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Schwabmünchen: Die Baustelle sorgt bei Einzelhändlern für Frust

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Die Baustelle sorgt bei Einzelhändlern für Frust

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    Die Fuggerstraße ist derzeit nur in eine Richtung befahrbar.
    Die Fuggerstraße ist derzeit nur in eine Richtung befahrbar. Foto: Carmen Janzen

    Endlich geht die Sanierung der Fuggerstraße in Schwabmünchen voran, könnte man denken. Gasleitungen werden verlegt, die Bauarbeiter sind im Zeitplan und sie rücken nun in die neue Mitte vor, um dort weiterzu- baggern. Die Straße ist für den Verkehr mitten im Zentrum derzeit nur einspurig und nur in eine Richtung befahrbar.

    Doch was für die Stadtentwicklung gut zu sein scheint, ist für die Einzelhändler eine mittlere Katastrophe. In der Vorweihnachtszeit sind ihre Geschäfte mit dem Auto nicht oder nur schlecht erreichbar. Vor den Geschäften stehen schwere Maschinen, in der Straße klaffen tiefe Löcher.

    In einer Facebook-Aktion machen die Geschäftsleute jetzt auf sich aufmerksam. „Alle in einem Boot“ heißt sie und wurde von Hans Grünthaler, Chef der Buchhandlung Schmid, initiiert. Die Aktion zeigt 13 bekannte Schwabmünchner Einzelhändler jeweils mit einem Buch „Die Baustelle“ in der Hand in ihrem Laden. Darüber findet sich eine Stellungnahme zur

    „Nicht  unbedingt die beste aller Ideen“

    „Natürlich ist eine Baustelle in der Hauptgeschäftsstraße gerade zu dieser Zeit des Jahres nicht unbedingt die beste aller Ideen“, schreibt er auf Facebook. Doch er bittet die Kunden, sich davon nicht abschrecken zu lassen. Die Fuggerstraße ist von Süden befahrbar, von Norden bis zum Stadtplatz, und die Parkplatzsituation sei immer noch besser als in den meisten anderen Städten, sagt er. Er bedauere eventuelle Unannehmlichkeiten und Behinderungen, sowie das Erscheinungsbild der Straße gerade in der Vorweihnachtszeit.

    Geschäftsleute erfuhren kurz vorher von der Baustelle vor der Haustür

    „Nachdem es ursprünglich hieß, das Weihnachtsgeschäft bliebe für die Händler an der Fuggerstraße ohne Beeinträchtigung, haben wir am 4. November von der Sperrung ab 7. November bis 20. Dezember erfahren“, erzählt der Buchhändler wenig erfreut. Seine Begeisterung für das Management der Stadt halte sich daher in Grenzen: „Vor allem schon wegen der Kurzfristigkeit der Bekanntmachungen und dem Auseinanderklaffen von Aussagen und Realität. Zugegebenermaßen kommt man schon ins Grübeln, wenn man zu dieser Zeit des Jahres eine Baustelle vor die Tür gesetzt bekommt. Da müsste man sich schon arg anstrengen, um einen noch unglücklicheren Zeitpunkt für einen Einzelhändler zu finden.“

    In der Kürze der Zeit erschien ihm die Facebook-Aktion nun als eine gute und relativ einfach umsetzbare Idee, um möglichst viele Leute über die ganze Baustellenzeit zu erreichen. „In den Gesprächen mit meinen Kollegen habe ich mitbekommen, dass es da richtig brennt und der Frust groß ist. Die Auswirkungen in dem bisher betroffenen Bauabschnitt müssen immens gewesen sein. Wir haben moderate Ausläufer verspürt. Aber jetzt trifft es uns vor dem Haus, und das in der sensiblen und kritischen Vorweihnachtszeit“, sagt der Geschäftsmann.

    Doch die Einzelhändler vertrauen auf ihre Kunden und bleiben optimistisch: „Vielleicht wird’s ja auch gar nicht so schlimm, da der Schwabmünchner ja ein großer Lokalpatriot und durchaus solidarisch mit seinen Händlern ist. Aber ein unschönes Bild gibt die Straße in der festlichen Vorweihnachtszeit auf jeden Fall ab. Das lädt nicht zum Bummeln ein“, so Grünthaler.

    Reaktionen im Netz sind positiv

    Die ersten Reaktionen auf die Aktion im Internet sind durchweg positiv: „Was für eine tolle Idee“, schreibt Dorothee Martin. „Eine tolle Bilderreihe unseres Einzelhandels“, meint Anna Hefele. Und Erwin Wamser scheint einer dieser Lokalpatrioten zu sein, von denen Grünthaler spricht. Ihn scheint die Baustelle nicht zu beeindrucken: „Ich komme trotzdem oder gerade deswegen.“

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