Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schwabmünchen
Icon Pfeil nach unten

Schüler zeigen das Leben des Galilei

Schwabmünchen

Schüler zeigen das Leben des Galilei

    • |
    Das große Ensemble der Realschule ermöglichte ihrer Theatergruppe die Besetzung vieler Rollen. Fotos: Ingeborg Anderson
    Das große Ensemble der Realschule ermöglichte ihrer Theatergruppe die Besetzung vieler Rollen. Fotos: Ingeborg Anderson

    Brechts Stück, das sich anhand des Lebens des italienischen Mathematikers und Astronomen Galileo Galilei (1564 - 1642) mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Macht - hier repräsentiert durch die katholische Kirche - beschäftigt, erwies sich als erstaunlich aktuell.

    Allen im Ohr ist Galileos Ausspruch "Und sie bewegt sich doch!" nach dem durch die Inquisition erzwungenen Widerruf seiner astronomischen Entdeckungen, die das traditionelle Weltbild ins Wanken brachten.

    Durch die langen Monologe Galileo Galileis (großartig dargestellt von Jonas Wurm) mit seinen Schülern (Nico Wazulek, Michael Mang, Lukas Schindler, Selina Volgmann) und Gegnern erhielten die knapp 150 Zuschauer gleichzeitig eine kurzweilige Auffrischung ihrer Kenntnisse in Physik. Und mancher der Mitwirkenden wird diesbezüglich ebenfalls von seiner Arbeit am Stück profitiert haben.

    Köstlich auch der Disput des Wissenschaftlers mit dem Philosophen und dem Mathematiker (Karina Peitzmann und Bianca Schlosser), die nicht durchs Fernrohr sehen wollten und Galileos offensichtliche Entdeckungen rhetorisch abschmetterten; die Frage stellten, ob denn eine Änderung des Weltbildes überhaupt nötig sei.

    Noch viele weitere köstliche Szenen gab es, welche die etwa 50 Mitwirkenden - zum Teil in verschiedenen Rollen - mit sichtlicher Freude gestalteten. Auch Spielleiter Gerhard Fischer genoss es sichtlich, in der Rolle des Kardinal Inquisitors aufzutreten. So wie Brecht Bezug nahm auf Ereignisse der Zeitgeschichte (Nationalsozialismus, Atombombenabwurf über Hiroschima), gab es auch in dieser Schüleraufführung in der Singoldhalle aktuelle Anspielungen und witzige Einfälle, wie beispielsweise ein Kinderspielzeug als Astrolabium zu Beginn oder ein Blick in die Zukunft am Ende des Stücks. Bravo! (inge)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden