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Schwabmünchen: Birken sollen stehen bleiben

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Birken sollen stehen bleiben

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    An der Riedstraße soll eine Spundwand neben der Straße (hier rechts im Bild) dem Damm Halt geben.
    An der Riedstraße soll eine Spundwand neben der Straße (hier rechts im Bild) dem Damm Halt geben. Foto: Carmen Janzen

    Schon vor mehr als einem Jahr hat das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth gefordert, dass rund 50 denkmalgeschützte Birken am Feldgießgraben in der Riedstraße und am Birkensteig in Schwabmünchen gefällt werden. Sie stehen auf dem Deich und könnten bei Hochwasser entwurzeln und ein Loch in den Damm reißen. Das Wurzelwerk könnte den Hochwasserschutz zudem beschädigen. Bäume sind laut einer DIN-Vorschrift auf Deichen nicht gestattet. Eigentlich.

    Das will die Stadt Schwabmünchen so aber nicht akzeptieren. Die Birken sind Naturdenkmäler und sollen erhalten bleiben. Sie stehen schon länger, als es die Feldgieß gibt und sie seien „ortsbildprägend“. Auch darüber war man sich schon damals einig. Die Bäume stehen seit Ende der 1950er-Jahre, der Feldgrießgraben wurde nach dem Hochwasser im Jahr 1965 Ende der 60er-Jahre errichtet.

    Nun kam das Thema in der jüngsten Sitzung des Bau-, Werk- und Umweltausschusses wieder hoch. „Das Wasserwirtschaftsamt gibt, salopp gesagt, keine Ruhe“, so Bürgermeister Lorenz Müller. Weil die Stadt die Bäume erhalten, aber die Bürger nicht in Gefahr bringen will, wurde nun ein Büro beauftragt, an einer Lösung zu arbeiten, die alle zufriedenstellt. Andreas Ringler, ein auf wasserrechtliche Fragen spezialisierter Ingenieur, zeigt Wege aus der Misere auf:

    In der Riedstraße soll eine Stützmauer auf einer Länge von rund 250 Metern für Sicherheit sorgen. Wenn ein Baum dann umkippt, läuft trotzdem kein Wasser aus dem Damm. Diese Spundwand kostet etwa 150000 Euro. Am Birkensteig reicht es, den Deich von hinten, also von der Feldwegseite her, auf einer Länge von 200 Metern anzufüllen. Kosten hier etwa 70000 Euro.

    Ein bisschen Geld gibt es vom Wasserwirtschaftsamt

    Die Stadt muss also wohl mehr als 200000 Euro ausgeben, damit die Birken stehen bleiben dürfen, an einer Stelle des Deichs, wo sich dahinter noch nicht mal Häuser befinden. Das Wasserwirtschaftsamt wird sich an den Kosten wohl geringfügig beteiligen und bezahlen, was die Fällung der Bäume gekostet hätte, informierte Müller. Die Mitglieder des Bauausschusses sprachen sich dafür aus, die Allee zu erhalten und mit dem Wasserwirtschaftsamt über die technische Umsetzung und die Kosten zu verhandeln.

    Rudi Lautenbacher war ob des Nachdrucks des Wasserwirtschaftsamtes in Sachen Baumfällung dezent verärgert und griff das Thema Hochwasserschutz Holzhausen auf: „Es wäre schön, wenn das Wasserwirtschaftsamt den Hochwasserschutz im Süden in dieser Intensität vorantreiben würde. Den Bürgern reißt langsam der Geduldsfaden. Und jetzt ziehen wir dort eine Spundwand, wo gar keine Häuser stehen. Das kann man als Stadtrat niemandem mehr erklären.“ Seit Jahrzehnten tut sich im Iglinger Ortsteil

    Bürgermeister Müller erläuterte kurz den aktuellen Stand in Sachen Hochwasserschutz in Holzhausen. Rechtlich sei wohl nahezu alles geklärt. Nun aber braucht es die Grundstücke. Die Behörden befinden sich aktuell in Verhandlungen. „Aber ich gehe davon aus, dass weder dieses noch nächstes Jahr tatsächlich etwas passiert. Der Planfeststellungsbescheid soll zwar bald rechtskräftig werden, aber Planung und Ausschreibung kosten Zeit, wie wir wissen. Die Lage ist mehr als misslich.“

    Weitere Themen:

    Legionellen Wie berichtet, gab es einen geringen Legionellenbefall in der Hans-Nebauer-Sporthalle bei der Grundschule. Mittlerweile wurde der verkalkte Plattentauscher erneuert, damit ist es wieder möglich, das Wasser entsprechend zu erhitzen und die Legionellen zu töten. Wegen der hohen Temperaturen braucht es nun neue Armaturen mit Verbrühvorrichtung, und der Trinkwasserspeicher soll gereinigt werden. Damit wäre das Wassernetz in der Turnhalle saniert. Eine Gefahr für die Kinder bestand nicht. Reinhold Weiher regte zudem an, die Halle im Winter nicht so stark zu heizen. „18 oder 19 Grad würden völlig ausreichen, tatsächlich hat es aber bis zu 23 Grad. Da könnten wir viel Geld sparen“, regte er an.

    Lagerhalle Die Bauausschussmitglieder hatten keine Einwände gegen den Bau einer neuen Lagerhalle für Maschinen und Metall in der Leuthau.

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