Anonyme Drohbriefe: Eine feige Aktion

25.06.2020

Anonyme Drohbriefe erreichen jetzt schon ganz normale Bürger, nur weil diese beispielsweise ihre Meinung in einem Leserbrief kundtun. Das ist eine neue Dimension.

Virologe Christian Drosten hat erst im Mai einen anonymen Drohbrief bekommen, ebenso der Politiker Karl Lauterbach. Schreiben dieser Art sind kein Novum und treffen meist Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen. Anlass dazu geben oft unliebsame Entscheidungen der Politiker, Hass, Neid oder Rassismus, wie beim Bundestagsabgeordnetem Karamba Diaby, auf dessen Büro sogar Schüsse abgefeuert worden sind.

Solche Bedrohungen, gerade gegen Politiker, häufen sich, stellte kürzlich das Bundeskriminalamt fest. Beängstigend ist in diesem Zusammenhang, dass anonyme Drohbriefe nun auch ganz normale Bürger in unserer Region erreichen, nur weil diese beispielsweise ihre Meinung in einem Leserbrief kundtun, so wie Josef Gegenfurtner.

Gewaltandrohungen sind durch nichts zu rechtfertigen

Das ist eine neue Dimension. Die Hürden, Menschen zu bedrohen und zu beschimpfen, scheinen für viele immer niedriger zu werden. Man mag von Gegenfurtners Leserbriefen und seinen Ansichten halten, was man will. Man kann durchaus anderer Meinung sein und man darf diese auch kundtun. Das nennt sich Meinungsfreiheit und diese Freiheit ist eines unserer höchsten Rechte im Land und muss geschützt werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Empfänger solcher Schreiben nicht einschüchtern lassen.

Anonyme Gewaltandrohungen sind durch nichts – wirklich durch nichts – zu rechtfertigen. Sie sind und bleiben feige – egal gegen wen.

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