der Behörde nach sei der Zustand im Park „zumutbar“.

    Anwohner des Luitpoldparks in Schwabmünchen sind genervt

    Das sehen viele ganz anders, vor allem in der Brutzeit. Die Anlieger klagen über den Lärm, den die Vögel vor allem in den Morgen- und Abendstunden verursachen. Zumal viele Anwohner und Parkbesucher neben dem Anstieg des wenig schmeichelnden Krächzens der Krähen auch einen Rückgang des üblichen Vogelgezwitschers feststellen, wie Anliegerin Katrin Huber anmerkt. „Die heimischen Singvögel werden deutlich weniger“, berichtet sie.

    Ein weiteres noch viel unangenehmeres Problem ist der Kot der Vögel. War es anfangs nur nicht ratsam, gewisse Wege im Park zu nutzen, so sorgt die Ausdehnung der Reviere nun für ein viel größeres Problem mit den Ausscheidungen der Krähen. „In manchen Ecken des Parkes stinkt es erbärmlich, die Wege sind fast vollkommen mit Kot bedeckt. Zudem nähern sich die Tiere mehr und mehr den Spielplätzen“, so Heinz Schwarzenbacher. Der Niedrigseilklettergarten ist teilweise schon betroffen. Ob der mit viel europäischem Fördergeld erstellte Spielplatz dann noch so intensiv wie momentan genutzt wird, ist fraglich. Ähnliches droht dem neuen Wassertretbecken, da sich auch dort die Krähen langsam nähern.

    Dazu kommt, dass die Krähen auch mal gerne die Mülleimer im Park nach Nahrung durchwühlen, was zur Folge hat, dass das Umfeld der Behälter oftmals verheerend aussieht.

    Krähen waren Thema im Stadtrat Schwabmünchen

    Auch die Landwirte leiden unter den schwarzen Vögeln. Bereits im April waren die Krähen mal wieder Thema im Stadtrat. „Auf den Feldern rund um den Park könnte man fast täglich neu einsähen. Die Vögel fressen alles weg“, berichtete dabei Helmut Kugelmann (CSU) aus landwirtschaftlicher Sicht.

    „Wir wollen die Krähen nicht aus dem Park vertreiben, aber die Zahl der Tiere muss ein erträgliches Maß haben“, erklärt Heinz Schwarzenbacher. Denn nicht nur der Verein sorgt sich um die Attraktivität des Parkes. „Die Stadt und viele andere haben sehr viel Geld investiert, damit der Luitpoldpark das ist, was er nun ist. Und diese Vögel bedrohen nun die Funktion des Parkes als Treffpunkt für alle. Wer mag schon auf einem Spielplatz oder einer Bank seine Zeit verbringen, wenn die Ruhe fehlt, man aber Angst haben muss, von oben was abzubekommen“, so Schwarzenbacher weiter.

    Dabei ist der Luitpoldpark nicht mehr Schwabmünchens einzige Problemzone in Sachen Saatkrähe. Auch das sogenannte Schützenheimwäldchen ist mittlerweile Herberge einer größeren Kolonie. Dort sind Schätzungen nach rund hundert Tiere beheimatet und bereiten den Anwohnern Sorgen. Auch hier führen die Bewohner dieselben drei Probleme wie im Park an: Lärm, Verkotung und Rückgang der Singvögel.

    Verschönerungsverein sammelt Unterschriften

    Um der Stadt bei den Bemühungen mit der Naturschutzbehörde zu helfen, sammelt der Verschönerungsverein nun Unterschriften. So will man der Behörde zeigen, dass viele Bürger den starken Schutzstatus der Krähen anzweifeln. Hier kann man unterschreiben: Biergarten im Luitpoldpark, Tabakshop Pfeffer im V-Markt, Tankstelle Czada, Tankstelle Meiringer, Bäckerei Müller Schwabmünchen, Homepage Verschönerungsverein. Zudem sind auch die Mitglieder mit den Listen von Haus zu Haus unterwegs.

    Lesen Sie auch unseren Kommentar: Den Schutzstatus bei Krähen überdenken

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