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Langerringen: Schorerhof-Baustelle in Langerringen: Gericht ordnet Baustopp an

Langerringen

Schorerhof-Baustelle in Langerringen: Gericht ordnet Baustopp an

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    So schaut der neue Schorerhof nach den Plänen in Zukunft aus. Jetzt gibt es einen Baustopp
    So schaut der neue Schorerhof nach den Plänen in Zukunft aus. Jetzt gibt es einen Baustopp Foto: Herbert Lutzenberger

    Herbert Lutzenberger, der Bauherr des „Neuen Schorerhofs“ im Zentrum von Langerringen, erhielt Post vom Bayerischen Verwaltungsgericht Augsburg. Darin wurde ihm mitgeteilt, dass der Bau der Häuser zwei und drei des Ärzte- und Pflegehauses bis auf Weiteres gestoppt wird.

    Lediglich der Einbau der Obergeschossdecke wurde noch gestattet, um den Bau winterfest zu machen. Lutzenberger sieht deswegen die ursprünglich im zweiten Quartal 2021 geplante Fertigstellung als stark gefährdet an. „Die Johann-Müller-Altenheim-Stiftung wartet dringend auf die Eröffnung der Tagespflegeeinrichtung, es gibt eine lange Liste von Bewerbern für betreute Wohnungen und die hausärztliche Versorgung in Langerringen ist nicht gegeben“, klagt der Bauherr.

    Gesundheitszentrum in Langerringen: Arzt, Apotheke und Altenheim

    Die Gemeinde Langerringen hatte das Grundstück des stillgelegten Bauernhofes Schorer erworben, um eine Arztpraxis im Ort zu halten. Das Ehepaar Manuela und Herbert Lutzenberger übernahm das mit rund 6,5 Millionen Euro veranschlagte Projekt als Bauherren und Investoren. Im Juli 2019 wurden Nutzungsverträge für die Arztpraxis mit Dr. Maria-Elisabeth Krell, für eine Apotheke mit Dr. Julia Netrval, sowie mit der Johann-Müller-Altenheimstiftung für den Betrieb einer Tagespflege für bis zu 15 Personen und die Betreuung von zwölf Seniorenwohnungen für die Dauer von 15 Jahren abgeschlossen.

    Nachbar reicht Klage gegen Gesundheitszentrum in Langerringen ein

    Die Bauleitplanung für den Bau von drei Gebäuden mit Tiefgarage für diese Einrichtungen wurde von der Gemeinde im Bebauungsplan Nummer 31 „Hauptstraße 50“ geregelt. Der damalige Bürgermeister Konrad Dobler bezeichnete das Projekt als „großen Wurf“. Bauherr Lutzenberger hat mit seiner Firma Helu-Wohnbau den Abriss des früheren Bauernhofes und das Abtragen des Hanggrundstücks bewerkstelligt. Im Januar 2020 war Spatenstich, nachdem die Baugenehmigung für das erste Gebäude am 19. Dezember 2019 erteilt worden war. Schon gegen diese Baugenehmigung reichte der südliche Nachbar, der einen Milchviehstall mit Anbindehaltung betreibt, eine Klage beim Verwaltungsgericht ein. Die beantragte aufschiebende Wirkung wurde aber in erster und zweiter Instanz abgelehnt. Somit konnte das erste Gebäude im Rohbau errichtet werden.

    Gegen den Bebauungsplan für die Gebäude zwei und drei gab es wegen der Nähe zum benachbarten Kuhstall Einwände wegen der Geruchsbelästigung und einer möglichen Einschränkung der Milchviehhaltung. Wegen mehrmaliger Änderungen des Bebauungsplanes wurde dieser fünfmal öffentlich ausgelegt. Nachdem auf Balkone und Terrassen für die dem Bauernhof nächstgelegenen Wohnungen verzichtet und nicht zu öffnende Fenster an der Südseite eingeplant wurden, hat das Landratsamt Augsburg im November die Baugenehmigung für die Abschnitte zwei und drei erteilt. Dagegen reichte der Nachbar über seinen Rechtsanwalt nun eine Klage ein. Das Verwaltungsgericht begründete die nunmehr angeordnete aufschiebende Wirkung damit, dass vor einer Entscheidung keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden sollen.

    Langerringen: Bürgermeister kann Klage "schwer nachvollziehen"

    Der Betreiber des Bauernhofes mit Milchviehhaltung wollte sich gegenüber der Redaktion dazu nicht weiter äußern. Langerringens Bürgermeister Marcus Knoll erklärte auf Anfrage, die Gemeinde habe die Einwände und Belange des Nachbarn aus seiner Sicht bei der Aufstellung des Bebauungsplanes, welcher der beklagten Baugenehmigung zugrunde liegt, gerade in den letzten beiden Verfahrensschritten umfassend berücksichtigt. Die neue Klage könne er daher schwer nachvollziehen. Es sei aber das gute Recht des Nachbarn, das nun gerichtlich prüfen zu lassen.

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