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Schwabmünchen: Gab es die Schwabmünchner Geheimgänge wirklich?

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Gab es die Schwabmünchner Geheimgänge wirklich?

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    Führten von hier aus früher einmal Geheimgänge zu wichtigen Gebäuden der Stadt Schwabmünchen? Dort, wo auf dem Bild die Zugangslöcher zu sehen sind, entsteht derzeit das „Fugger Palais 60“.
    Führten von hier aus früher einmal Geheimgänge zu wichtigen Gebäuden der Stadt Schwabmünchen? Dort, wo auf dem Bild die Zugangslöcher zu sehen sind, entsteht derzeit das „Fugger Palais 60“. Foto: Reinhold Radloff

    Gerüchte über Gerüchte gibt es zum ehemaligen „Burger-Grundstück“ in Schwabmünchen. Früher befand sich dort eine Brauerei und danach Molkerei. Die Rede ist von Geheimgängen, die in alle möglichen Richtungen führen sollen. Was ist dran? Und wann wird die Baustelle dort beendet sein?

    Man kann in Schwabmünchen fragen, wen man will. So richtig weiß niemand mehr über das „Burger-Grundstück“. Burger, so hießen die ehemaligen Eigentümer, die über Jahrzehnte dort eine Molkerei betrieben. Zuletzt befand sich in den Gebäuden eine Milchanlieferstelle. Sie sollen im 19. Jahrhundert entstanden sein – damals als Brauerei.

    Die alte Molkerei galt viele Jahre als „Schandfleck“. 
    Die alte Molkerei galt viele Jahre als „Schandfleck“. 

    Die alten Schwabmünchner können sich teilweise noch daran erinnern, dass ihre Väter dort beschäftigt waren, und nicht nur das. Vor dem Fachwerkhaus, das auch als Wohnhaus und Lager diente, gab es wohl eine große überdachte Terrasse, auf der die Schwabmünchner ihr Feierabendbier genossen. Dort holten die Kinder auch noch in Krügen das Bier für ihre Eltern nach Hause.

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    Irgendwann, vermutlich um das Jahr 1930, ging die Ära zu Ende und aus der Brauerei wurde eine Molkerei. Als die letzte Eigentümerin des Anwesens, Aloisia Burger, im Alter von über 100 Jahren starb, ging das Gelände 2011 samt Gebäuden großteils an eine Erbengemeinschaft. Das Burger-Wohnhaus erbte die Stadt Schwabmünchen. Es sollte, oder der Erlös daraus, sozialen Zwecken zugeführt werden.

    Dieses Gebäude erbte einst die Stadt Schwabmünchen. Jetzt wird es saniert.
    Dieses Gebäude erbte einst die Stadt Schwabmünchen. Jetzt wird es saniert. Foto: Radloff

    Immer wieder wechselten die Eigentümer. Abgerissen wurden die Ruinen teilweise schon vor Jahren, der Schutt aber lange nicht weggeräumt. Überwuchert von Unkraut ärgerte es lange die Schwabmünchner. Doch jetzt wachsen dort große Gebäudekomplexe.

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    Bei den Aushubarbeiten dafür stießen die Arbeiter unter anderem auf einen großen, sehr tief gelegenen schönen Gewölbekeller, einen sogenannten Sommerkeller, zu dem es einen oberirdischen Eingang gab. Er stürzte einfach zusammen. Sichtbar wurden auch noch drei Gänge Richtung Norden, die anscheinend unter die Lechfelder Straße führen. Um sie rankten sich viele Gerüchte.

    Ein Gang soll Richtung Westen zum jetzigen Gasthof Krone geführt haben – das Gebäude gehörte damals wohl zur Brauerei. Ein Gang führte eventuell zum jetzigen Polizei-Gebäude, dem ehemaligen Fuggerschloss und Bischofssitz. Bei Sanierungsarbeiten wurde dort vor über 30 Jahren eine zugemauerte Stelle gefunden. Befindet sich dahinter der Gang?

    Nach Gerüchten soll ein Gang zum alten Rathaus geführt haben. Auch soll es Verbindungen zur Frauenkirche und zur Stadtpfarrkirche gegeben haben.

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