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Schwabmünchen: Anwohner äußern Bedenken gegen Standort für Schwabmünchner Kindergarten

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Anwohner äußern Bedenken gegen Standort für Schwabmünchner Kindergarten

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    Auf diesem Acker an der Römerstraße soll der Kindergarten St. Anna gebaut werden. Die Stadt Schwabmünchen hat das Grundstück gekauft.
    Auf diesem Acker an der Römerstraße soll der Kindergarten St. Anna gebaut werden. Die Stadt Schwabmünchen hat das Grundstück gekauft. Foto: Christian Kruppe

    Monatelang hatten sich Anwohner gegen den Kindergarten-Neubau an der Auerbergstraße in Schwabmünchen gewehrt. Nun soll die Einrichtung an der Römerstraße in der Nähe des Wohngebietes „Am Breitlehen“ gebaut werden. Doch dort scheint sich bei einigen Anliegern ebenfalls Unmut gegen das Vorhaben zu regen.

    Wie Stadtbaumeister Stefan Michelfeit auf Nachfrage erklärt, hatten sich zwei Anwohner aus dem Umfeld des vorgesehenen Grundstücks telefonisch bei ihm gemeldet. „Sie haben vor allem Bedenken wegen des zunehmenden Verkehrs und der damit verbundenen Lärmbelastung geäußert“, sagt Michelfeit. Er habe sie über den geplanten Bau informiert und weitere Gespräche angeboten.

    Über andere Quellen habe er zudem erfahren, dass wohl auch über Gespräche an der Haustür versucht wurde, gegen das Vorhaben im Schwabmünchner Norden zu mobilisieren. Genaueres dazu wisse er allerdings nicht.

    Schwabmünchner Kindergarten: 400 zusätzliche Autofahrten am Tag?

    Dass der Verkehr an der Römerstraße mit dem neuen Kindergarten zunehmen wird, bestreitet Michelfeit nicht. Denn der Erfahrungswert der Verkehrsplaner zeigt: Etwa 70 Prozent aller Kinder werden mit dem Auto in den Kindergarten gebracht. Davon ausgehend rechnet Michelfeit mit täglich rund 400 zusätzlichen Autofahrten an der Römerstraße. „Aus Sicht der Stadtverwaltung ist diese Zunahme vertretbar, denn die Straße ist leistungsfähig“, sagt Michelfeit. „Dennoch nehmen wir das Thema auch aus planerischer Sicht sehr ernst.“

    Die Stadtverwaltung arbeite mit Nachdruck an Konzepten, um die Verkehrsbelastung so gering wie möglich zu halten. So soll die Anbindung zum Kindergarten für Fußgänger und Fahrradfahrer möglichst gut gestaltet werden. Es soll einen ordentlichen Abstellplatz für Fahrräder geben.

    Zudem arbeite man mit der Kindergartenleitung an Möglichkeiten, um auch die Eltern und Kinder für das Thema zu sensibilisieren. Da es im Nordosten von Schwabmünchen bislang keinen Kindergarten gibt, hofft Michelfeit auch darauf, dass Eltern aus der direkten Umgebung ihre Kinder eher zu Fuß oder mit dem Rad in den Kindergarten bringen.

    Seit November ist der Streit mit Anwohnern der Auerbergstraße beigelegt

    Das Thema Verkehr war auch eines der Argumente, das Anwohner der Auerbergstraße vorgebracht hatten. Dort sollte der Kindergarten ursprünglich gebaut werden. Doch die Anlieger sammelten Unterschriften und mobilisierten Gegner im gesamten Stadtgebiet.

    Ihrer Ansicht nach war die Fläche an der Auerbergstraße zu klein, zudem warfen sie der Stadt vor, nicht ausreichend über das Vorhaben informiert und Alternativstandorte nicht richtig geprüft zu haben. Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller hatte die Anschuldigungen immer wieder zurückgewiesen.

    Im November war der monatelange Streit dann endlich beigelegt. Nach zähen Grundstücksverhandlungen hatte die Stadt Teile der größeren, südlichen Freifläche an der Römerstraße Ecke Töpferstraße gekauft. Dort soll der Kindergarten St. Anna nun in größerer Form gebaut werden. Statt der ursprünglichen fünf sollen sieben Kindergarten- und Krippengruppen in der Einrichtung Platz haben.

    „Vieles von den Planungen des ursprünglichen Kindergartens konnte auf das neue Grundstück übertragen werden“, sagt Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller auf Nachfrage. Der Bau bleibe zweistöckig und werde lediglich verlängert. An die Römerstraße angrenzen sollen Zufahrten und Parkplätze. Das eigentliche Gebäude soll etwas zurückversetzt etwa auf Höhe der Langobardenstraße errichtet werden.

    Schwabmücnhens Bürgermeister zu Kita: "Bau muss noch heuer beginnen"

    Zum aktuellen Stand erklärt Müller, das Landratsamt habe die Bedarfsanerkennung für sieben Kindergartengruppen inzwischen erteilt – ergänzt mit der Aussage, dass auf dem Grundstück grundsätzlich gebaut werden darf. „Nun läuft die Erstellung des Bauantrags“, sagt Müller. Ein neuer Förderantrag sei ebenfalls gestellt. Für den ursprünglich geplanten Kindergarten hätte die Stadt Fördergelder von rund 50 Prozent erhalten.

    Aus städtebaulicher Sicht sei der neue Standort gut geeignet, betont Michelfeit. Man sei bemüht, das Vorhaben zügig umzusetzen. Die direkten Anwohner seien vorab über die Pläne informiert worden und hätten wohlwollend auf das Vorhaben reagiert.

    Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller sagt: „Ich hoffe, dass es keinen größeren Widerstand gegen den neuen Kindergarten gibt und wir zügig bauen können.“ Bei Fragen könnten sich Anwohner jederzeit an die Stadt wenden, man wolle ein gutes Miteinander schaffen. Durch den Standortwechsel habe man bereits ein Jahr verloren.

    Doch die Zeit drängt. Vier Kindergartengruppen sind bereits in der Grundschule untergebracht, die dafür geltende Genehmigung läuft aus. Müller zufolge müssten die Gruppen ab Sommer nächsten Jahres den neuen Kindergarten beziehen. „Dafür muss der Bau auf jeden Fall noch heuer beginnen“, sagt Müller.

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