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Schwabmünchen: Baugebiet in Schwabmünchen: Was Bürger kritisieren

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Baugebiet in Schwabmünchen: Was Bürger kritisieren

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    Zwei derartige Spuren aus dunklem Humus traten nach Abziehen der Geländedecke zum Vorschein. Dabei könnte es sich um den Hinweis auf ehemalige römische Wasserleitungen handeln.
    Zwei derartige Spuren aus dunklem Humus traten nach Abziehen der Geländedecke zum Vorschein. Dabei könnte es sich um den Hinweis auf ehemalige römische Wasserleitungen handeln. Foto: Reinhold Radloff

    Es ist ein schwieriger Prozess, bis auf bisher landwirtschaftlich genutztem Terrain endlich Bauwerke in die Höhe wachsen können. Das zeigt sich einmal mehr in Schwabmünchen, wo derzeit für das Baugebiet Südwest III geplant wird.

    Ganze elf Hektar groß ist das Baugebiet Südwest III, auch Wohnbaugebiet 41 genannt. 330 Wohneinheiten sollen darauf entstehen, neben rund 100 Einfamilienhäusern auch mehrere mehrstöckige Gebäude. Rund 900 Personen könnten bis etwa 2022 dort eine neue Heimat finden. Doch die Planungsarbeiten sind nicht so einfach.

    Schwabmünchens Stadtrat will die Wünsche der Bürger in die Pläne einarbeiten

    Denn es gibt immer wieder Einsprüche gegen die Planungen. Die einen wollen nur maximal dreistöckige Häuser, die anderen sind gegen Gewerbebetriebe für den täglichen Grundbedarf wie etwa Bäcker, wieder andere bestehen auf einer veränderten Zufahrtsregelung, möglichst wenig Verkehr durch die Nebelhornstraße und und und. Für Bürgermeister Lorenz Müller ist das gepflegte Demokratie. „Wir legen ja den vorläufigen Bebauungsplan aus, damit die Bürger ihre Einwände bringen können. Natürlich berücksichtigen wir diese und steuern, wo möglich, nach.“

    Auch kürzlich war das Baugebiet wieder Thema im Stadtrat, der sich über noch bessere und verträgliche Lösungen den Kopf zerbricht. „Wenn alle Einwände eingearbeitet sind, wird der verbesserte Bebauungsplan wieder öffentlich ausgelegt, dann muss er erneut in den Stadtrat, dort genehmigt werden und geht schließlich in die Planungsphase. Vor Herbst 2020 ist also nicht damit zu rechnen, dass mit Bauarbeiten dort begonnen werden kann“, sagt der Bürgermeister.

    Schwabmünchens Bürgermeister setzt auf Fernwärme im Baugebiet

    Wovon er sich aber auf keinen Fall abbringen lassen will, ist, das Baugebiet mit Fernwärme von der Firma Ritter versorgen zu lassen. „Bei diesem Unternehmen fällt derzeit in dem großen firmeneigenen Blockheizkraftwerk so viel Abwärme an, dass damit fünf riesige Baugebiete und das Krankenhaus damit versorgt werden könnten.“

    Die Heizung per Fernwärme wäre, sagt Müller, eine Win-Win-Situation. Die Hauseigentümer und Mieter könnten mit niedrigen Heizkosten rechnen, bräuchten keine eigene teure Heizungsanlage einbauen lassen und sparten Kaminkehrer-Gebühren. Gerechnet wird derzeit mit Kosten von rund 80 Euro pro Haus und 40 Euro pro Wohnung und Monat. Außerdem hätte die Firma Ritter finanzielle Vorteile davon.

    Bis zum Baugebiet müssten etwa 650 Meter und darin etwa zwei Kilometer Rohrleitungen verlegt werden. „Die Ökobilanz dieser Art von Heizungssystem tendiert gegen Null“, sagt Müller.

    Wie das gesamte Projekt Südwest III endgültig aussehen wird und wann die ersten Grundstücke zum Kauf angeboten werden können, das steht noch nicht fest. Es dürfte aber noch 2020 soweit sein. Dann werde aber zügig gebaut.

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