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Schwabmünchen: Die schöne Jungfer und der Bienenwurz

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Die schöne Jungfer und der Bienenwurz

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    In Thierhaupten wurde die vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer nachgewiesen.
    In Thierhaupten wurde die vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer nachgewiesen. Foto: Norbert Steffan

    Der Landschaftspflegeverband (LPV) Landkreis Augsburg setzt sich in der Region intensiv für die Natur ein: Davon konnten sich jetzt die Teilnehmer der Mitgliederversammlung im Landratsamt überzeugen. Vorsitzender Konrad Dobler aus Langerringen und Geschäftsführer Werner Burkhart freuten sich besonders, die Gemeinde Kleinaitingen als neues Mitglied begrüßen zu dürfen. In allen Mitgliedskommunen wurden wieder zahlreiche Maßnahmen umgesetzt.

    Die neue Gestaltungsstrecke am Schwarzbach in Gennach wurde im Herbst 2016 mit einer alten Ziegenrasse probebeweidet, um die Fläche für den ansässigen Weißstorch kurzrasig zu halten. Auch das Blühstreifenprojekt „Farbe ins Einheitsgrün“ läuft vielversprechend. Gemeinsam mit Gemeinden, Bauhöfen, Schulen, Obst– und Gartenbauvereinen sowie Imkern wurden in elf LPV-Gemeinden in drei Naturpark-Gemeinden insgesamt knapp 9000 Quadratmeter angesät; hier sollen künftig regional vorkommende Wiesenblumen erblühen. Im Rahmen des Projektes „1000 Bäume für die Zukunft“, das von der Sparkasse gesponsert wurde, konnten in fünf Gemeinden heimische Bäume gepflanzt werden.

    „Motivierend ist auch der Einsatz engagierter Bürger“, sagte Burkhart. Aus den Bobinger Wertachheiden wurde beispielsweise die stark gefährdete Bienen-Ragwurz gemeldet und in Thierhaupten wurde die vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer nachgewiesen. Um die heimische Biodiversität zu schützen und zu fördern, steht auch für das Geschäftsjahr 2017/18 einiges auf dem Programm.

    Zur Zeit läuft eine Tagfalterkartierung als Erfolgskontrolle des Projekts „Biotopverbund Wertachauen“. Dieses Vorhaben wird gefördert über den Bayerischen Naturschutzfonds aus Zweckerträgen der Glücksspirale. Neu in die Pflege aufgenommen werden Biotope im Gemeindegebiet Kleinaitingen, darunter ein Teil der Prittrichinger Heide (FFH-Gebiet).

    Landrat Martin Sailer drückte seine Freude über die tollen Naturschutzerfolge aus und lobte die hervorragende Zusammenarbeit des Verbands mit unterschiedlichsten Akteuren und Partnern.

    Mitglieder des Landschaftspflegeverbandes sind derzeit der Landkreis, 18 Gemeinden, Märkte beziehungsweise Städte, zwölf Verbände sowie 48 Landwirte und Naturschützer. Schwerpunktaufgaben des Verbandes ist die regelmäßige Pflege wertvoller Naturschutzflächen, die Sicherung und Neuschaffung von Biotopen sowie die Fortentwicklung eines Biotopverbundsystems an Lech und Wertach, Singold und Schmutter.

    Für die Umweltbildung wird jedes Jahr das beliebte Programm „Natur erleben an Lech und Wertach“ mit vielfältigen Veranstaltungen für Jung und Alt angeboten. In die Pflege und Entwicklung der heimischen Natur hat der Landschaftspflegeverband im vergangenen Haushaltsjahr knapp 135000 Euro investiert. Möglich war dies nur durch die Unterstützung der kommunalen Mitglieder, der Verbände, Vereine und Behörden sowie weiterer Partner vor Ort.

    Eine weitere wichtige Säule der Verbandsarbeit sind die Naturschutzgelder der Regierung von Schwaben und landwirtschaftliche Zuschüsse des Freistaates und der Europäischen Union. (SZ)

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