So ein Fluss ist wie eine Wundertüte. Was man zum Beispiel in der Wertach bei Schwabmünchen so alles finden kann, unglaublich: Dinge, die verloren gegangen sind, die entsorgt wurden, die absichtlich reingeworfen wurden, zum Beispiel ein Tresor. Weil sich die Bodenstruktur in der Wertach bei der Wertachau in Schwabmünchen so spannend verändert, deswegen schaut sie sich ein Privattaucher immer wieder mal an. Bei einem seiner Tauchgänge fand er dieser Tage eine nicht sehr natürlich aussehende Unebenheit, wischte ein wenig und fand: einen Tresor.
Bei so einem Fund verständigen anständige Bürger sofort die Polizei. Die interessierte sich natürlich brennend dafür und orderte die Tauchergruppe der Bereitschaftspolizei Dachau. Die rückte an und fand nach kurzer Suche den besagten Tresor, weiß, 32 Kilogramm schwer, ziemlich verrottet.
An Land stellte die Polizei fest, dass das Schwergewicht gewaltsam aus der Wand gerissen, aufgebrochen und ausgeräumt worden war. Neben viel Schlamm fanden sie nur noch eine Geldkassette, deren Inhalt ebenfalls verschwunden war. Und weil die Taucher schon vor Ort waren, bat sie der Leiter der Polizeiinspektion Schwabmünchen, Gernot Hasmüller, noch ein wenig weiterzusuchen. Und sie wurden fündig. So richtig Wertvolles förderten sie allerdings nicht mehr an die Oberfläche. Neben allerhand Schrott bargen sie ein Herrenfahrrad, das auch schon lange in der Wertach gelegen haben muss.
Die Taucher hatten ihre Arbeit beendet, die der Schwabmünchner Polizei begann. Wem gehört der Tresor? Seit wann ist er verschwunden. Liegt überhaupt eine Straftat vor? Wurde ein Diebstahl gemeldet? Und, und, und.
Eine ähnliche Nachforschung läuft jetzt wegen des Fahrrads an und es wirft sich die Frage auf: Stehen der Tresor und das Fahrrad in einem Tatzusammenhang? Viel Arbeit für Hasmüller und seine Beamten: „Tresor- und Fahrraddiebstähle gibt es natürlich öfters. Mal sehen, was wir noch ermitteln können.“