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Schwabmünchen: Die Uhr tickt: Söder stellt CSU auf die Zukunft ein

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Die Uhr tickt: Söder stellt CSU auf die Zukunft ein

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    Eröffneten den CSU-Bezirksparteitag in Schwabmünchen: Ministerpräsident Markus Söder, Kreisvorsitzende Carolina Trautner und Bezirksvorsitzender Markus Ferber.
    Eröffneten den CSU-Bezirksparteitag in Schwabmünchen: Ministerpräsident Markus Söder, Kreisvorsitzende Carolina Trautner und Bezirksvorsitzender Markus Ferber. Foto: Marcus Merk

    Zum zweiten Mal in zehn Monaten kommt Ministerpräsident Markus Söder nach Schwabmünchen. Diesmal füllt er nicht das Festzelt am Michaeli-Markt, sondern die Stadthalle. Am Ende seiner langen Rede ist der Beifall wieder groß, doch die Stimmung ist während dessen weitaus ernster. Der Parteichef spricht vor 200 Delegierten der schwäbischen Kreisverbände. Und was er ihnen zu sagen hat, stellt sie vor neue Aufgaben.

    Vor dem Eingang steht ein riesiges Polster mit Farben und Schriftzug der Partei. In der Stadthalle ist eine ganze Seitenwand zugestellt mit CSU-Deko und auf der Bühne zeigen Projektionen hinter dem Podium Programm und Inhalte dieses Bezirksparteitages. Alles scheint wie immer. Draußen sichern Polizisten in Schutzwesten alles ab, ein Notarztwagen steht vorsorglich bereit, drinnen haben Personenschützer Söder im Auge. Die vielen Parteigänger halten es ebenso. Unter ihnen nicht wenig Politprominenz, die mit dem Eintreffen des Parteichefs in den Hintergrund rückt und ihre Plätze in den langen Reihen der Kreisverbände findet. Mit Gerd Müller aus dem Allgäu ist ein Bundesminister darunter, Staatsminister Hans Reichhart wird ihn am Ende plangemäß als stellvertretender Bezirkschef auf dem Podium ablösen. Landtagsabgeordnete kommen in großer Zahl dazu, Landräte sind da. Und Staatssekretärin Caroline Trautner hat in Schwabmünchen natürlich ein Heimspiel.

    Bald sind die Gelegenheiten für Fotos mit Söder vorbei. Der schaut auf die Uhr und Bezirksvorsitzender Markus Ferber gibt das Zeichen Richtung Bühne. Eine Arbeitssitzung steht an. Und die ausgelassene Stimmung weicht ernster Aufmerksamkeit.

    Söder spricht vom Niedergang der Volksparteien in Europa. Es klingt etwas Schmerz heraus, als er auch den Niedergang der SPD erwähnt. Und große Sorge, als er feststellt, dass sich die CSU bei der

    Söder in Schwabmünchen: Der Planet schwitzt

    Die Welt verändere sich derzeit rasend schnell und nicht zum Besseren. Handelskonflikte, das Streben Chinas nach Rohstoffen und Macht in der ganzen Welt macht Söder anschaulich. Und dann geht es ums Klima. Da gebe es nichts wegzudiskutieren: Der Planet schwitzt – nicht nur an diesem Abend in Schwabmünchen. Und die Folgen seien vielfältig. Das Auftauen des Permafrostes in Sibirien setze klimaschädliche Gase frei, hat Entwicklungsminister Müller gerade aus erster Hand berichtet.

    In Bayern mag es zur Zeit lediglich nach einem schönen Sommer aussehen und den Menschen gehe es hier sehr gut. Doch den Wandel in der Welt könne er als verantwortlicher Politiker nicht aussitzen. Und

    Söder weiß: Er spricht vor einem bürgerlichen Publikum. Viele würden alles am liebsten so belassen wie ist. Doch das werde nicht gehen. Und damit kommt er zum Kernsatz: „Wenn wir es gut finden, wie es jetzt ist, müssen wir viel ändern, damit es so bleibt.“

    Einige Beschlüsse der Staatsregierung würden in den nächsten Monaten aufhorchen lassen und überraschen. Aber sie würden etwas bewirken im Land, verspricht Söder der Basis. Damit spricht er Klima-, Energie- und Landespolitik an. Das werde auch der Jugend zeigen, dass die Politik ihre Zukunft ernst nehme.

    Parteichef Söder will gute Laune durch Taten

    Die Bereitschaft zu Änderungen fordert Söder als Parteichef jedoch auch von den Kreisverbänden ein. Denn es gelte, die Partei zu verjüngen, die Jugend ins Boot zu holen und Optimismus zu verbreiten. Jammern nütze nichts. Mit einem Seitenhieb auf die Grünen verspricht Söder: Diese verstünden es, gute Stimmung zu verbreiten. Diese Stimmung sollte jedoch das Ergebnis des Handelns sein, nicht der Inhalt. Diesen nämlich vermisst er bei anderen.

    Und dann feuert Söder seine Parteifreunde an, sich für die Kommunalwahlen am 15. März nächsten Jahres zu wappnen. Es könne nicht das Ziel sein, die alten Wahlkampfmittel wieder neu aufzulegen, die gleichen Veranstaltungen wie immer zu machen.

    Ferber will Wuchtiges erreichen

    Es folgt Markus Ferber ans Mikrofon. Der Europapolitiker ist zugleich Schwaben-Chef der CSU. Mit 95,7 Prozent der Stimmen wird er an diesem Abend in seine achte Amtszeit gewählt. Er unterstreicht, was Söder sagte und nennt Beispiele aus schwäbischer Sicht: Zur heimischen Wirtschaft gehören starke Zulieferer der Automobilindustrie. Fast kein

    Wuchtige Zukunftsthemen stünden an, sagt Ferber und gibt der Parteibasis eine letzte Botschaft mit auf den Weg: „Wenn wir zusammenhalten, können wir Wuchtiges erreichen.“

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