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Schwabmünchen: Ein „Schandfleck“ befindet sich in Schwabmünchen im Umbruch

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Ein „Schandfleck“ befindet sich in Schwabmünchen im Umbruch

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    Die einzige Zierde dieses Abbruchhauses ist derzeit wohl noch die Birke, die aus dem Kamin wächst.
    Die einzige Zierde dieses Abbruchhauses ist derzeit wohl noch die Birke, die aus dem Kamin wächst. Foto: Reinhold Radloff

    Viele Gerüchte ranken sich um das Gelände der ehemaligen Molkerei Burger an der Lechfelder Straße in Schwabmünchen. Da soll es besonders tiefe Keller, mittelalterliche Geheimgänge und mehr geben. Doch wie geht es mit der brachliegenden Anlage, aus deren Kamin längst eine Birke wächst, weiter?

    Ein Bauzaun zeigt: Es tut sich etwas. Angeblich soll eine Anlage mit Wohn und Geschäftshäusern entstehen. Doch deren Bauherr ist der Stadt noch unbekannt.

    Abriss des gesamten Gebäudekomplexes steht angeblich unmittelbar bevor

    Seit vielen Jahren wurde die ehemalige Molkerei für viele zu einem Schandfleck in der Stadt. Nun steht der Abriss des gesamten Gebäudekomplexes angeblich unmittelbar bevor. Erste Arbeiten gab es schon. Was allerdings noch alles abgerissen wird in dem Areal zwischen Fugger-, Lechfelder- und Gartenstraße, das ist noch nicht bekannt. Denn das Anwesen soll nach mehreren Verkäufen inzwischen einer Münchner Immobilien-Gesellschaft gehören, von deren Planungen selbst die Stadt Schwabmünchen derzeit nichts weiß. Eine Bautafel, die mehr verraten könnte, steht auch noch nicht.

    Auch die Stadt Schwabmünchen wurde als Erbe bedacht

    Die ehemalige Eigentümerin des rund 2600 Quadratmeter großen Anwesens, Aloisia Burger, ist 2011 im Alter von über 100 Jahren verstorben. Bis zum Schluss soll sie noch immer Milch verkauft haben, so erzählen zumindest einige Schwabmünchner. Burger hat ihr Erbe in ihrem Testament breit gestreut: Privatpersonen, ehemalige Mitarbeiter, Familienmitglieder und und und. Unter anderem wurde auch die Stadt Schwabmünchen bedacht. Sie kaufte später allen Erben ihre Anteile ab und veräußerte das gesamte Anwesen weiter. Historische Dokumente des Anwesens konnten bei dem Verkauf nicht weitergegeben werden, da wohl keine vorhanden sind.

    Eigentlich sollten die Burger-Gebäude entlang der Lechfelder- und der Gartenstraße schon zum Jahresende 2015 abgerissen sein. Da allerdings die Straßenlaternen an der Fassade befestigt waren, mussten sie erst auf die gegenüberliegende Straßenseite verlegt werden, was inzwischen erfolgt ist.

    Es soll auch diverse Geheimgänge geben  

    Unter den maroden Gebäuden sollen tiefe Keller liegen. Stadtkämmerer Bernhard Jauchmann weiß von dem sogenannte „Eserkeller“ im Bereich Gartenstraße, der früher als Kühlkeller für Milch verwendet worden sein soll. Außerdem soll es einen Geheimgang vom Burger-Anwesen zum Gasthaus Krone oder auch von der heutigen Polizei zu den beiden Gebäuden geben. Davon weiß auch der ehemalige Schwabmünchner

    Es gibt noch keinen Bauantrag 

    Wie es nach dem möglichen Abriss mit dem Gelände weitergeht, ist nun das große Rätsel in Schwabmünchen. Stadtbaumeister Stefan Michelfeit hat bisher noch keinen Bauantrag erhalten. Klar ist aber, dass die neuen Gebäude wieder bis auf die Grundstücksgrenzen reichen dürfen. Trotzdem werden der Stadtrat nur sein „gemeindliches Einvernehmen“ erteilen, wenn sich die zukünftigen Bauwerke in die Umgebung einfügen. „Wir schauen da ganz genau hin“, so Michelfeit.

    Die Stadt wünscht sich an der Fuggerstraße eine gewerbliche Nutzung und auf dem restlichen Gelände eine Wohnbebauung, so, wie dies eine Skizze im Stadtrat vom Juli 2014 zeigte. Die ehemalige Idee eines Verbrauchermarkts ist schon lange vom Tisch. „Wir haben großes Interesse, dass sowohl der Abriss als auch die Neubauten möglichst schnell erfolgen“, so Michelfeit.

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