Den größten Einsatz dieses Jahres hatte die Schwabmünchner Feuerwehr am Sonntagnachmittag zu bewältigen. Ein Feldstadel an der Westumgehung brannte lichterloh, die Rauchsäule war bis weit ins Lechfeld zu sehen. Mehrere Stunden waren die Freiwilligen im Einsatz, um das Feuer zu löschen.
Kurz nach halb zwei Uhr nachmittags ging der Alarm ein. Neben Schwabmünchen wurde auch die Feuerwehr Mittelstetten alarmiert. Schon bei Ankunft der ersten Löschfahrzeuge war der Stadel im Vollbrand. Weil schnell klar war, dass dieser nicht mehr zu retten ist, ging es den Einsatzkräften zunächst darum, einen Flächenbrand und ein Übergreifen der Flammen auf eine nebenstehende Garage zu verhindern. Die Feuerwehren aus Schwabegg und Großaitingen wurden nachgeholt.
Wasser musste aus der Singold gepumpt werden
Von der Bobinger Feuerwehr wurde ein weiteres Tanklöschfahrzeug angefordert, um die Wasserversorgung vor Ort zu unterstützen. Da es im Bereich der Westumgehung keine Hydranten gibt, musste das Löschwasser mit Leitungen aus der einige hundert Meter entfernten Singold gepumpt werden. Trotz des Einsatzes von 91 ehrenamtlichen Freiwilligen und 14 Fahrzeugen dauerte es sechs Stunden, bis die Flammen gelöscht waren.
Eine besondere Herausforderung stellten die 300 Heuballen dar, die im hinteren Teil der Halle eingelagert waren. Diese wurden mit einem Bagger aus der Scheune geholt, anschließend auf dem Feld verteilt und dort abgelöscht. Durch die starke Rauchentwicklung konnten sich die Einsatzkräfte nur mit Atemschutz an das Feuer heranwagen. Eine extrem anstrengende Aufgabe, wie Schwabmünchens Feuerwehrkommandant Stefan Missenhardt erklärt: „Bei der Hitze direkt am Feuer, das kostet Kraft. Daher haben wir spätestens alle 20 Minuten die Teams ausgetauscht.“
Helfer des Roten Kreuzes versorgten Einsatzkräfte der Feuerwehr
Unterstützt wurde die Feuerwehr vom Roten Kreuz. Die Helfer stellten zur Notfallabsicherung zwei Krankenwagen bereit und kümmerten sich um die Verpflegung der Einsatzkräfte. „Bei der Hitze ein wichtiger Faktor“, sagt Missenhardt, der den 24 ehrenamtlichen BRK-Kräften dankbar war. „So konnten wir uns voll auf den Einsatz konzentrieren.“ Schwabmünchens Kommandant war nach dem sechsstündigen Mammuteinsatz zufrieden mit der Leistung der Feuerwehren. „Vor allem die Zusammenarbeit mit den Kollegen der anderen Wehren hat super geklappt.“
Polizei schätzt Brandschaden in Schwabmünchen auf 350.000 Euro
Trotzdem musste die Feuerwehr nacharbeiten, was Missenhardt zufolge bei derartigen Bränden oftmals vorkommt. Bei einer Nachschau um 21 Uhr wurden im Heu nochmals Glutnester entdeckt, die nach zwei Stunden beseitigt waren. Gegen halb zwei Uhr nachts mussten die Freiwilligen nochmals weitere Glutnester beseitigen. Nach Angaben der Polizei entstand bei dem Brand ein Schaden in Höhe von 350.000 Euro.
Neben 300 Heuballen waren acht Maschinen und Geräte in dem Stadel eingelagert, darunter ein Faschingswagen. All dies war, wie die Halle selbst, nicht mehr zu retten. Auch drei am Gebäude stehende Bienenvölker sind durch den Brand verendet. Wie die Polizei Schwabmünchen mitteilt, musste die Staatsstraße teilweise komplett gesperrt werden. Die Brandursache ist bislang unklar, die Kripo Augsburg hat die Ermittlungen aufgenommen.
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